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Maeterlinck, Maurice; Oppeln-Bronikowski, Friedrich von [Übers.]
Der Schatz der Armen — Florenz, Leipzig, 1898

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https://doi.org/10.11588/diglit.37324#0093
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dass ihr ein Herz mit unerhörten Gewissheiten erfüllt und einer Seele
das ewige Leben wiedergebt, ohne dass jemand es gewahrt, ohne dass
Ihr selbst Euch dessen bewusst werdet. Möglich, dass nichts sich ändert,
möglich, dass bei der Probe alles zusammenbricht und diese Güte einer
geringeren Furcht weicht. Es thut nichts. Etwas göttliches hat statt-
gefunden, und unser Gott muss irgendwie gelächelt haben. Ist es nicht
vielleicht das höchste Ziel des Lebens, das Unaussprechliche so in uns
wiederzugebären; und wissen wir, um was wir uns selbst bereichern,
wenn wir ein wenig von dem Unsichtbaren erwecken, das in allen Ecken
und Winkeln schläft? Hier habt ihr die Liebe wiedererweckt, die nicht
mehr einschläft. Die Seele, die eure Seele erblickt und unbewusst mit
euch die heiligen Thränen der feierlichen Freude vergossen hat, wird euch
inmitten eurer Schmerzen nicht schaden wollen. Sie wird nicht einmal
nötig haben zu vergeben. Sie ist so sicher, dass irgend etwas von nun an
durch nichts mehr wird ausgetilgt werden, und dass sein inneres Lächeln
nicht wird verblassen können; denn nichts wird und kann zwei Seelen
trennen, die einen Augenblick „zusammen gut gewesen".

Y°M3T16FeN#L€BeN


Was uns von einander abhebt,
Unendlichen haben. Der Held i

s ist gut, die Menschen daran zu er-
innern, dass der niedrigste unter ihnen
„das \&rmögen hat, nach einem gött-
lichen Vorbilde, das er nicht wählt,
eine grosse moralische Persönlichkeit
zu meissein, die zu gleichen Teilen
aus ihm und seinem Ideal besteht; und
dass es sicherlich dieses ist, was voll
und ganz lebt."
Jedermann muss für sich eine be-
sondreMöglichkeitzu höherem Leben
in der niedrigen und unvermeidlichen
Wirklichkeit des Alltags finden. Es
giebtkein edleres Ziel für unser Leben.
; sind die Beziehungen, die wir zum
ur darum grösser als der Elende, der
 
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