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Meggendorfers humoristische Blätter: Zeitschr. für Humor u. Kunst — 25.1896 (Nr. 275-287)

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https://doi.org/10.11588/diglit.16563#0118
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Bieggendorsers t) u rn o r i st i s ch e Blätter.


Zwcicrlei Standprnrkt.

r. Lehrjunge: „rca wie geht's iu der Lehre, Lde?"

2. Lehrjuuge: „weeste, die Nteostern hube ich bald satt gekriogt,
sie mir aber uoch nie."

Uoshast.

„profcssor N. hat abcr eiue alte Frau gesteiratet."
„Allerdiugs, der ist so gelzig, der sucht alles antiqnarisch
zu kriegeu."

Sophistisch.

Sie: „Marum bleibst Dn denn iiuiner so lange iin Mirts-
haus sitzeu?"

Lr: „Ia ich würd' gern anfangen, sriiher uach bjause
zu gehen; abcr das ist mir nicht uiöglich. Deuu tstu'ich
das, dann sagen die Leute: ,Aha, der stat uicht inestr
so viel Geld wie friister uud uiutz sich einschränken,
und mein Aredit ist beim Genscll"

Mersrspruch.

Deuk' Dir, jedwede bNübc sei

Ein dickgeratner bsirsebrei:

bsast Du deu ersteu Läffel geschluckt,

Nnd lvürgend uud keucheud stinuntergedruckt,

Dann ist die Bahn geölt und geschmiert,

Dauu, werter Freund, bist Du — prcidisponicrt.

B.

(Kut gcsagt.

„Baron v. Schwitzoritz hat sich mit einer reichen Dcetzgers-
tochter verlobt? Mas sagen denn seiue Angetzörigen
dazn?"

„Deuen ist auch schon alles Wurstl"

Zie brauue Lise keuu' ich aur (Kelüut.

Dame <als von einem Lrdbcbcn die Rcde ist): „In dem bUoment,
wo es einem die Beine plötzlich wegziestt, muß man doch
oiue jämmerliche Stimmung habenl"

Student (zcrstrcut): „I,n Ucoment Ivcniger, aber am uächsten
Ucorgenl"

Vour Kaserueuhof.

Unterofsizier: „Lehmaun, cs ist uur gut, daß Sie
uicht als siamesischer Zwiiling zur kvelt gokommen — an
Ißnen ist in einsacher Auflagc das Uugliick schon groß genug."

(Lirr Uuveröesserticher.

Nuu hab' rch eiu Liebchcu...

sl^ab' den Täubchen am Schlage
Gar oft zugeschant,
tvenn sio girrten nnd kosten
So licb und so trant.

lsab' dic VLglein im tvalde
Schon manchmal belauscht,
wenn singeud aus dcn Zweigen
Sie Liebe getauscht.

ljab' dcs Zephyr's Goflnster
Gcßört in der Nacht,
tveun um Blüten er minnte
Gar hcimlich und sacht.

Dic Täubchen am Schlage,

Die vöglein weit nnd brcit
Und der Zephyr vcrrieten
Lald Lust mir, bald Leid.

Ich mnßt' sie belächoln,
tveil seitsam ich's faud.

— Nun hab' ich ein Liobchen
Und — Licbcsvcrstaud . . . !

T. K.

Bänerin: „Aber Nann, jetzt geh'n wir hcim, Du bist ja schon total voll und kannst
nichts mestr trinkenl"

Bauer: „Was heim I — war net übel. — Zuschanen kann i wcnigstens iiumer noch wie
die andern trinkenl"
 
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