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Martini, Johann Christoph
M. Johann Christoph Martini ... Einleitung in die alte Erdbeschreibung: zum bessern Verstand der Griechischen und Lateinischen Schriftsteller und zum Gebrauch der Gymnasien und Schulen eingerichtet (1): Welcher Europa Enthält — Leipzig, [1766] [VD18 90455622]

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https://doi.org/10.11588/diglit.29191#0153
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Das neunte Buch
von
N oric ii m.
^^aß die grosse Landschaft Noricum von dem
Noricus einem Sohn des Herkules, oder von
der Stadt Noreia den Namen habe, ist ein höchst un,
gewisses und ganz unermeßliches Vorgeben. Von
ihren Königen läßt sich auch wenig mit Bestand der
Wahrheit sagen, obgleich Lasar selbst einen dersel-
ben anführet. DieGränzen lassen sich hingegen de-
sto zuverlässiger bestimmen , indem man unter No-
ricum alles das verstund, was -wischender Donau,
den Norischen Alpen, dem "Inn und Pannonien
lag, also, daß eS einen grossen Theil von Oesterreich,
das Erzstift Salzburg, Sceyermark undRärnchen
in sich begreift. Man theilte es ein in Noricum
Ripense, oder in das Land, das längst an der Do-
nau hinlag, und in Medicerraneum, das in einiger
Entfernung von diesem grossen Fluß lag. Beyde
^heile wurden von Augustus bezwungen, und zu ei-
ner Römischen Provinz gemachet. DieDemjchen
und insbesondere die Ouaden und Marcomannen
trachteten zwar immer diesen fetten Bissen den Rö-
mern zu entreissen, aber sie waren in ihren Unterneh-
men allemal unglücklich. Das Land war guten
Theils berqigt, indem zwischen Salzburg und pra-
llen die Alpen, die davon Alpes N^rica hiesen,
durch giengen, gegen Pannonien aber der Mons
Letitts lag, in welchen Gebirgen ungemein viel Erz,
absonderlich Stahl und Eisen gewonnen wurde.
Aus leztern verfertigten sie vorzüglich gute Klingen
und Schwerdter, die weit und breit verführet wur-
den.
 
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