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Martini, Johann Christoph
M. Johann Christoph Martini ... Einleitung in die alte Erdbeschreibung: zum bessern Verstand der Griechischen und Lateinischen Schriftsteller und zum Gebrauch der Gymnasien und Schulen eingerichtet (1): Welcher Europa Enthält — Leipzig, [1766] [VD18 90455622]

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https://doi.org/10.11588/diglit.29191#0014
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Vorrede,

kungen gütigst mittheilen möchten. Ich erinnere
mich nicht, daß ich bey irgend einem dieser verehrungs-
würdigen Gönner eine Fehlbitte gethan. Ich dan-
ke Ihnen hierdurch insgesamt für dieses ausseror-
dentliche Merkmal ihrer grossen Gewogenheit / und
für die geneigten Urtheile, die Sie über meine Arbeit
gefället haben, und versichere dagegen eine lebens-
wierige Dankbarkeit, Hochachtung und Ergebenheit.
Die Ursachen/die mich ausserdem bewogen, dieseEin-
leitungzu verfertigen, ist der Eifer, der überall sich fin-
det, solche Lehrbücher zu verfassen, damit die studi-
rende Jugend auf eine nüzlichere und leichtere Me-
thode, als bisher geschehen, unterrichtet, und zur Er-
lernung guter Künste und Wissenschaften angewie-
sen werde. Bisher hat, leider, durchgehends die schäd-
liche Mode geherrschet, daß jedermann nur witzig ge-
lehrt, und welches der größte Fehler ist, vor der Zeit
und über seinen Stand witzig, und gelehrt heissen
will. Man nimmt sich daher nicht die Mühe, die
Sprachen zu lernen , ohne welche man unmöglich
eine gründliche Gelehrsamkeit erlangen kan. Man
hält es ivvhl gar für pedantisch, der Jugend von Grie-
chischen und Lateinischen viel vorzusagen, aber wohl
haubtsächlich aus dem Grund; weil diejenigen, die
hierinnen Unterricht ertheilen sollen, selbst darinnen
völlig unerfahren sind. Wer öftere Gelegenheit hat,
theils junge Leute zu prüfen, theils ihre Lehrer auf
hohen und niedern Schulen kennen zu lernen, der kan
den Schaden nicht genug bejammern, der dem Staat
in der Folge der Zeit zuwachsen muß, wenn man
nicht bessere Anstalten zu treffen anfangt. Die Au-
toren mit elenden Deutschen Noten müssen denkeh-
renden
 
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