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V. Die Solarisation.

Im vorigen Absatz wurde bereits darauf hingewiesen, dass
bei zu langer Exposition zunächst die Gradation in den Lichtern
verloren geht, da auch die weniger hoch liegenden Töne der
Skala im Entwickler bereits das Schwärzungsmaximum er-
reichen, sodass keine Nuanzierung der verschiedenen Töne
mehr erfolgen kann. Wird die Überexposition eine ungewöhn-
lich lange, so tritt eine Erscheinung ein, welche als Solarisation
bezeichnet wird. Ist die Solarisation des Bildes eine voll-
ständige, was bei einer etwa roooofach längeren Belichtung,
als wie sie das normale Bild verlangt, eintritt, so kehrt sich
das ganze Bild um, d. h. von Expositionen in der Camera erhält
man bei der Entwicklung direkt ein Positiv. Bei entsprechend
kürzeren Überexpositionen, wie sie praktisch sich oft ein-
stellen, erstreckt sich die Umkehrung des Bildes nur auf die
helleren Partien; das Prinzip dabei bleibt natürlich dasselbe.
Für die seltsame Erscheinung der Solarisation sind die
verschiedensten Erklärungen versucht worden, von denen aber
nach den eingehenden Untersuchungen des Verfassers1) keine
imstande ist, den Vorgang der Bildumkehrung ganz verständ-
lich zu machen.

l) Lüpp o - Cramer, Wissenschaft!. Arbeiten. Knapp, Halle 1902,
p. 34—53- — Liippo-Cramer, Photogr. Corresp. 1901, p. 348.
 
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