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welche nach damaliger Anschauung ein bedeutend grös-
seres Ansehen, als die schwedischen Vasallen genossen.
Im Kriegssturm waren obige Reichslehen den
Officieren erteilt worden, im Kriegssturm gingen sie
ebenso schnell wieder verloren. Die Schlacht bei Nörd-
lingen machte allen Hoffnungen, die Bezahlung der
Schwedischen Armee den fränkischen Landen zuzu-
schreiben — denn hier waren die meisten Güterver-
leihungen geschehen — ein schnelles Ende. Ganz neue
Verhältnisse traten jetzt ein, allmählich löste sich der
evangelische Bund auf, die Armee kehrte unter den
alleinigen Oberbefehl der Schweden zurück, nahm
ihnen gegenüber aber in der nun folgenden Periode
eine noch viel schärfere Stellung ein.
Eine weitere Folge aber hatte die Schlacht bei
Nördlingen für das Schwedische Heer insofern, als sie
die Trennung des Herzogs Bernhard von Weimar von
demselben entschied. Dieser grosse und ehrgeizige
Schüler Gustav Adolfs, zu stolz um sich als Reichs-
fürst lange den Befehlen des Schwedischen Kanzlers,
der seinen kühnen Feldherrnplänen nur hinderlich war,
zu unterwerfen, geht jetzt mehr und mehr seine eignen
selbständigen Wege, löst sich dann thatsächlich, wenn
auch nicht formell von der Schwedischen Armee los
und begiebt sich als einer der grossen Condottieren
des 30jährigen Krieges in den Dienst Frankreichs, das
nun seinerseits diesem Truppenteil die Güterschenkungen
garantiert.1) Aber auch hier sucht sich der Herzog,
geleitet von einem für damalige Zeit hohen nationalen
1/ vgl. Rose II S. 106 dazu die Urkunde 19.
welche nach damaliger Anschauung ein bedeutend grös-
seres Ansehen, als die schwedischen Vasallen genossen.
Im Kriegssturm waren obige Reichslehen den
Officieren erteilt worden, im Kriegssturm gingen sie
ebenso schnell wieder verloren. Die Schlacht bei Nörd-
lingen machte allen Hoffnungen, die Bezahlung der
Schwedischen Armee den fränkischen Landen zuzu-
schreiben — denn hier waren die meisten Güterver-
leihungen geschehen — ein schnelles Ende. Ganz neue
Verhältnisse traten jetzt ein, allmählich löste sich der
evangelische Bund auf, die Armee kehrte unter den
alleinigen Oberbefehl der Schweden zurück, nahm
ihnen gegenüber aber in der nun folgenden Periode
eine noch viel schärfere Stellung ein.
Eine weitere Folge aber hatte die Schlacht bei
Nördlingen für das Schwedische Heer insofern, als sie
die Trennung des Herzogs Bernhard von Weimar von
demselben entschied. Dieser grosse und ehrgeizige
Schüler Gustav Adolfs, zu stolz um sich als Reichs-
fürst lange den Befehlen des Schwedischen Kanzlers,
der seinen kühnen Feldherrnplänen nur hinderlich war,
zu unterwerfen, geht jetzt mehr und mehr seine eignen
selbständigen Wege, löst sich dann thatsächlich, wenn
auch nicht formell von der Schwedischen Armee los
und begiebt sich als einer der grossen Condottieren
des 30jährigen Krieges in den Dienst Frankreichs, das
nun seinerseits diesem Truppenteil die Güterschenkungen
garantiert.1) Aber auch hier sucht sich der Herzog,
geleitet von einem für damalige Zeit hohen nationalen
1/ vgl. Rose II S. 106 dazu die Urkunde 19.