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gesetzt. Indessen hatten die kaiserlichen Drohungen
für die Deutschen in der schwedischen Armee ihre
Bedeutung verloren.
Von grösserer Bedeutung waren die Verbindungen,
die sich den Obersten von anderer Seite boten und hier
eben zeigten sie. dass sie nicht gewillt seien, sich über-
haupt irgendwie von den Generalmajoren in ihrer an-
gemassten Rechten beschränken zu lassen.
Der Herzog Georg von Lüneburg hatte sich schon
1639 wieder von dem Kaiser getrennt und hatte sich
wieder mehr den Schweden genähert, mit denen er
in Verhandlungen eingetreten war. Der wirkliche Ab-
schluss eines Bündnisses mit demselben stiess sich nur
noch an der Uebergabe mehrerer Festungen, welche
diese besetzt hatten, besonders Nienburgs. Andrerseits
aber stand er auch in Verhandlungen mit dem Kaiser,
welcher Wolfenbüttel inne hatte. Kurz vorher war er
gestorben und sein Nachfolger August setzte die nach
beiden Seiten hineigende Politik fort. Bei dem jetzt
drohenden Einfall der Kaiserlichen in sein Land fand
dieser es zunächst doch besser, die Hülfe der Schweden
zu erbitten und ersuchte jetzt die Generalmajore um
schleunige Unterstützung, da er sich einerseits gegen
Hatzfeld und Piccolomini wenden, andrerseits auch die
Belagerung von Wolfenbüttel leiten müsse. Um seinen
Bitten mehr Nachdruck zu verleihen, trat er, zugleich
mit den anderen welfischen Herzogen, in Verbind-
ung mit den Obersten, welche ungestüm die Teilnahme
an diesen Verhandlungen verlangten und, als die
Generalmajore ihre unter ein Schriftstück gesetzten
Unterschriften vernichteten, förmlich den Gehorsam
 
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