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Lüdemann, Wilhelm von
Neapel wie es ist — Dresden: P. G. Hilschersche Buchhandlung, 1827

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https://doi.org/10.11588/diglit.53366#0027
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viel Breite aus, den zwei Kuͤſtenzuͤge, rechts bis
zum Lap von Miſen, links bis zum Vorgebirge
von Maſſa, gleichſam in ihre weiten Arme ein—
zuſchließen das Anſehn haben. Im Suͤden ſcheint
die Inſel Capri den offnen Golph zu ſperren, doch
legt ſich zwiſchen ihr und den beiden Eilanden von
Procida und Iſchia eine unbeſchraͤnkte Ausſicht
in das hohe Meer herrlich und offen dar. Die
Stadt kroͤnt dieſen ſchoͤnen Golph mit ihrer weſt—
lichen Haͤlfte bis zum Fort von St. Elmo hin—
auf; die oͤſtliche ergießt ſich in einer weiten Ebe—
ne bis zum Ufer des kleinen Fluſſes Sebeto,
der, obgleich ſie eigentlich weder Mauern, noch
Thore hat, von dieſer, wie die Huͤgel von Po—
ſilippo und des Vomero, von der entgegenge—
ſetzten Seite ihre Grenze bildet. Jenſeits des
Sebeto nach Morgen zu, ſetzt der Veſuv ſeinen
breiten Fuß kuͤhn in das Meer hinein und ruͤckt
ſo die Vorberge des Appenin bis an das Geſtade,
zwiſchen dem und ihm nur ein ſchmaler Raum
fuͤr eine Kette von Ortſchaften uͤbrig bleibt, die
die große Heerſtraße nach Calabrien und die Suͤd⸗
ſpitze Italiens bezeichnen.
In dieſem, hier vom Meere und dem Huͤ—
gelzug des Vomero, dort vom Pofilippo und
dem Veſuv eingeſchloſſenen Raum, einer der koͤſt⸗
lichſten Stellen unſrer Erde, dehnt ſich, etwa drey
Stunden im Umpfang, Neapel aus, eine charak—
teriſtiſche Welt im Kleinen, die wir, wenn es Euch
gefallen mag, jetzt in allen Richtungen durchſtrei—
fen und naͤher kennen lernen wollen. —
 
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