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Das Trocknen der Negative.

dass die Schicht auch wirklich ganz trocken ist, so zwar,
dass man anstandslos unter kräftigem Druck mit der Hand
über die Platte fahren kann, so dass keinerlei Klebrigkeit mehr
vorhanden ist.
Auch die Anwendung einer mässigen Wärme in ent-
sprechender Nähe eines Ofens ist durchaus nicht zu verwerfen.
Man hat nur zu beachten, dass die Gelatine bei ca. 300 C.
schmilzt, so dass man in der Temperatur nicht höher als etwa
250 gehen darf. Dieser Wärmegrad lässt in trockner Winter-
luft das Wasser der Gelatineschicht sehr bald verdunsten; im
Sommer, wo die Temperatur oft so hoch ist, geht der Trock-
nungsprozess wegen der im allgemeinen grösseren absoluten
Feuchtigkeit doch recht langsam.
Da der Trocknungsprozess hauptsächlich wegen der starken
Quellung der Gelatine und der dadurch erschwerten Diffusion
des Wassers so langsam verläuft, ist für ein schnelles Trocknen
auch eine Gerbung der Schicht von grossem Vorteil. So
trocknen alle in Alaunfixierbädern fixierten Platten rascher, ein
kurzes Baden während des Waschens in Alaunlösung be-
schleunigt ebenfalls die nachherige Trocknung, rationeller ist
aber für diesen Zweck die Anwendung eines Formalinbades
(1 ccm Formalin auf 100 ccm Wasser; Dauer des Bades
1 Minute), welches sich ganz besonders bei schwüler Luft und
in den Tropen empfiehlt, da es gleichzeitig desinfiziert, daher
die Zersetzung des Leimes durch Bakterien verhindert. Formalin
ist auch deswegen ratsam, weil man es anstandslos gleich nach
dem Fixieren oder auch schon im Fixierbade selbst anwenden
kann, weil es nicht, wie die Alaune, mit Thiosulfat reagiert.
Auch ist ein Wiederauswaschen des überschüssigen Formalins
nicht notwendig, weil dieses vollständig wieder verdunstet.
 
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