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hergehenden gezeigt, daß er Prosa durch Verse und Verse durch Prosa wieder-
gibt, daß er Erzählungsstrophen den Personen der Erzählung in den Mund
legt und umgekehrt Strophen, die Reden enthalten, zu Erzählungsstrophen um-
wandelt, daß er nach Belieben die Formeln des Originals fortläßt oder hinzu-
fügt oder verändert, einmal, in Erz. 6l, sogar den ganzen Epilog streicht. Mit
derselben Freiheit ist aber der Text überall behandelt. Stellen, wo zwar die
Worte des Textes wiederkehren, der Gedanke aber mehr oder weniger ver-
ändert ist, begegnen auf Schritt und Tritt. Es ist unmöglich, hier die Ver-
gleichung des Originals mit der Übersetzung im einzelnen durchzuführen; die
Aufgabe könnte jedenfalls nup von einem Sinologen gelöst werden. Ich muß
mich damit begnügen, an ein paar Beispielen zu zeigen, wie Kumärajiva zu
arbeiten gewohnt ist. Wie weit das Original und die Übersetzung bisweilen
auseinandergehen, zeigt sich, wenn man etwa die beiden Zeilen Bl. 114 R ßf.
mit den entsprechenden Strophen der Übersetzung, S. 164, 14—26, oder den
Anfang von Erz. $8 auf Bl. 181 R 2—$ mit der Übersetzung S. 287, 21 ff. ver-
gleicht. Hier mangelt es, soweit die Bruchstücke einen Einblick gestatten, fast
an jeder Übereinstimmung. Von dem Schlüsse derselben Erzählung haben
sich auf Bl. 187 Vif. ein paar Sätze erhalten, aus denen hervorgeht, daß im
Epilog die Frage behandelt war, warum der Buddha seine Schüler in alle Welt
geschickt habe und nicht selber ausgezogen sei, um die Lehre zu predigen. In der
Übersetzung, S. 29g, ist davon nichts zu lesen. Wie der Übersetzer den Epilog
von Erz. 61 (Bi. 196 R lf.) gestrichen hat, so hat er ihn in Erz. 60 (Bi. 192 V lf.)
offenbar gekürzt (S. 307, 26—29). So schlecht erhalten der Text auf Bl. 49 Vif.
auch sein mag, so läßt sich doch deutlich erkennen, daß in der Übersetzung
(S. 58) am Schlüsse von Erz. 9 eine Sragdharä-Strophe und wahrscheinlich
auch noch eine Prosabemerkung fortgelassen ist. Inhaltlich nicht unwichtig
ist die Kürzung am Anfang von Erz. ßO (S. lßl, 9f.) Danach wurde den Frauen
des Agoka mit Rücksicht auf ihre weltlichen Neigungen nur Ha partie de la Eoi
qui a trait au commandement prescrivant la charite« auseinandergesetzt. Im
Original (Bl. 107 V ß) heißt es aber: Vr(f)%<%(773
^337^^77 73/3 ^77377. Von den gewöhnlichen drei
Themen der Laienpredigt 77777377^77^77, und ^77777^*77^77^77 wurde also
nur die ^3/77^77^77 fortgelassen. Kein Grund ist ersichtlich, warum der Vergleich
des Körpers mit dem Schlangenkorbe ^777^37/^777*77733/77..) Bl. 109 V 2
im Chinesischen (S. 154) fehlt. Die Strophen 27, 8 und 9 (Bl. loß V l) sind in
der Übersetzung (S. 143) fortgelassen, vielleicht weil sie inhaltlich größtenteils
nur eine Wiederholung der vorausgehenden Prosa sind. Ausführlich wird im
Original (Bl. 146 V 4) die Hand des Buddha geschildert: »die mit hundert.,
deren Mitte mit dem leuchtenden Kreise des Rades geschmückt ist, deren
(Finger) mit feinen dunklen fleckenlosen Schwimmhäuten versehen sind«, und
vielleicht ging die Beschreibung noch weiter. In der chinesichen Übersetzung
(S. 225, 18) heißt es ganz kurz: asa main droite ornee de bons signes«. Im Ori-
ginal (Bl. 196 V 4f.) sagen sich die Rinderhirten, über die Kenntnisse des Meisters
in ihrem Gewerbe verwundert: aAuch die Rinderhirten, die älter sind als wir,
 
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