DOI Heft:
Heft 2 ( Beverloo,Februar 1918 )
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22628#0015
ift- rrvchr vo» Srefrr WekL^ Wkd ds-ru'M ArrÄ- fs ftft rrrch Aar
drrs Äeße« WeistLrter dem Kar'ftr §ehet, waL des KarftrK rft
:Md GM was Gstt-K ist.
Uird vsr zwei mächti'gM Herrschern fuhüen fich dre- m
den Bmrkerr fitzerr« so klenr und stvlz. zuAleich zwei mLchtiger
Rekhe BLrrgcr fem ;u dürfen und StrriLer cmch zugleich. Und
nraLcher gevacht.e rnrt Srotz der alten Wnade aus jener Zsit,
wo er dns Leben in die Schanze schlug fur etwas, das ihm
mehr galt a!s fein Leben.
Wir KnaLen ürr Eestühl L«s ChsrL» wir fich'n. Vvlr Sch.en
uud Lhrsurcht auf die dort unteu in der Kirche Schifsleiu, und
gkitteu nüt durch Zeit und Ewigkeit. Und mit Lcm Herrgott
wandelte der Kaiser durch- Lir kleine Kirche.
T,snn. kam die Zeich ws ich, ein Jüngling ksnm^ den Kai-
ser scch., 'Grruz dichst, g-anz. dicht gurg er vsrüber zur Bsrkas-st
hük. Wie WeL jubelte und riesl Nnd rch, mir ftürzten Trä»
nen crus drn Lngen. Dss war dsr Mann, den aäLss Bs-kL
imljubelte vom Boden-see zsr KönigSau, tzom LöLner Lonr
bitz zu.r MariLnburg!, Und in dem Kaifer schritt
das VaLerl-and an mir vsröLi! Znm ersien Male
durft ich spüren mit allen Sinnen das deutsche Baterland.
vsn Hnrraruf umbraust. Tas lietz die Tränerr Mrzen nnd
den Rnf i» meiner Kehlr erstickcn aus übcrmenschlich grsßer
Freuds und Stolz. Zum ersten Male fühlt ich dich, meln
stsrkech grosts Vatsrland voll Kraft und Frisdenl Tann
schäumte die Varkasse durch die windverwühlte Fohrde.
Das flog mit BlitzeKfchRelle, geheMnrisvollen Seeken-
grüudsn entfiiLMN, in mir hin und her, als mich der fefte Takt
der Märsche in die Jetztzeit rief. Jch LffneW die Augen rrnd
ich stand im Park von Beverloo!
Es ist ja Krieg, Kameraden! Herausgegrisfen aus des
Friedens sroherr Feften, im vierten Krjegsjahre schon in Fein-
desland- mein Volk in heißem Ningen um das Baterland!
Wer zahlt die Heere, deren BlnL verronuen ift in wrlder
Schlacht, wcr zählt dre Rarben an den Lribern deutfcher Män-
rrer und wer die Tränen derrtfcher Frcmen und Mütter! Wer
wiegt die Kümmerniffe und dre Sorgsn der Heimat und des
Heeres all in ssiner Hand, wer rrüßt der Kräste ungeheure
Stärke, die vorwärts brach gen West und Ost und Süd, dem
Schlachtgeürülle trotzet wie ein Wall von Erz; nur weichcs,
Warmes Fleisch, jedoch mit dentschem Herzen!
Kanuft du das Rätfel lösen, Kamerad, waruvr das Le-
ben stch zum Opser bringt und bittrer Sorgen Bürde auf sich
nnmnt, trerr bcs zum Tod, onstatt sich ferg zri üergen m den
Wäldern «nd Gehösten?
Warrrm die Millioncn wre ein Mann, in lodernder Be-
geisterung und heiligem Zorn die Waffen schüttelten; warum
Wir Haus und Flur verlaffen, die Stätten unferer Jugeccd,
unseres Ekücks, um auf der Wahlftatt mit dem Tod zu ringen.
Kannst du das Rätfel köfen, Kamerad?
Dre Liebe ist's, die Alles vorwärts treibt!
Tie Liebe, die da kofend ihren Ann Lem Weibe um
den Nacken fchliugt, die auf den Knien mit blauken Augeu
kleine^ Kindkein schaukelt, die heimwärts klirrt mit dampfen-
dem Eespann, wenn in den Wiesen weifie Abenduebel wallen.
Diefelbe Liebe ist es, die Zum Löwen macht!
Und der dn eine Hcimat hast, wo Vater oder Mntter,
oder beide der stille Hügel dcckt. Wo deines Stamrnes Eigen-
ari erstand aus Kampf und Not. Wo deine Väter Lluteten
und maucheS Buch dir Kunde gab bon jenen Zeiteu. Kennst
du derr Stamm, Lie Hekmat derncr Lwder. deincr Laure. O
Modersprak, wat klingst du schön. wat Lüst du mi vertrut! Tce
lieben Laute, die uns freudig stutzen machren, wenn fie in
freruden Landen unferm Ohr erklanZen?
Diefelbe Licbe ist es, die zum Löwcn m-^'''!
Noch ains Liebc kenn ich, reich nnd stark, fie gab unS
mchr aM wir firften komren. Jn chre-sr Schutze schmregtev
wir unS ein mit .Hcms rmd Heimat, fo sicher und geborgen,
wie in stürmffch dmrkker Kegenmrcht der Menfch fich in sein
Lager schmreget.
Das deulsche Vaterland, ein StLbW-MiLionenvok?, vrü
allen seinen Stämmen, ftrnLn Heiurcrtenr Wo Felfen Lrutzig
sich gsu Himcnel recken, das Mcev fich palschenb an den Terchen
bricht. Wo fich von Grat zu Grat Lcr Gemsbocc fthnellt und
iiber seinen Haupten krefft der Aar am Lkauen Himmcl. Ws
sich der Rabben tauchgewandre Schar im Sa-nde sonnt und
goldner Sonnengkanz rccht a-uf devr wciten Meer.
Das ist das dentsche BnLerkand. U-nd Wwder war das
Mm das hcilge Opftr, da-K LÄ Stämme brachten> m defseu
FlamMsnschcin ste fich erkmrntsu s-ls. Brüder voll von dent»
schem Ge-fft, auf deutscher Er'öe. Ein Vaterland ward nns
Lestchieden, Ia-meradLn! Nud w-ie der Jüngling m-rt gereckteu
Gliedern — u-icht wissenb, ob er wachet oder träumt —
hinaustrilt in die SchönheiL eines FrühlmgsmorgruZ, tratst
ds, mein BütLLland, ins' Licht der Welt.
Trr gilt dic Liebe, die zum Löwerr macht.
Und fragsi du mich, Kamerad, was ift dies Neue? Jst's
nicht, dafz ich auf deutscher Erde wohne, in deutfcher Sprache
meine Lieder finge, iu dentfche Schoüen meine Pflugfchar
stotze nud mrterm Schwung des Hammers deutsches Eifen
recke? Ist'L nicht der deutfchen. Schiffe Art.und Zahl, die rm-
geduldig an den Ketteu zerren?
Ach vein, nch. nc.in, das dLuLfche Büterlaud umtz Lieser
sein^.
Nicbt bloße Kraftenifnltung ist. es, was ein Vo-lk zum
Bolke macht. Die Kräfie haben auch der Stier und die Ma-
schine. Sein Meiö.chen hai das Tier und feine Jungen, für
die es kämpfen kann und sterbend sich verbluten. Anch eine
Heimat kemrr es, die es lcebt. Jedoch ein Baterlcmd ifk Meu-
schen uur befchicdcn. IInd nicht die Kraftentfalnmg ist es,
die ek» Bslk znnr Bolke m-acht. Die Krafte habcn amh der
Strer nnd die Msicbinc.
Nc-ür, einen Glauben haben. und ein Volksvertranen zu
dem, waZ aus des Lebens Urquelltiefen in unferm Bolt nu'L
Licht geboren ward und tverdcn wird!
Und G-kauben haben. an Len deuffchen Esist, drr iu de»
Besten mfferZ Bolkes C-eftalt gewann, der unser deutsches
Lssd umschtocLL, wie süßer Tuft drs Blumen, und nievmnd
sagen kann: ^Sieh hier ift es; sieh dort ist es'"
Und dreM Grist des Baterk-audeZ und Bokkes m mch
UM stch wittern, ihu lieben, an ihu glanben: Das ist dre
LieLe, die zum Helden mrrcht, die. uns enfftcnumt, daS Laüe«
emzuftyen und — urffere He-ldeu zu verehrsn.
Wie einst die Vorfshren Schtr-ert rn Schw-rrt verfloch-
Len nnd iauchzsnd ihr.cn Führer mrf dcn Hävden Lrugcn, hoch
in dis Lnft, so war es ftets Germanenarr, sich Mauner zu
erkiesen, mii denen fie in Freud und Nvt und Tod ftfLsranden,
ihr Hciligstes zu wahren uud zu fchirmen.- So erkor unfer
Bolk sich eincn Karfer, ein heiliges Sym'bol des emigen BaLer-
landes. Und unser Kaiser ift uns mehr aks em Symbok, eiu
Mann, um den die ganze Welt urrs rstidet, vom Ewifte unfcer
Besten warm befeelt, sein Leben in den Tienfi der GröZe ser»
nes Bolkes zu stellen.
9kur Krämerfeeleu wissen »ichLs vou diesem Ewist, sie
kcllkulieren nur mit der Kopfzcchl uud mit Silöerkugelu rmd
laffen frenideL Volt in chrem Solve kämpfeu. Nur Zrämer«
sinn ersann an seiner Wage Len Satz vom Gleichgewicht der
MLchie. darmt er settft mit List daL Züugleiu^ hielt in ftinen
Ncchnersingern.
,,Zwei Wege breit ich Vor die Völkcr hin, den Weg d§I
drrs Äeße« WeistLrter dem Kar'ftr §ehet, waL des KarftrK rft
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Uird vsr zwei mächti'gM Herrschern fuhüen fich dre- m
den Bmrkerr fitzerr« so klenr und stvlz. zuAleich zwei mLchtiger
Rekhe BLrrgcr fem ;u dürfen und StrriLer cmch zugleich. Und
nraLcher gevacht.e rnrt Srotz der alten Wnade aus jener Zsit,
wo er dns Leben in die Schanze schlug fur etwas, das ihm
mehr galt a!s fein Leben.
Wir KnaLen ürr Eestühl L«s ChsrL» wir fich'n. Vvlr Sch.en
uud Lhrsurcht auf die dort unteu in der Kirche Schifsleiu, und
gkitteu nüt durch Zeit und Ewigkeit. Und mit Lcm Herrgott
wandelte der Kaiser durch- Lir kleine Kirche.
T,snn. kam die Zeich ws ich, ein Jüngling ksnm^ den Kai-
ser scch., 'Grruz dichst, g-anz. dicht gurg er vsrüber zur Bsrkas-st
hük. Wie WeL jubelte und riesl Nnd rch, mir ftürzten Trä»
nen crus drn Lngen. Dss war dsr Mann, den aäLss Bs-kL
imljubelte vom Boden-see zsr KönigSau, tzom LöLner Lonr
bitz zu.r MariLnburg!, Und in dem Kaifer schritt
das VaLerl-and an mir vsröLi! Znm ersien Male
durft ich spüren mit allen Sinnen das deutsche Baterland.
vsn Hnrraruf umbraust. Tas lietz die Tränerr Mrzen nnd
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Freuds und Stolz. Zum ersten Male fühlt ich dich, meln
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schäumte die Varkasse durch die windverwühlte Fohrde.
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ich stand im Park von Beverloo!
Es ist ja Krieg, Kameraden! Herausgegrisfen aus des
Friedens sroherr Feften, im vierten Krjegsjahre schon in Fein-
desland- mein Volk in heißem Ningen um das Baterland!
Wer zahlt die Heere, deren BlnL verronuen ift in wrlder
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rrer und wer die Tränen derrtfcher Frcmen und Mütter! Wer
wiegt die Kümmerniffe und dre Sorgsn der Heimat und des
Heeres all in ssiner Hand, wer rrüßt der Kräste ungeheure
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Schlachtgeürülle trotzet wie ein Wall von Erz; nur weichcs,
Warmes Fleisch, jedoch mit dentschem Herzen!
Kanuft du das Rätfel lösen, Kamerad, waruvr das Le-
ben stch zum Opser bringt und bittrer Sorgen Bürde auf sich
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Warrrm die Millioncn wre ein Mann, in lodernder Be-
geisterung und heiligem Zorn die Waffen schüttelten; warum
Wir Haus und Flur verlaffen, die Stätten unferer Jugeccd,
unseres Ekücks, um auf der Wahlftatt mit dem Tod zu ringen.
Kannst du das Rätfel köfen, Kamerad?
Dre Liebe ist's, die Alles vorwärts treibt!
Tie Liebe, die da kofend ihren Ann Lem Weibe um
den Nacken fchliugt, die auf den Knien mit blauken Augeu
kleine^ Kindkein schaukelt, die heimwärts klirrt mit dampfen-
dem Eespann, wenn in den Wiesen weifie Abenduebel wallen.
Diefelbe Liebe ist es, die Zum Löwen macht!
Und der dn eine Hcimat hast, wo Vater oder Mntter,
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Und fragsi du mich, Kamerad, was ift dies Neue? Jst's
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meine Lieder finge, iu dentfche Schoüen meine Pflugfchar
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