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endet diese Anarchie. In diesen Tagen der Selbsthülse
umgab Abt Johann von Maulbronn (1360—1376) das
Kloster mit starken Mauern; doch die Erlaubniß des Reiches
zur Befestigung erfolgte erst 1415 unter Kaiser Sigismund.
Die Güter der Abtei standen damals unter verschiedenen
Hoheiten, je nach dem Gebiete in welchem sie gelegen
waren; ein Theil befand sich unter dem Schutze der
Markgrafen von Baden, ein anderer unter dem der Grafen
von Vaihingen. Letzteres Geschlecht erlosch um die Mitte
des 14. Jahrhunderts und die Grafen von Württemberg
traten in deren Erbschaft ein.
Der Ursprung der Grafen von Württemberg, mit
deren Geschichte Maulbronn's Schicksale enge verknüpft
zu werden beginnen, reicht in die Tage grauer Vorzeit;
urkundlich wird derselbe bis auf Berthold, Herzog von Alle-
mannien, 724, zurückgeführt. — Karl der Große vermählt
sich mit Hildegarde, aus diesem mächtigen Geschlechte, und
ein Nachkömmling Berthold's, Ulrich, ehelicht Luitgard,
die einzige Tochter des reichen und mächtigen Conrad von
Beutelspach, Grafen von Remsgau. Conrad, Ulrich's
Sohn, erbaute auf einem Berge am Neckar, zwischen
Eßlingen und Cannstatt eine Burg, welche er 1088, seiner
Gemahlin zu Ehren, Wirtineberc, Frauenberg, nannte und
deren Trümmer bis 1818 noch zu sehen waren. Da nun
im 11. Jahrhundert die Ritter sich nach ihren Burgen zu
benennen anfingen, so nannten sich die Nachkommen Conrad's
bald Grafen von Wirtineberg, bald von Beutelspach.
endet diese Anarchie. In diesen Tagen der Selbsthülse
umgab Abt Johann von Maulbronn (1360—1376) das
Kloster mit starken Mauern; doch die Erlaubniß des Reiches
zur Befestigung erfolgte erst 1415 unter Kaiser Sigismund.
Die Güter der Abtei standen damals unter verschiedenen
Hoheiten, je nach dem Gebiete in welchem sie gelegen
waren; ein Theil befand sich unter dem Schutze der
Markgrafen von Baden, ein anderer unter dem der Grafen
von Vaihingen. Letzteres Geschlecht erlosch um die Mitte
des 14. Jahrhunderts und die Grafen von Württemberg
traten in deren Erbschaft ein.
Der Ursprung der Grafen von Württemberg, mit
deren Geschichte Maulbronn's Schicksale enge verknüpft
zu werden beginnen, reicht in die Tage grauer Vorzeit;
urkundlich wird derselbe bis auf Berthold, Herzog von Alle-
mannien, 724, zurückgeführt. — Karl der Große vermählt
sich mit Hildegarde, aus diesem mächtigen Geschlechte, und
ein Nachkömmling Berthold's, Ulrich, ehelicht Luitgard,
die einzige Tochter des reichen und mächtigen Conrad von
Beutelspach, Grafen von Remsgau. Conrad, Ulrich's
Sohn, erbaute auf einem Berge am Neckar, zwischen
Eßlingen und Cannstatt eine Burg, welche er 1088, seiner
Gemahlin zu Ehren, Wirtineberc, Frauenberg, nannte und
deren Trümmer bis 1818 noch zu sehen waren. Da nun
im 11. Jahrhundert die Ritter sich nach ihren Burgen zu
benennen anfingen, so nannten sich die Nachkommen Conrad's
bald Grafen von Wirtineberg, bald von Beutelspach.