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Meinert, Friedrich
Die schöne Landbaukunst oder neue Ideen und Vorschriften zu Landgebäuden, Landhäusern und Oekonomie-Gebäuden ... in Grundrissen, Aufrissen und Durchschnitten: dargestellt durch Kupfertafeln von einigen der besten Baumeister und Conducteure in Sachsen (Band 1, Abtheilung 1) — Leipzig, 1798

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.8173#0029
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Dieses Gebäude könnte im eigentlichen Sinne ein Landsehlofs
heifsen, und würde sich als Hauptwohnsitz einer Herrschaft gut ausnehmen^
clie hier im Mittelpunkte ihrer Besitzungen wohnte;

Die ganze Bauart dieses Gebäudes drückt mehr Anständigkeit als
Pracht aus. Sie verschalt der Anlage ein gesetztes aber zierliches Ansehen
Und die darin herrschende edle Simplizität ist unverkennbar. Der vor-
springende Saal mit seiner Kuppel ist der Drücker (réveillon) fürs Ganze
Und erhöht den Eindruck ungemein.

Durch den erhöhten Stand des Gebäudes wird es, von den zur Seite
stehenden Gebäuden, hervorgezogen, und verschaft dem Dorfe oder Platze
ein bedeutendes Ansehen^

Die Hauptaussicht führe ins Freie, und höchstens treffe die Öffizian-«
tenwohnung auf den Wirthschaftshof. Die Anfahrt begränze ein freier Platz*
der in der Ferne mit ansehnlichen Bäumen, doch nur licht umgeben ist>
damit die freie Aussicht nicht verdeckt werde.

Da die ferne Aussicht auf einen Flufs oder Teich führt, so kanri es
nicht fehleh, wenn diese Gegenstände hier und da durch die Kunst ver-
edelte Stellen, öder wirkliche Kunstwerke enthalten, dafs ein Aufenthalt und
Wohnort dieser Art nicht den Sitz eines gebildeten, geschmackvollen und
die edle Simplizität liebenden Besitzers andeuten sollte.
 
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