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2 Vertreter Capit. Christoph. Mortaigne und. Oberst-
lieutenant Rochow, nach Stockholm zu reisen,1) um dort
die Verdienste der Armee und die ihr von der Krone
versprochenen Belohnungen in Erinnerung zu bringen.
Ausserdem verlangten sie einen 2monatlichen Sold und
zur Anwerbung neuer Truppen 2000 Thlr. für jede
Reiterschwadron und 1000 Thlr. für jede Compagnie
Infanterie, sowie gute Quartiere.
Diese Vereinbarungen mussten die Generalmajore,
welche bei denselben ganz bei Seite gesetzt waren, als
rechtlich bestehend anerkennen, wofür sie das Gelübde
der Treue empfingen. Da sie jedoch ähnliche Gefahren,
wie sie 1635 der schwedischen Sache durch die Ver-
handlungen der Armee mit Johann Georg gedroht hat-
ten, vermeiden wollten, so schlossen sie mit Bewillig-
ung der Obersten wenigstens die geheimen Verhand-
lungen und Staatssachen von der Teilnahme und Be-
urteilung derselben aus. Indes auch diese Einschränk-
ung konnten sie nicht aufrecht erhalten.
Die Bewegungen in der schwedischen Armee konn-
ten den Augen des unter Piccolimini nachrückenden
Feindes nicht verborgen bleiben. Daher erschien, wie
1635, auch jetzt wieder ein Manifest des Kaisers an
die Deutschen in schwedischen Diensten, in denen sie
abermals unter Androhung der Acht und Aberacht u.
s. w. aufgefordert wurden, die Sache der Fremden zu
verlassen. Generalmajor Pfuhl, welcher hier ebenfalls
eine etwas abgesonderte Rolle spielte, wurde durch
Piccolomini einen besonderen Verführungsversuch aus-

1/ Chemnitz IV, I, S. 9.
 
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