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umfangreiche, gegenwärtig in Privatbesitz befindliche Kapf'sche
Haus, das in früherer Zeit den Namen „Speisung" oder
„Bad" führte. Zu der Beschreibung dieser drei Gebäude
gelangt, übergebe ich die Feder dem, in den Alterthümern
seines Wohnortes so sehr bewanderten Archäologen, Forst-
meister Tscherning in Bebenhausen:
„Der neue, oder Herren-Bau auf der Ostseite des
eigentlichen Klosters gelegen und dem östlichen Klosterflügel
parallel, ist ein stattlicher Steinbau, nach einer Inschrift
an der südwestlichen Ecke im Jahre 1532 von Abt Johann
von Fridingen errichtet, doch auf alter Grundlage, wie
eine Reihe beinahe noch romanischer Bogenfenster an der
Hinteren Seite beweist. Ein Querbau verbindet ihn mit
dem eigentlichen Kloster. Der untere Theil enthält die
jetzige Winterkirche, ehemals wohl die den meisten Cister-
cienser-Klöstern eigene, aus der Krankenkapelle hervorge-
gangene Spitalkirche, weiter aber eine offene Halle, welche
durch den unteren, gleichfalls offenen Theil des Querbaues
mit der Klosterpforte in Verbindung gesetzt ist. Der obere
Stock, zu welchem in einem thurmartigen Anbau eine
breite Wendeltreppe emporführt, dient jetzt als Schule und
Lehrerwohnung, ein Theil oer Zimmer enthält Vertäfelungen
im Renaiffance-Style, welche nach den noch erhaltenen
Inschriften ihre Entstehung dem Abte Sebastian Lutz und
dem Jahre 1553 verdanken. Durch den oberen Theil des
mehrerwähnten Querbaues gelangt man von ihnen auf das
Dorment.
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umfangreiche, gegenwärtig in Privatbesitz befindliche Kapf'sche
Haus, das in früherer Zeit den Namen „Speisung" oder
„Bad" führte. Zu der Beschreibung dieser drei Gebäude
gelangt, übergebe ich die Feder dem, in den Alterthümern
seines Wohnortes so sehr bewanderten Archäologen, Forst-
meister Tscherning in Bebenhausen:
„Der neue, oder Herren-Bau auf der Ostseite des
eigentlichen Klosters gelegen und dem östlichen Klosterflügel
parallel, ist ein stattlicher Steinbau, nach einer Inschrift
an der südwestlichen Ecke im Jahre 1532 von Abt Johann
von Fridingen errichtet, doch auf alter Grundlage, wie
eine Reihe beinahe noch romanischer Bogenfenster an der
Hinteren Seite beweist. Ein Querbau verbindet ihn mit
dem eigentlichen Kloster. Der untere Theil enthält die
jetzige Winterkirche, ehemals wohl die den meisten Cister-
cienser-Klöstern eigene, aus der Krankenkapelle hervorge-
gangene Spitalkirche, weiter aber eine offene Halle, welche
durch den unteren, gleichfalls offenen Theil des Querbaues
mit der Klosterpforte in Verbindung gesetzt ist. Der obere
Stock, zu welchem in einem thurmartigen Anbau eine
breite Wendeltreppe emporführt, dient jetzt als Schule und
Lehrerwohnung, ein Theil oer Zimmer enthält Vertäfelungen
im Renaiffance-Style, welche nach den noch erhaltenen
Inschriften ihre Entstehung dem Abte Sebastian Lutz und
dem Jahre 1553 verdanken. Durch den oberen Theil des
mehrerwähnten Querbaues gelangt man von ihnen auf das
Dorment.
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