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und bittet sic, ihm doch die Ursache zu entdecken , warum
die Königin so ergrimmt auf ihn sey. Die Vertraute ant-
wortet, sie wolle ihm gern alles sagen; aber ein wichtiges
Geschäft rufe sie jetzt wo anders hin; er solle einen Augen-
blick hier verziehen; sie wolle gleich wieder oey ihm scyn.
Allerdings hat die Vertraute die Absicht, ihn der Königin
in dre Hande zu liefern; sie beredet ihn, zu bleiben, aber
nicht zu schlafen; und Aegisth, welcher, seinem Verspre-
chen nach, bleibet, schläft, nicht seinem Versprechen nach,
sondern schläft, weil er müde ist, weil es Nacht ist, weil
er nicht stehet, wo er die Nacht sonst werde zubringen kön-
nen, als hier.*) — Die zweyte Lüge des Lindclle ist von
eben dein Schlage. "Merope sagt er, nachdem sie der
alte Polydor an der Ermordung ihres Sohnes verhindert,
fragt ihn, was für eine Belohnung er dafür verlange;
und der alte Narr bittet sie, ihn zu verjüngen. „ Bittet
sic, ihn zu verjüngen? "Die Belohnung meines Dien-
rout 5 ton Lite: sondern auch der Herr von Voltaire selbst: !s.
contidents cltz iVlerope enxaxe le jeuns Leiste 5 dormir tnr la
Was aus dieser Uebcrcinftimmung zu schliessen ist, brauche ich nicht
erst zu sagen. Selten stimmt cm Lügner mit sich selbst überein ;
und wenn zwey Lügner mit einander übereinstimmen , so ist es
w>ß abgeredete Karte.
*>') llato IV. 8c. II.
L>r'. sslL di tanto turor, di tanto assanno
s)nal' ebbe mat caxion? .
/F». I! tutto
Rcoprirti io non ricuto; md e§li e d'uoxo
Lbe gui t'arresti per brcv' ora: nrxente
Vura or mi cbianm oltrove. L^r. Io volontiert
'y'attendo <iuanto vuoi.
Is non kor st, ob' iü ritornt indsrno.
.^s. tllta fe dö jn pc^no; e dove ^ir dovrei! ...
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