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Mau, August
Pompeji in Leben und Kunst ([Hauptbd.]): mit einem Kapitel über Herculaneum, mit 304 Abbildungen im Text, 14 Tafeln und 6 Plänen — Leipzig: Verlag von Wilhelm Engelmann, 1908

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https://doi.org/10.11588/diglit.61619#0052
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22

Pompeji.

Andere, früher Gekommene, mögen ebendort sich gerettet haben.
Die in der Stadt Gebliebenen wurden zum Teil in den Häusern
verschüttet, so die 20 Personen, deren Reste man in dem Keller
der sogen. Villa des Diomedes fand. Andere hatten, als der
Bimsteinregen aufhörte, sich auf die Straße gewagt und erlagen
hier dem gleich darauf eintretenden Aschenregen. Sie sind es,
von deren verwesten Körpern in dem erhärtenden Aschenschlamm
die Hohlformen geblieben sind, die man seit dem Jahre 1863
mit Gips ausgießt um so das in einigen Fällen recht gute und
scharfe Bild dieser Unglücklichen zu gewinnen.
Kaiser Titus schickte eine aus Senatoren bestehende Kom-
mission nach Campanien, um zu sehen, wie in dem schrecklichen
Unheil zu helfen sei. Es bestand auch der Plan einer Wieder-
herstellung der zerstörten Städte; das Vermögen der ohne Erben
Umgekommenen wurde zu diesem Zwecke bestimmt. Daraus ist
aber allem Anschein nach nichts geworden. Und wenn auf der
Peutingerschen Tafel, einer im 3. Jahrh. n. Chr. verfaßten Reise-
karte, Pompeji angegeben ist, so kann damit wohl nur eine nach
der einst hier bestandenen Stadt genannte Poststation gemeint
sein; gegen ein wiederhergestelltes Pompeji zeugt zu deutlich
das gänzliche Fehlen irgend welcher auf dasselbe bezüglichen
Inschriften.
 
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