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schlägt dem Dadhyank das pferdehaupt ab. Damit trit nun die regenzeit ein. Der himel
verfinstert sich, Dadhyank ist verschwunden. Der gott des himels weisz sich nicht zu helfen,
bisz die Acvinä (oder er selber, die angaben weichen ab) das pferdehaupt zunächst finden.
Ausz disem (den knoeben des Dadhyank) macht Indra den donnerkeil, mit dem er die dä-
mone, die den himel und die erde verfinsterten, vernichtet, und damit beginnt der process
natürlich von neuem. Es ist möglich, dasz die sage ursprünglich eine tödtung des Sonnen-
gottes Dadhyank selber annam.
Ein geographisches object, an dem sich eine solche sage, wie dise, localisiert hat,
musz eine grosze bedeutung gehabt haben, die der umstand, dasz er grenzflusz des geordneten
Indischen lebens gegen osten war, leicht erklären würde.
Das geographische gebiet, auf das wir die d i ch t u n g des Veda zu versetzen
haben, kennzeichnet sich also mit aller bestimmtheit als das flusz gebiet des Sind hu;
gegen osten bildete die hauptgrenze die Catadrü (Setledj) der östlichste flusz des fünf-
stromlandes. Weiterhin musz man anerkennen, dasz die vorhut der Arya bereits über die
(spätere) Sarasvati zur Yamuna und Gangä gelangt war. Bekannt war auf jeden
fall bereits die vil östlichere Sarayu. Weniger sicher ist die auszdenung des gebiets der
Ärya nach westen. Sicherlich besaszen sie das tal der K u b h ä (Kabul rüd); das gebiet der
spätem G a n d h ä r a (auch im Rigv. I, 126, 7. und im Atth. V. V, 22, 14. genannt); aber
die südlich davon (westlich vom Industale) gelegenen hochebenen hatten damals gewis bereits
eränische Stämme eingenommen, wie disz weiterhin wird warscheinlich werden. Wenn wir bei
den Persern (in den Inschriften von Behistun) H a p t a H en d u (S a p t a s i n d h u [das]
sibenstrom[land] als bezeichnung des ihnen unterworfenen westlichen Indien finden, so scheint
disz eine fremde bezeichnung zu sein. ’Siben ströme’ werden zwar im Veda häufig erwähnt
(ohne speciellere aufzälung derselben), aber überall sind wirklich die ströme, nicht das von
ihnen umschloszene land gemeint. Man wird um die zal zu bekomen wol die Kubhä und
die Vipä^ä hinzunemen müszen.
III. Historisches.
§ 7. Die Trtsu und ihre kämpfe. — Die fünf Völker. — Die Prthu und Par^u. ■—· Bheda und die zehn
königsschlacht.
Die bevölkerung dises etwa 7—8000 quadratmeilen befaszenden landstriches bestand
den Verhältnissen, wie sie uns in jenen alten Zeiten überall entgegen treten, entsprechend,
nicht ausz einer ununterschiedlichen, gleichmäszigen mässe, sondern sie war in vile Völker
und Stämme zersplittert. Unverkennbar nam eine gröszere Völkerverbindung die sogenannten
’fünf Völker’ (panca janäs, krsiayas etc.) ein Völkerbund, der die Puru Yadu Anu
Druhyu Turvaqa befaszte, die erste Stellung ein. Am besten werden wir uns über die
Völkerverhältnisse des Panjäb orientieren, wenn wir eine zeit des heftigsten kampfes so weit
es uns möglich bei der dunkeln andeutung, die wir finden, zu skizzieren versuchen.
Ein neuer Äryastamm die Trtsu war in die sitze der fünfvölker eingedrungen,
und konnte nur nach hartnäckigem, wechselvollem kämpfe vernichtet werden. An disem
kämpfe haben auch die priester, die dichter der uns vorligenden hymnen einen lebhaften
schlägt dem Dadhyank das pferdehaupt ab. Damit trit nun die regenzeit ein. Der himel
verfinstert sich, Dadhyank ist verschwunden. Der gott des himels weisz sich nicht zu helfen,
bisz die Acvinä (oder er selber, die angaben weichen ab) das pferdehaupt zunächst finden.
Ausz disem (den knoeben des Dadhyank) macht Indra den donnerkeil, mit dem er die dä-
mone, die den himel und die erde verfinsterten, vernichtet, und damit beginnt der process
natürlich von neuem. Es ist möglich, dasz die sage ursprünglich eine tödtung des Sonnen-
gottes Dadhyank selber annam.
Ein geographisches object, an dem sich eine solche sage, wie dise, localisiert hat,
musz eine grosze bedeutung gehabt haben, die der umstand, dasz er grenzflusz des geordneten
Indischen lebens gegen osten war, leicht erklären würde.
Das geographische gebiet, auf das wir die d i ch t u n g des Veda zu versetzen
haben, kennzeichnet sich also mit aller bestimmtheit als das flusz gebiet des Sind hu;
gegen osten bildete die hauptgrenze die Catadrü (Setledj) der östlichste flusz des fünf-
stromlandes. Weiterhin musz man anerkennen, dasz die vorhut der Arya bereits über die
(spätere) Sarasvati zur Yamuna und Gangä gelangt war. Bekannt war auf jeden
fall bereits die vil östlichere Sarayu. Weniger sicher ist die auszdenung des gebiets der
Ärya nach westen. Sicherlich besaszen sie das tal der K u b h ä (Kabul rüd); das gebiet der
spätem G a n d h ä r a (auch im Rigv. I, 126, 7. und im Atth. V. V, 22, 14. genannt); aber
die südlich davon (westlich vom Industale) gelegenen hochebenen hatten damals gewis bereits
eränische Stämme eingenommen, wie disz weiterhin wird warscheinlich werden. Wenn wir bei
den Persern (in den Inschriften von Behistun) H a p t a H en d u (S a p t a s i n d h u [das]
sibenstrom[land] als bezeichnung des ihnen unterworfenen westlichen Indien finden, so scheint
disz eine fremde bezeichnung zu sein. ’Siben ströme’ werden zwar im Veda häufig erwähnt
(ohne speciellere aufzälung derselben), aber überall sind wirklich die ströme, nicht das von
ihnen umschloszene land gemeint. Man wird um die zal zu bekomen wol die Kubhä und
die Vipä^ä hinzunemen müszen.
III. Historisches.
§ 7. Die Trtsu und ihre kämpfe. — Die fünf Völker. — Die Prthu und Par^u. ■—· Bheda und die zehn
königsschlacht.
Die bevölkerung dises etwa 7—8000 quadratmeilen befaszenden landstriches bestand
den Verhältnissen, wie sie uns in jenen alten Zeiten überall entgegen treten, entsprechend,
nicht ausz einer ununterschiedlichen, gleichmäszigen mässe, sondern sie war in vile Völker
und Stämme zersplittert. Unverkennbar nam eine gröszere Völkerverbindung die sogenannten
’fünf Völker’ (panca janäs, krsiayas etc.) ein Völkerbund, der die Puru Yadu Anu
Druhyu Turvaqa befaszte, die erste Stellung ein. Am besten werden wir uns über die
Völkerverhältnisse des Panjäb orientieren, wenn wir eine zeit des heftigsten kampfes so weit
es uns möglich bei der dunkeln andeutung, die wir finden, zu skizzieren versuchen.
Ein neuer Äryastamm die Trtsu war in die sitze der fünfvölker eingedrungen,
und konnte nur nach hartnäckigem, wechselvollem kämpfe vernichtet werden. An disem
kämpfe haben auch die priester, die dichter der uns vorligenden hymnen einen lebhaften