87
diese ihrerseits doch so vorsichtig, für sich nichts zuzu-
gestehen, wie die G-utachten der evangelischen Stände
und der weimarschen und kulmbachschen Gesandten
beweisen. Ja, als Salvius, um die Satisfaktions §§
desto besser durchzubringen, die Protestanten privatim
zu bewegen suchte, in ihrem Gutachten auf die kaiser-
liche Resolution der schwedischen Satisfaktion zu ge-
denken, „wie sie es für billig hielten“, oder wenigstens
die Billigkeit der schwedischen Forderungen zuzuge-
stehen, wiesen sie das Ansinnen zurück: privatim zwar
geständen sie die Rechtmässigkeit der schwedischen
Forderungen zu, doch würden sie sich hüten, dies offi-
ciell auszusprechen, „denn sollte man divisim der
Schuldigkeit geständig sein, so möchten vielleicht Ca-
tholici regerieren: es sollten die Evangelischen die ge-
standene Schuld bezahlen. (Nov. 45)1).
Ueber den Umfang der schwedischen Forderungen
wurden die Stände am 7. Jan. 46 belehrt: bei einer
Conferenz mit den Kaiserlichen wiesen sie das Angebot
der Schönebeckschen Traktate, welche die Ansprüche
der Krone und der Armee gesondert behandelten,
ausserdem nur Geld boten, zurück. Als Entschädigung
für die gehabten Kriegsausgaben verlangten sie Schlesien,
Pommern mit Cammin, Wismar mit Poel, Walfisch und
Warnemünde, nebst Bremen und Verden. Ausserdem
verlangten sie noch die Bezahlung ihrer Armee, deren
Summe sie aber nicht bestimmten2).
Auf Grund dieser Forderungen nahmen die Ver-
handlungen nun ihren Verlauf. Nach vielen Schwierig-
ll M. II, 75. 2I M. II 188 f. 191 f,
diese ihrerseits doch so vorsichtig, für sich nichts zuzu-
gestehen, wie die G-utachten der evangelischen Stände
und der weimarschen und kulmbachschen Gesandten
beweisen. Ja, als Salvius, um die Satisfaktions §§
desto besser durchzubringen, die Protestanten privatim
zu bewegen suchte, in ihrem Gutachten auf die kaiser-
liche Resolution der schwedischen Satisfaktion zu ge-
denken, „wie sie es für billig hielten“, oder wenigstens
die Billigkeit der schwedischen Forderungen zuzuge-
stehen, wiesen sie das Ansinnen zurück: privatim zwar
geständen sie die Rechtmässigkeit der schwedischen
Forderungen zu, doch würden sie sich hüten, dies offi-
ciell auszusprechen, „denn sollte man divisim der
Schuldigkeit geständig sein, so möchten vielleicht Ca-
tholici regerieren: es sollten die Evangelischen die ge-
standene Schuld bezahlen. (Nov. 45)1).
Ueber den Umfang der schwedischen Forderungen
wurden die Stände am 7. Jan. 46 belehrt: bei einer
Conferenz mit den Kaiserlichen wiesen sie das Angebot
der Schönebeckschen Traktate, welche die Ansprüche
der Krone und der Armee gesondert behandelten,
ausserdem nur Geld boten, zurück. Als Entschädigung
für die gehabten Kriegsausgaben verlangten sie Schlesien,
Pommern mit Cammin, Wismar mit Poel, Walfisch und
Warnemünde, nebst Bremen und Verden. Ausserdem
verlangten sie noch die Bezahlung ihrer Armee, deren
Summe sie aber nicht bestimmten2).
Auf Grund dieser Forderungen nahmen die Ver-
handlungen nun ihren Verlauf. Nach vielen Schwierig-
ll M. II, 75. 2I M. II 188 f. 191 f,