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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Hrsg.]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0112
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würde, daß hier ein Kirchhof sei, wenn nicht einige ausge-
diente schwarze Kreuze an der Mauer hingen. Neben dem
Friedhöfe befindet sich einer der Ausgänge der inneren
Ringmauer, wo der Weg nach dem Schönbuch führt und
nahe bei, außerhalb des Klosterterritoriums im engeren
Sinne, aber von der äußeren Mauer noch umschlossen,
lag das Gasthaus des Klosters. Dies Gebäude ist jetzt in
den Besitz des Rectors Wolf von Stuttgart übergegangen
und in manchen Theilen noch alterthümlich. Hier befand
sich, nebst der sogenannten Hundelege des Klosters, auch
die ausbedungene Wohnung des Stifters und seiner Nach-
kommen, sowie ihrer Dienstmannen, wenn sie besonders der
Jagd wegen in Bebenhausen verweilten. Die Abtei war
durch ihre Lage am Rande des ausgedehnten Schönbuch-
waldes ein kleines Eldorado für die Jäger, auch die
Mönche scheinen mit Leidenschaft dem Waidwerk ergeben
gewesen zu sein und stets die Erlaubnis dazu nachgesucht
zu haben, unter dem Vorwande des Bedarfes von Häuten,
worauf sie ihre Psalter schreiben und womit sie ihre
heiligen Bücher einbinden könnten. Es eristirten Briefe
noch zu den Zeiten von Clcß, in welchen die Grasen von
Württemberg zu einer bevorstehenden Jagd Bebcnhauser
Prälaten um ihre Jagdhunde baten.
Durch ihre Lage mit dem Kloster enge verbunden
und speciell erwähnenswerth, sind drei größere Gebäude,
von welchen zwei, der Herren-Bau und das Forstamts-
gebäude, bereits genannt wurden; das dritte ist das
 
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