Aachen, Münster.
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raum ansteigen, indem ihre Axen mit
dem Horizont Winkel von etwa 24° bil-
den. Die Wände der Emporen sind im
Innern auf jeder 8. schwach concav ge-
krümmt. Die in den Ecken des 8ecks
stehenden Pfl., welche in beiden Ge-
schossen durch gr. ungegliederte Rund-
bögen unter einander verbunden sind,
sind den letzteren und den Gurtbögen
der Umgänge entsprechend aus je 4 in
3erleiWinkeln zusammenstossenden recht-
winkligen Halbpfeilern gebildet. Die Oeff-
nungen der Emporen enthalten je 2 über-
einander befindliche Paare freistehender
81. mit römisch korinthischen Kapitalem,
wovon die unteren antike Gebälkaufsätze
und je 3 gleich h. Rundbögen (nach einer
alten in Rom gefundenen Zeichnung, wo-
von Mertens irrig ab weicht) tragen, wäh-
rend die oberen mittelst würfelförmiger
Aufsätze unmittelbar an die gr. Arcaden-
bögen anstossen. Ueber denselben durch-
brechen 8 Fenster die 8 Obermauern
des Centralraumes. Auch der Umgang
hat in beiden Geschossen an jeder Poly-
gonseite 1 Fenster, welches wie die vo-
rigen rundbogig und mit rechtwinkligen
Gewänden versehen ist. Die Ecken des
Hauptraums verstärken je 2 isolirte we-
nig vorspringende Strebeph. als Fort-
setzungen der PR.theile unter den inne-
ren Gurtbögen und schliessen mit ko-
rinthisirenden Kapitalem ab. 'Dann folgt
unter den 8 spitzen, mit spitzbogigen?
81.-Fenstern geschmückten Giebeln eine
Zwerggalerie. Der IFTh. enthält über
der niedrigen tonnengewölbten Vorhalle
eine ebenso gewölbte h. Halle, die durch
1 gr. mit 2 übereinander befindlichen
81.-Paaren ausgesetztes Fenster erleuch-
tet wird. Dasselbe liegt innen u. aussen
in einer flachen bis zum Grunde des
Thurmes hcrablaufcnden Nische. Die
oberen Theile des Th. u. der halbrunden
Treppentliürme g. 14. J. ?, das oberste
Geschoss des Th. zopfig 18 J. — Der
grossartigkülmeim G°/,_s,im W^geschl.
g. Chor hat Kreuzgewölbe, Wanddienste
ohne Kapitäler, 80' h. z. Thl. otheilige
Fenster mit Rundstäben an den Pfosten,
die durch 2 Rundbogengalerien unterbro-
chen werden, schönem reichem Masswerk,
reichgegliederten, mitBlätternu. Schwebe-
bögen geschmückten Bögen, Strebeph.
mit vielen schwachen Absetzungen und
die Dacligalcrie nicht überragender Fia-
lenlösung. — Unter den g. S.Kpp. des
Secks zeichnet sich die Nikolaikp. ') mit
2 spr. Portalen, wovon das eine ver-
mauert ist, durch gleichzeitige Emporen
an den Seiten und durch kühne Gewölbe
aus. — Debey, Münsterk.; Lersch, Jahrb.
1, 77. 193; bei AU-
AA'yzlO, 225; Nolten, Münster; Quix,
Chorus; dessen Münster; Schervier,
Münsterk.; Förster und Mertens a. a.
0.0.; Lotz.
Marmorsarg ') mit Reliefs (Proser-
pinasage) antik. Auf d. Empore.
Marmorstuhl -) Kaiser Karls des
Grossen auf der Empore gegenüber
dem Chor. Ohne Kunstwerth.
Taufstein von schwarzem Mar-
mor in der Taufkp. 8. Johannes des
Täufers r. E. des 12. J. ? Rundes mit
Blättern uud 4 Köpfen geschmücktes
Becken, getragen von einem dicken
runden Schafte, den ursprünglich 8
Säulclien umgaben. Der ßeckige Fuss
ist g. gegliedert.
Steinstatuen im Chor an den Dien-
sten (die 12 Apostel, Maria u. Karl
der Grosse auf mit Engeln verzierten
Kragsteinen unter Baldachinen) g. 1430,
ursprünglich bemalt und vergoldet. —
Quix.
Erzsc. *') zu den Seiten des Ein-
gangs (eine Wölfin u. eine Artischocke)
vom Brunnen im ehemaligen Vorhof
des Münsters. Die Wölfin wahrschein-
lich römische Arbeit, die Artischocke,
eine Stiftung Abt Udalrichs (I), aus
Otto's I Zeit? - Vgl. Rheinl. Jahrb.
H. 27.
4 Erzthüren h mit je 2 Flügeln
um 804 nachlässig u. unsicher ausge-
führt, in rechteckige u. Q Felder ge-
theilt, deren Rahmen mit einfachen
Profilen, Palmetten, Blättern, Perl- u.
Eierstäben verziert sind. Die Thür-
ringe hängen im Rachen von kräftig
stylisirten Löwenköpfen. Die gr. 12'.Q'
h. Hauptthür des jetzigen Portals
war früher im Eingang aus dem Thurm
in dasOctogon. Von den 3 übrigen un-
ter sich ganz gleichen 7'/g'h. kl. Thü-
ren R waren 2 im W u. <S Eingang u.
die 3. vielleicht am Eingang aus dem
1) Ab. ]). Quix, Münster; in Rhein.
Jahrb. — 2) Ans. b. Weerth T. 32, F. 5.
— 8) Abb. i). Weerth T. 32, F. 10. —
4) Abb. das. F. 8. 9. - g) Abb. b. GW-
rrr^Lief. 115f. 1631.; b.Weerth,
T. 32. —6) Weerth F. 6. 6a-d. — 7)
Details b. Weerth F. 7. 7a. 7b.
1) Detail b. HeideloM, Ornani. 1, !1.6, T. 3, d.
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raum ansteigen, indem ihre Axen mit
dem Horizont Winkel von etwa 24° bil-
den. Die Wände der Emporen sind im
Innern auf jeder 8. schwach concav ge-
krümmt. Die in den Ecken des 8ecks
stehenden Pfl., welche in beiden Ge-
schossen durch gr. ungegliederte Rund-
bögen unter einander verbunden sind,
sind den letzteren und den Gurtbögen
der Umgänge entsprechend aus je 4 in
3erleiWinkeln zusammenstossenden recht-
winkligen Halbpfeilern gebildet. Die Oeff-
nungen der Emporen enthalten je 2 über-
einander befindliche Paare freistehender
81. mit römisch korinthischen Kapitalem,
wovon die unteren antike Gebälkaufsätze
und je 3 gleich h. Rundbögen (nach einer
alten in Rom gefundenen Zeichnung, wo-
von Mertens irrig ab weicht) tragen, wäh-
rend die oberen mittelst würfelförmiger
Aufsätze unmittelbar an die gr. Arcaden-
bögen anstossen. Ueber denselben durch-
brechen 8 Fenster die 8 Obermauern
des Centralraumes. Auch der Umgang
hat in beiden Geschossen an jeder Poly-
gonseite 1 Fenster, welches wie die vo-
rigen rundbogig und mit rechtwinkligen
Gewänden versehen ist. Die Ecken des
Hauptraums verstärken je 2 isolirte we-
nig vorspringende Strebeph. als Fort-
setzungen der PR.theile unter den inne-
ren Gurtbögen und schliessen mit ko-
rinthisirenden Kapitalem ab. 'Dann folgt
unter den 8 spitzen, mit spitzbogigen?
81.-Fenstern geschmückten Giebeln eine
Zwerggalerie. Der IFTh. enthält über
der niedrigen tonnengewölbten Vorhalle
eine ebenso gewölbte h. Halle, die durch
1 gr. mit 2 übereinander befindlichen
81.-Paaren ausgesetztes Fenster erleuch-
tet wird. Dasselbe liegt innen u. aussen
in einer flachen bis zum Grunde des
Thurmes hcrablaufcnden Nische. Die
oberen Theile des Th. u. der halbrunden
Treppentliürme g. 14. J. ?, das oberste
Geschoss des Th. zopfig 18 J. — Der
grossartigkülmeim G°/,_s,im W^geschl.
g. Chor hat Kreuzgewölbe, Wanddienste
ohne Kapitäler, 80' h. z. Thl. otheilige
Fenster mit Rundstäben an den Pfosten,
die durch 2 Rundbogengalerien unterbro-
chen werden, schönem reichem Masswerk,
reichgegliederten, mitBlätternu. Schwebe-
bögen geschmückten Bögen, Strebeph.
mit vielen schwachen Absetzungen und
die Dacligalcrie nicht überragender Fia-
lenlösung. — Unter den g. S.Kpp. des
Secks zeichnet sich die Nikolaikp. ') mit
2 spr. Portalen, wovon das eine ver-
mauert ist, durch gleichzeitige Emporen
an den Seiten und durch kühne Gewölbe
aus. — Debey, Münsterk.; Lersch, Jahrb.
1, 77. 193; bei AU-
AA'yzlO, 225; Nolten, Münster; Quix,
Chorus; dessen Münster; Schervier,
Münsterk.; Förster und Mertens a. a.
0.0.; Lotz.
Marmorsarg ') mit Reliefs (Proser-
pinasage) antik. Auf d. Empore.
Marmorstuhl -) Kaiser Karls des
Grossen auf der Empore gegenüber
dem Chor. Ohne Kunstwerth.
Taufstein von schwarzem Mar-
mor in der Taufkp. 8. Johannes des
Täufers r. E. des 12. J. ? Rundes mit
Blättern uud 4 Köpfen geschmücktes
Becken, getragen von einem dicken
runden Schafte, den ursprünglich 8
Säulclien umgaben. Der ßeckige Fuss
ist g. gegliedert.
Steinstatuen im Chor an den Dien-
sten (die 12 Apostel, Maria u. Karl
der Grosse auf mit Engeln verzierten
Kragsteinen unter Baldachinen) g. 1430,
ursprünglich bemalt und vergoldet. —
Quix.
Erzsc. *') zu den Seiten des Ein-
gangs (eine Wölfin u. eine Artischocke)
vom Brunnen im ehemaligen Vorhof
des Münsters. Die Wölfin wahrschein-
lich römische Arbeit, die Artischocke,
eine Stiftung Abt Udalrichs (I), aus
Otto's I Zeit? - Vgl. Rheinl. Jahrb.
H. 27.
4 Erzthüren h mit je 2 Flügeln
um 804 nachlässig u. unsicher ausge-
führt, in rechteckige u. Q Felder ge-
theilt, deren Rahmen mit einfachen
Profilen, Palmetten, Blättern, Perl- u.
Eierstäben verziert sind. Die Thür-
ringe hängen im Rachen von kräftig
stylisirten Löwenköpfen. Die gr. 12'.Q'
h. Hauptthür des jetzigen Portals
war früher im Eingang aus dem Thurm
in dasOctogon. Von den 3 übrigen un-
ter sich ganz gleichen 7'/g'h. kl. Thü-
ren R waren 2 im W u. <S Eingang u.
die 3. vielleicht am Eingang aus dem
1) Ab. ]). Quix, Münster; in Rhein.
Jahrb. — 2) Ans. b. Weerth T. 32, F. 5.
— 8) Abb. i). Weerth T. 32, F. 10. —
4) Abb. das. F. 8. 9. - g) Abb. b. GW-
rrr^Lief. 115f. 1631.; b.Weerth,
T. 32. —6) Weerth F. 6. 6a-d. — 7)
Details b. Weerth F. 7. 7a. 7b.
1) Detail b. HeideloM, Ornani. 1, !1.6, T. 3, d.