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Maeterlinck, Maurice; Oppeln-Bronikowski, Friedrich von [Übers.]
Der Schatz der Armen — Florenz, Leipzig, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.37324#0086
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ies ist etwas, sagte mir eines Abends
jener Weise, den ich durch Zufall am
Ufer des kaum vernehmbarenOceans
getroffen, dies ist etwas nie recht
Beachtetes, worauf scheinbar kein
Mensch rechnet;und doch glaube ich,
dass es eine der Kräfte ist, welche die
Wesen erhalten.DieCötter,von denen
wir stammen, geben sich in uns auf
tausendfache Weise kund; aber diese
geheime Güte, die man nicht bemerkt
hat und von der keiner unmittelbar
genug gesprochen hat, ist vielleicht das
reinste Zeichen ihres ewigen Lebens.
Man weiss nicht, woher sie kommt. Sie ist einfach da und lächelt auf der
Schwelle unsrer Seelen; und die, in denen sie am tiefsten oder häufigsten
lächelt, werden uns Tag und Nacht leiden machen, wenn sie wollen, ohne
dass es uns möglich wäre, sie nicht mehr zu lieben . . .
Sie ist nicht von dieser Welt und mischt sich doch in unsre meisten
Unternehmungen ein. Sie giebt sich nicht einmal die Mühe, in einem
Blick oder einer Thräne sich zu zeigen. Sie verbirgt sich im Gegenteil
aus unerforschlichen Gründen. Man könnte sagen, dass sie Angst habe,
von ihrerGewaltGebrauch zu machen. Sie weiss,dass ihre unfreiwilligsten
Bewegungen rings um sie her unsterbliche Dinge hervorrufbn werden;
und wir geizen mit unsterblichen Dingen. Warum doch fürchten wir, den
Himmel zu erschöpfen, der in uns ist? Wir wagen nicht, dem Gotte
gemäss zu handeln, der uns beseelt. Wir fürchten alles, was durch Worte
und Gebärden sich nicht erklären lässt; und wir schliessen die Augen vor
Dem, was wir wider Willen in jenem Bereiche thun, wo die Erklärungen ^
überflüssig sind. Woher kommt doch die Furcht vor dem Göttlichen bei cH-/
 
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