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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 9.1966

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Nr. 3
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Buchbesprechungen
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Brandmayer, Anton: [Rezension von: Archäologisches Nationalmuseum/Delphi]
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Mitteilungen des Vereins der Freunde des Tübinger Uhland-Gymnasiums e. V.
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https://doi.org/10.11588/diglit.33072#0045
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zu sehen bekommt, auf zwei Aufnahmen der Hymnusinschrift mit ihren Noten hin-
weisen.

Der einleitende Text des Athener Bändchens bringt einen kurzen Überblick über die
Epochen der Kunstentwicklung yon 2500 bis 30 v. Chr. und vermerkt die dazugehörigen
Abbildungen; der des Heftes über Delphi erläutert die ausgewählten Werke. Den
Schluß bildet je ein kleiner Literaturnachweis. Wie sich die Texte, entsprechend dem
Charakter der Reihe, von allem Reißerischen fernhalten, in der gleichen Weise vermie-
den es die Photographen, die Werke auf den Effekt hin abzubilden und damit den Be-
sucher an Ort und Stelle zu enttäuschen.

Durch ihr Format eignen sich die Bändchen auch für die Schaukästen in unseren
Schulen. Anton Brandmayer

Mitteilungen des Vereins der Freunde des Tübinger Uhland-Gymnasiums e. V. März
1966. Erich Haag gewidmet. Druck: Ch. Gulde, Tübingen 1966.

Dieses Sonderhefl: ist OStD. Prof. Dr. Haag gewidmet, der mit Eintritt in den
Ruhestand die Leitung des Uhland-Gymnasiums aufgab. Prof Haag war nicht nur an
führender Stelle im Gesamtverband tätig, sondern wirkte auch in der „Arbeitsgemein-
schaft Deutsche Höhere Schule“ mit, die die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und
Ärzte ins Leben gerufen hat. Von seinen Mitarbeitern wird er als „das gute Gewissen
des deutschen Gymnasiums in schwerer Zeit“ empfunden.

Die altsprachlichen Fachbeiträge geben manche Anregung zur Umgestaltung des An-
fangsunterrichts, zur Oberstufenpraxis und Referendarausbildung unter dem Gesichts-
punkt der Anpassung an die Verhältnisse, die durch die Neuregelung gegeben sind.
Die übrigen Fachbeiträge des Kollegiums, die alle Schulfächer betreffen, zeigen ein be-
wußtes Streben zu einer „Synthesis des Wissens“, wie sie besonders an einem humanisti-
schen Gymnasium gepflegt werden kann (unter Einbeziehung des Studientages). Ich
möchte nur einige Ausführungen herausstellen, die in der jetzigen Diskussion „pro gym-
nasio“ zu beachten sind. E. Haag führt aus (Zur Lage des Gymnasiums S. llff.): Eine
Vermehrung, ja Verdoppelung der Abiturienten wird gefordert, um dem höheren Bedarf
an Führungskräften in unserer Gesellschaft zu genügen. Dem Tüchtigen soll noch in viel
stärkerem Maße als bisher der Zugang zu einer höheren Bildung im Sinne einer sozialen
Gerechtigkeit ermöglicht werden. Bedenklich ist dabei der Umstand, daß den unteren
Stufen Arbeitskräfte entzogen werden, die bis jetzt noch nicht zu ersetzen sind „Füh-
rende Industrielle haben gesagt, am leichtesten zu bekommen sei heute der Diplom-
ingenieur, etwas schwieriger der Fachschulingenieur, am schwierigsten der qualifizierte
Facharbeiter und die qualifizierte Sekretärin.“ Die Menschenverluste des zweiten Welt-
krieges machen sich noch bemerkbar, die Automation hat dagegen noch nicht so viele
Arbeitskräfte erspart; in die vorhandene Lücke strömen die Gastarbeiter.

„Quantitative Vermehrung im menschlichen Bereich ist fast immer mit qualitativer
Minderung verbunden.“ Jeder verantwortliche Kulturpolitiker will diese Gefahr natiir-
lich vermeiden; doch wird sie nicht durch „Erleichtern“ gebannt! Nur eine Steigerung der
Anforderungen im Aufstieg - und zwar nicht erst in den letzten Schuljahren - kann
dem Ziel dienen: wir wollen selbständig arbeitende Menschen heranbilden, die höhere
Verantwortung übernehmen können. Daher muß „auch in der Demokratie die Möglich-
keit erhalten bleiben, daß die unzweifelhafl Begabten (aus allen Schichten) rechtzeitig
und ohne Verzögerung ihre Ausbildung erhalten, damit ein Maximum an Leistung er-
reicht wird.“ K.

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