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Lorent, Jakob August; Lorent, Jakob August [Editor]
Denkmale des Mittelalters in dem Königreiche Württemberg (1,[Text]): Maulbronn, Bebenhausen, Hirschau, Alpirsbach und Herrenalb — Mannheim: Hogrefe, 1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.43622#0119
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Grafen, welches schon in der Mitte des 12. Jahrhunderts
häufig in der nächsten Umgebung der hohenstaufischen
Kaiser war, sich durch ritterliches Benehmen und klug
berechnete Heirathen zu einer der mächtigsten und
angesehensten Familien Schwabeists empor geschwungen.
Rudolph vermehrte ebenfalls die Macht seines Hauses durch
die Vermählung mit Mechthilde, Tochter der Gräfin
Salome von Gießen, wodurch er deren Grafschaft erbte.
Treu den Gesinnungen seiner Vorfahren, wünschte
auch er einen Theil seines Reichthums der Kirche zu
opfern, und durch Stiftung eines Klosters seinen Namen
zu verherrlichen. In der Nähe seiner Pfalz, im Walde
Schönbuch, war ein geheiligter Ort, wo einstens der
Einsiedler Bebo gewohnt hatte. An den von Wallfahrern
häufig besuchten Stellen wurden damals in der Regel
Buden zum Verkaufe der Lebensbedürfnisse errichtet, aus
welchen endlich ständige Wohnungen sich bildeten; auf diese
Art war auch hier eine Niederlassung, nach dem Orts-
heiligen Bebenhausen genannt, entstanden. Diesen benach-
barten Ort, von welchem man glaubte, daß das Gebet
dort wirksamer sei als anderswo, erwählte Rudolph sür
seine künftige Abtei; aber Grund und Boden gehörten dem
Bisthum Speier und mußten erst von dessen Bischof Ulrich
gegen andere Ländereien eingetauscht werden, bei welcher
Gelegenheit 1188 zehn Ministerialen von Speier zu
beschwören hatten, daß der Tausch eher nützlich als schädlich
für ihr Bisthum sei. Ferner mußte Friedrich V., Herzog
 
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