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klärung für diese Tatsache: entweder ist das A-yü-wang-king eine Bearbeitung
des A-yü-wang-c'uan oder umgekehrt das A-yü-wang-c'uan eine Bearbeitung
des A-yü-wang-king oder der beiden gemeinsame Teii war ursprüngiich ein
selbständiges Werk, das in beiden später in verschiedener Weise bearbeitet ist.
Die letztere Annahme ist von vornherein die wahrscheinlichste; wir weiden
später sehen, daß sich auch der Beweis für ihre Richtigkeit liefern läßt. Aller-
dings wird man schon aus der Inhaltsangabe den Eindruck gewinnen, als ob
auch dieses Werk wieder aus zwei ursprünglich selbständigen Werken zusam-
mengesetzt sei, einer Asokalegende und einer Upaguptalegende. In der ersteren
wird das Leben des Asoka vom Standpunkte des Kirchenhistorikers aus er-
zählt und kurz die Schicksale seiner Nachfolger bis zum Ende der Dynastie.
Die Upaguptalegende gibt einen Bericht über das Leben des Upagupta mit
der besonderen Absicht, sein Patriarchat von Mahäkääyapa über Ananda und
Sänaväsa herzuleiten; sie schließt mit seinem Tode und dem Übergang des
Patriarchats auf Dhitika. Liest mau den Text selbst, so wird man sich der
Überzeugung von der ursprünglichen Selbständigkeit der beiden Stücke, wie
ich glaube, nicht verschließen können. Das einzige, worin man überhaupt
einen gewissen Zusammenhang zwischen den beiden Stücken finden kann, ist
der Umstand, daß Upagupta auch in der Asoka-Legende als der Begleiter des
Königs aut seiner Pilgerfahrt auftritt und gelegentlich, höchst seltsamerweise,
die Ursachen gewisser Geschehnisse erklärt. Im übrigen besteht zwischen den
beiden Teilen auch nicht die geringste Verbindung. Die Upagupta-Legende
beginnt vielmehr wie ein völlig neues Werk, und auch im weiteren Verlaufe
nimmt sie nirgends auf die vorhergehende Asoka-Legende Bezug. Von einem
einheitlichen Plane, nach dem das ganze Werk angelegt wäre, ist nichts zu
spüren. Immerhin müssen die beiden Stücke bereits vor 300 n. Chr., dem
Datum der Übersetzung des A-yü-wang-c'uan, aneinandergefügt gewesen sein.
Das Divyävadäna gibt nur einen Teii der Asoka-Upagupta-Legende
wieder, wie sich aus der folgenden Konkordanz mit dem A-yü-wang-c'uan in
rzyluskis Übersetzung ergibt:
D. 26 Pämsupradänävadäna 348,19—350,24 = A. 6, S. 308—311,7.
350,24—364,10 = A. 7, S. 346,17—363,4.
364,19—382,2 = A. 1.
27 Kunälävadäna 382,4 —384,27 fehlt in A.
384,28—405,15 = A. 2.
405,16—419,12 = A. 4.
28 Vitasokävadäna 419,14—429,4 = A. 3.
29 Asokävadäna 429,6 —434,27 = A. 5.
Die Asoka-Legende findet sich also im Divyävadäna vollständig wieder,
nur sind die Erzählungen von Vltasoka und Kunäla hier umgestellt. Außerdem
ist vor die Erzählung von der Begegnung Asokas mit Upagupta eine Erzählung
eingeschoben, die die Belehrung des Ministers Yaäas durch den König berichtet.
Aus der Upagupta-Legende erscheint im Divyävadäna nur die Voraussagung
 
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