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mittheilen wollen. Oder war sie etwa so nicht/ wie er
sie durch seine Schmeichelei) zu ersilstetchen hoste? Nahm
sich Maffei etwa die Freyheit, ihm hinwiederum die Ei-
genthümlichkeiten des französischen Geschmacks ins Licht
zu stellen? ihm zu zeigen / warum die französische Merope
eben so wenig in Italien / als die Italienische in Frank-
reich gefallen könne ? —

XI. III.
Den Men September 1767,

So etwas läßt sich vermuthen. Doch ich will lieber be^
weise» / was ich selbst gesagt habe / als vermuthen, was
andere gesagt haben könnten.
Lindern, fürs erste, ließe sich der Tadel des Lindelle
fast in allen Punkten. Wenn Maffei gefehlt hat, so hat
er doch nicht immer so plump gefehlt, als uns Lindelle will
glauben machen. Er sagt z. E. - AegiSth, wenn ihn Me-
rope nunmehr erstechen wolle, rufe aus: O mein alter Va-
ter! und die Königin werde durch dieses Wort, alter Va-
ter , so gerühret, daß sie von ihrem Vorsake Masse und
aufdie Vermuthung komme, Aegisth könne wohl ihr Sohn
seyn. Ist das nicht, setzt er höhnisch hmzu, eine sehr ge-
gründete Vermuthung! Denn freylich ist es ganz etwas
sonderbares, daß ein junger Mensch einen alten Vater hat k
" Maffei, fahrt er fort, hat mit diesem Fehler, diesem
Mangel von Kunst und Genie, einen andern Fehler ver-
bessern wollen, den er in der erster« Ausgabe seines Stückes
begangen hatte. Aegisth rief da: Ach, Polydor, mein
Vater! Und dieser Polydor war eben der Mann, dem M-
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