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Kunsthaus Lempertz <Köln> [Editor]; Kunsthaus Lempertz [Editor]; M. Lempertz' Antiquariat (P. Hanstein) [Contr.]
Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung: Sammlung Weyerbusch, Elberfeld und anderer Besitz: deutsches und ostasiatisches Porzellan, holländische, deutsche und französische Fayencen, gotische Pergament-Manuskripte, flandrische Gobelins, persische Seiden- und Woll-Teppiche, chinesische u. tibetanische Bronzen, alte französische und rheinische Möbel etc. ; Versteigerung: 8. bis 10. April 1924 — Köln, Nr. 219.1924

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https://doi.org/10.11588/diglit.17882#0040
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(Die folgenden Nummern werden unter den Abteilungen, zu denen sie stofflich gehören, versteigert.)

981 Hohe Siegburger Schnelle, glasiert. Meister L. W. um
1575. Drei Langreihen mit scharf gepreßten Reliefs, in jeder
Reihe dieselben drei Darstellungen wiederkehrend: Unten
in Achteckfeld Susanna im Bade mit der Unterschrift SO-
SANNA; in der Mitte in hochovalem Felde MARIA MAG-
DALENA mit Umschrift; oben in Sechseckfeld Judith und
ihre Magd das Holoferneshaupt in den Sack steckend, Un-
terschrift JVDIT. — Das Meistermonogramm L W steht
auf dem Rand des Badebeckens der Susanna. Präch-
tiges ungemein scharfes Expl. Gleichzeitiger Zinndeckel.
H. 31,5.
Abb. Tat. 10.

982 Siegburger Pinte unglasiert, nur die rechte Seite mit teil-
weiser Glasur. Um 1580. Sehr scharfe Reliefs: Drei weib-
liche Ganzfiguren unter Arkaden, deren Giebelfelder durch
Ranken bzw. Chimären ausgefüllt sind. Links Judith mit
Schwert und Haupt mit Schriftband IVDITH; in der Mitte
die Justitia mit Schriftband GERECHTICHEIT; rechts
Judith in anderer Version (aus dem Zelte tretend) ohne
Schriftband. — Getriebener Barocksilberdeckel, der 100
Jahre später als der Krug. H. 17,5.
Abb. Tat. 10.

983 Seidel aus Fayence mit Blaudekor: Blumenbukett und
Streublumen. Süddeutsch, 18. Jahrh. Zinndeckel. H. 16.

984 Sächsischer Henkelkrug, birnförmig. Farbig emaillierte
Reliefs auf hellbraunem Grunde: Vorn Jäger, der einen
Hund an der Leine führt. Die übrige Fläche mit schräg
laufenden Reliefstäben und Palmzweigen. Um Lippe und
Ablauf farbig emaillierte Reliefpalmetten. Alter Zinn-
deckel mit 3 Stempeln. Sachsen, 17. Jahrh. H. 23,5.

985 Sächsischer Wappenkrug, bauchige Form. Farbig email-
liert. Vorn farbig bemaltes Reliefwappen in Lorbeerkranz
mit reicher Helmzier und Buchstaben J L. Die übrige
Fläche geschuppt und blau, weiß und schwarz emailliert.
Um oberen und unteren Rand setzen sich farbige Relief-
palmetten. Der Krug ist im 18. Jahrh. restauriert und in
ein korbartiges Netzwerk aus Zinn gelegt. Alter Zinn-
deckel mit gekröntem Monogramm. Sachsen, 17. Jahrh.
H. 19.

986 Bauchiger Henkelkrug, graublau. Der Ablauf mit radial
gestellten breiten Kehlungen, die Schulter mit gekerbten
Feldern und gestempelten Palmetten. Kurzer Hals mit
aufgelegtem Bandwerkfries. Lippe leicht restauriert.
Grenzau, Anfang 17. Jahrh. H. 18.

987 Zylindrischer Bildniskrug, graublau. Um die Mitte der
Wandung zieht sich eine Folge von sechs aufgelegten
Herren- und Damenbildnissen im spanischen Kostüm. Lippe
leicht restauriert. Grenzau um 1620. H. 13,5.

988 Zylindrischer Maßkrug, graublau. Um die Mitte der Wan-
dung aufgelegte Doppelfries herzförmiger Blätter. Grenzau,

17. Jahrh. H. 20,5.

989 Bauchiger Henkelkrug, graublau. Gekehlte Kreisbogen-
linien bilden Rautenfelder, deren Mitte mit kleinen Re-
liefrcsetten verziert ist. Grenzau um 1620. Boden ge-
kittet. H. 14.

990 Bauchiger Rosettenkrug, graublau. In Reihen gesetzte, große,
aufgelegte Rosetten. Am Ablauf gestempelte Palmetten.
Gesprungen. Grenzau, 17. Jahrh. H. 19,5.

991 Westerwälder Kanne, graublau. Der Bauch mit breitge-
kehltem Kreislinienornament, gestempelten Palmetten und
gekerbtem Grund. Der scharfabgesetzte quergerillte Hals
vorn mit Makaron. Grenzau, 1. H. 17. Jahrh. H. 23,5.

992 Fäßchen aus Steinzeug, brauner gerauhter Grund mit
großen Ranken in Schwarz. Zinnverschluß. Sachsen.

18. Jahrh. L. 21.

993 Zwei verschiedene Seidel, graublau. Das eine mit aufge- |
legten Rosetten, das andere mit gestempelten Palmetten.
Eins restauriert. Grenzau, 17. u. 18. Jahrh.

95-1 Vier verschiedene kleine Humpen, blaugrau mit Violett.
Aufgelegte Ornamentfriese. Grenzau, 18. Jahrh.

995 Vier ähnliche.

996 Tintenzeug und zwei Salzfässer. Blaugrau bzw. grau. Re~
liefiert und gestempelt. Westerwald, 18. Jahrh.

997 Trichterbecher, graublau. — Ferner: Tasse mit Unter-
schale, grau. Beide gestempelt bzw. geritzt. Westerwald,
17./18. Jahrh.

998 Ofenkachel, Ton, farbig glasiert. Gewelltes Rankenpaar
und Vögel in Relief. Süddeutsch, 18. Jahrh. 22X44.

999 — Zwei Stück hochrechteckig. Verschied. Dekor in
Farben bzw. in Blau. Winterthur, 18. Jahrh. 46X13,5
und 49X14.

1000 — Drei verschiedene Gesimskacheln. Mit Blumen- und
Reliefdekor in Farben. Schweiz, 16.—18. Jahrh.

1001 — Zwei querrechteckige Kacheln. Bemalt mit staffier-
ten Landschaften in Unterglasurfarben. Schweiz, 18. Jahrh.

1002 — Zwei blaubemalte viereckigen Formates, verschiede-
ner Größe. Fein gemalte Landschaftsausschnitte mit Fi-
guren und Ruinen in Blau. Schweiz, 18. Jahrh.

1003 — Zwei kleine mit feiner schwarzbrauner Sepiamalerei:
Landschaften mit Figuren. Schweiz, 18. Jahrh.

1004 — Drei mit Girlanden in brauner Sepiamalerei. Schweiz,
18. Jahrh.

1005 — Fünf verschiedene Friesstücke. Verschiedener orna-
mentaler Reliefdekor, der farbig bemalt. Schweiz, 16. Jh.

1006 — Sechs verschiedene größere Gesimsstücke mit orna-
mentalem und landschaftlichem Blaudekor. Schweiz, 17.
bis 18. Jahrh.

1007 — Zwölf verschiedene kleinere Gesimsstücke mit orna-
mentaler Blaumalerei, Schweiz, 17.—18. Jahrh.

1008 — Zehn verschiedene kleinere Gesimsstücke mit farbigem
Ornamentdekor. Schweiz, 17.—18. Jahrh.

1009 Zwei Zitzenhausener Tonfiguren, farbig gefaßt; Friedrich
der Große u. Ziethen. Eine gekittet. Mitte 19. Jahrh. H. 16.

1010 Höchster Tasse mit Unterschale. Auf beiden feingemalte
Landschaftsminiaturen und Streublümchen in schwarzer
Sepiamalerei. Marke: Gekröntes Rad. Höchst, 18. Jahrh.
Obertasse leicht gesprungen.

1011 Zwei Neu-Meißener Jahreszeiten-Figuren: Sommer und
Herbst. Farbig dekoriert. Eine etwas lädiert. Schwer-
terzeichen. H. 22,5.

1012 Neu-Meißener Porzellangruppe, Europa auf dem Stier,
neben ihr zwei Gespielinnen. Farbig dekoriert. Schwer-
termarke. H. 22,5.

1013 Große Kumpe aus weißem Steingut. Reich in Farben
dekoriert im chinesischen Stil. Neuzeitlich. Dm. 34.

1014 Fünf chinesische Ingwertöpfe aus Steingut mit Blaudekor.

— Ferner: Deckellose Kaffeekanne aus Porzellan.

1015 Großer Deckelhumpen aus Silber, teilvergoldet. Breite
gedrungene Zylinderform auf flachem vorgewölbtem
Stand, mit großem, ohrenförmig geschwungenem Henkel.
Alle Flächen in reichster getriebener Arbeit. Um die
Wandung zieht sich ringsum ein durch Bäume in zwei
Szenen geteiltes Landschaftsbild. Die Szene links zeigt
Jakobs Traum: Jakob liegt schlafend auf der Erde, ein
herabschwebender Engel scheint zu ihm zu sprechen. Die
Szene rechts stellt den am Bache Krith sitzenden Pro-
pheten Elias dar, dem zwei herbeifliegende Raben Nah-
rung bringen. Auf dem die Deckelfläche ausfüllenden
Relief sieht man zwei Engel die Himmelsleiter zu dem
schlafenden Jakob herabsteigen. Den Stand sowie den
etwas gewölbten Deckelrand umziehen Bandwerkfriese.

— Beschauzeichen von Danzig sowie in Zweipaß die
Buchstaben PR. Danzig, Peter Rohde III, um
1690. Rosenberg. 3. Aufl. Bd. II. Nr. 1580, 950 gr. H. 18,2.
Dm. des Standes 17.

Abb. Taf. 9.

1016 Gürteltasche aus grünem Sammet mit Goldstickerei. Der
Bügel und die Gürtelhalter aus Silber mit figürlichem und
Rocaillenrelief. Mit Silbermarken. Deutsch um 1700.

1017 Kameenschmuck: Brosche und zwei Ohrringe, geschnitten
mit weiblicher Figur bzw. Köpfen. Die Ohrringe in gol-
dener, die Brosche in vergoldeter Fassung.

1018 Ovale Bütte aus Rotkupfer, mit zwei Henkeln, reich pro-
filiert. H. 28, L. 49.

1019 Türgriff aus Bronze, Delphinpaar. 16. Jahrh.

1020 Türklopfer aus Bronze, im venetianischem Stil. Chimä-
ren-Motiv.

1021 Gotischer Schranktürgräff. Zierlicher Eisenschnitt in
durchbrochener Arbeit. Süddeutsch, 15. Jahrh.

1022 Zwei Türgriffe aus Bronze. Beringte Löwenköpfe. Köln,
17. Jahrh.

1023 Türgriff aus Schmiedeeisen. Geschnittenes Doppeladler-
Schild. Süddeutsch, 17. Jahrh.

1024 Gotischer Türklopfer, s-förmig, in Schmiedeeisen. 15. Jh.

1025 Standfigur einer weiblichen Heiligen in Nußbaumholz,
braun gebeizt. 17. Jahrh. H. 75.

1026 Serabent-Verbindungsstück. Dir rechteckige Mitte dun-
kelblaugrundig, dicht gefüllt mit farbigem Granatapfel-
muster. Mehrfache schmale Bordüren. 173X126.

Rhenania-Druckerei, Bonn.
 
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