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matici und Mcdici am wenigsten, die Redner und
Rechtsgelehnen aber am meisten geehret und hoch-
geschatzet wurden. In den schulen lehrten theils
Gra^macrci undRderoree in großer Anzahl, wel-
ches um so viel eher geschehen konnte, weil manisie ,
nicht nur mit der Zeit zu grossen Ehrenstellen beför-
derte, sondern auch reichlich besoldete und unterhiel-
te. Hierzu kam noch, daß der Kaiser und andre
vornehme Männer theils selbst groffeGelehrke, theils
ausnehmende Beschützer und Liebhaber aller Künste
und Wissenschaften gewesen. Zu dem Ende legten
sie auch die gröffesten Bibliotheken , mit unermeßli-
chen Kosten an, und widmeten sie zum öffentlichen
Gebrauch. Man zehlte bloß in Rom. 29. derglei-
chen, worunter keine berühmter, als die palacmrsche
undUlpiamssbe waren. Endlich weil Griechen-
land auch bey dem schönsten Flor der Wiflenschaften
ln Zcaben doch eigentlich dec Sitz guter Künste ge-
blieben , so lchickten sie ihre Söhne dahin, daß sie da
gar ausgebildet und zur Vollkommenheit gebracht
werden möchten, diejenigen aber die es aufzuwen-
den halten, liefen die berühmtesten Weltweisen un-
ter den reichlichsten Belohnungen zur Erziehung ih-
rerKinder,ja ;u ihrem eignen Unterricht, von daher in
Ihr Haus kommen. Zn Griechenland als denMit-
telpunct eines gereinigten Geschmacks in allen Wer-
ken des Witzes , erlernten sie auch die Malerei,
Ton - Bildhauer-und Baukunst; allein ich weiß
nicht, ob sie hierinnen ihren Lehrmeistern, dieBau-
kunst allein ausgenommen, gleich gekommen sind.
8. 21. Es ist eine betrübte aber leider nur all-
zugewiffe und in der Erfahrung gegründete Wahr-
heit, daß mit dem Wachsthum der Wissenschaften
eine gewisse Kaltsinnigkeit, und endlich gar eine of-
fenbare Verachtung der Religion zu entstehen pfle-
get. Wir treffen solches auch bey den Hraliänerli
an. Der weise Numa wüste wohl, daß d e von
seinen Vorfahren errichtete Republik bald zu Grund
gehen müsse, wenn nicht die Einwohner m den
I 4 Grund-
matici und Mcdici am wenigsten, die Redner und
Rechtsgelehnen aber am meisten geehret und hoch-
geschatzet wurden. In den schulen lehrten theils
Gra^macrci undRderoree in großer Anzahl, wel-
ches um so viel eher geschehen konnte, weil manisie ,
nicht nur mit der Zeit zu grossen Ehrenstellen beför-
derte, sondern auch reichlich besoldete und unterhiel-
te. Hierzu kam noch, daß der Kaiser und andre
vornehme Männer theils selbst groffeGelehrke, theils
ausnehmende Beschützer und Liebhaber aller Künste
und Wissenschaften gewesen. Zu dem Ende legten
sie auch die gröffesten Bibliotheken , mit unermeßli-
chen Kosten an, und widmeten sie zum öffentlichen
Gebrauch. Man zehlte bloß in Rom. 29. derglei-
chen, worunter keine berühmter, als die palacmrsche
undUlpiamssbe waren. Endlich weil Griechen-
land auch bey dem schönsten Flor der Wiflenschaften
ln Zcaben doch eigentlich dec Sitz guter Künste ge-
blieben , so lchickten sie ihre Söhne dahin, daß sie da
gar ausgebildet und zur Vollkommenheit gebracht
werden möchten, diejenigen aber die es aufzuwen-
den halten, liefen die berühmtesten Weltweisen un-
ter den reichlichsten Belohnungen zur Erziehung ih-
rerKinder,ja ;u ihrem eignen Unterricht, von daher in
Ihr Haus kommen. Zn Griechenland als denMit-
telpunct eines gereinigten Geschmacks in allen Wer-
ken des Witzes , erlernten sie auch die Malerei,
Ton - Bildhauer-und Baukunst; allein ich weiß
nicht, ob sie hierinnen ihren Lehrmeistern, dieBau-
kunst allein ausgenommen, gleich gekommen sind.
8. 21. Es ist eine betrübte aber leider nur all-
zugewiffe und in der Erfahrung gegründete Wahr-
heit, daß mit dem Wachsthum der Wissenschaften
eine gewisse Kaltsinnigkeit, und endlich gar eine of-
fenbare Verachtung der Religion zu entstehen pfle-
get. Wir treffen solches auch bey den Hraliänerli
an. Der weise Numa wüste wohl, daß d e von
seinen Vorfahren errichtete Republik bald zu Grund
gehen müsse, wenn nicht die Einwohner m den
I 4 Grund-