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Abziehbare Trockenplatten.

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lassen, wenn sie die verschiedenen Prozesse durchlaufen haben,
so ist es doch oft erwünscht, auch die Schicht gewöhnlicher
Trockenplatten abzuziehen.
Ein Mittel zum Abziehen nicht besonders präparierter
Trockenplatten ist z. B. die Behandlung der mit Alaun oder
anderen Gerbungsmitteln gehärteten Platten mit Flusssäure oder
Fluorkalium + Zitronensäure etc. Die genannten Mittel haben
zur Folge, dass sich die Gelatineschicht dehnt und daher Ver-
zerrung und Vergrösserung des Bildes eintritt.
Valenta fand (Eders Jahrbuch f. 1897, S. 56), dass zum
Abziehen der Bildschicht sich vorzüglich dasFormalin eignet.
Das abzuziehende Negativ wird in eine Lösung gebracht.
Formalin (40 pCt. wässrige Lösung von Formaldehyd) 10 ccm,
Wasser 150—-200 ccm.
Das Negativ wird hierin 10 Minuten gelassen und dann
getrocknet. Zur mechanischen Verstärkung der Schicht kann
entweder Kollodium oder Gelatine verwendet werden. Im
ersteren Falle wird die Platte mittels eines Nivelliergestells in
genau horizontale Lage gebracht und 2proz. Kollodium auf-
gegossen, und zwar auf je 100 qcm Bildfläche ca. 7 ccm des
Kollodiums. Nach dem Erstarren des Kollodiums wird das
Negativ gut gewaschen und die Schicht mit der Schneide eines
scharfen Messers 1—2 mm vom Rande ringsherum eingeschnitten.
Die Haut lässt sich alsdann abziehen und wird zunächst in
ein Glycerinbad gebracht:
50 ccm Glycerin,
50 ccm Alkohol,
1000 Wasser.
Die Haut wird nun mit der Kollodiumseite nach unten auf
Glas gelegt, das Wasser mit Fliesspapier oberflächlich ab-
getrocknet und die Schicht alsdann dem freiwilligen Trocknen
überlassen. Die trockne Haut wird auf dem Glase noch mit
verdünntem Kollodium (1 T. Kollodium wie oben 4- 2 T. Äther-
 
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