150
G. Aiazzi
Aiglstorfer.
pferstecher um 1730. Das folgende kleine Bl.
ist nach Ottley (Notices) sehr mittelmässig ge-
stochen und im Fleisch mit Punkten beendigt.
Heiliger, im Gewarnt eines Geistlichen, mit dem
Jesuskind auf den Armen. Halbe Fig. in Oval.
Venerabilis Pater Emmanuel Padial etc. Obiit etc.
1725. — Ahumada En. 12.
W. Schmidt.
Aiazzi. G. Aiazzi, italienischer Zeichner
dieses Jahrh. Von ihm :
La Capella de’ Rinuccini in S. Croee di Firenze,
descritta ed illustrata da G. Aiazzi. Firenze
1841. 4. Mit 5 Kupfertaf.
*
Aicardo. Giovanni A i c a r d o, Baumeister,
geb. zu Cuneo im Piemontesischen, f gegen 1625.
Nachdem er in seinem Vaterlande viel beschäf-
tigt gewesen, nahm er seinen Aufenthalt in Ge-
nua und baute dort zunächst die öffentlichen
Kornmagazine bei dem Thore S. Tommaso. Er
hatte in Genua vielen Erfolg, so dass, nach So-
prani, nicht leicht ein Bau ohne seinen Rath
oder seine Hülfe unternommen wurde. Nament-
lich bei dem Adel stand er in Ansehen; auch hat
er damals manche Paläste erbaut, worunter na-
mentlich der Palazzo Serra hervorzuheben. Er
leitete ferner den Bau des Aquädukts von Cal-
zolo, der aus einer Entfernung von 18 Miglien
zur Stadt geführt wurde: doch kam derselbe erst
durch seinen Sohn zur Vollendung. Nach seinem
Modelle wurde endlich auch der Chor von S.
Domenico gebaut.
s. Soprani, Pittori etc. Genovesi. Genova 1674.
p. 334. — Milizia, Memorie. Bologna 1827.
11. 196.
*
(Giovanni) Jacopo Aicardo, Sohn des
Vorigen, Baumeister und Ingenieur, f 1650 un-
gefähr 70 Jahre alt. Er war der Gchtilfe des Va-
ters und trat dann nach dessen Tode in die
gleiche Bauthätigkeit zu Genua ein. Insbeson-
dere errichtete er die Salzmagazine gegenüber
der Kirche S. Marco, erweiterte die beiden
zum Ausladen der Waaren im Hafen dienenden
Brücken »Reale« und »dei Mercanti« und führte
auf der ersteren den grossen öffentlichen Brunnen
auf (aus weissem Marmor mit Statuen der Fama
und sie umgebenden Genien). Das von dieser
Brücke in die Stadt führende Thor ist gleich-
falls von ihm. Auch für den Ausbau und die
Befestigung der Stadtmauern war er thätig.
s. Soprani, Pittori etc. Genovesi. p. 335. —
Milizia, Memorie. 11. 196.
*
Aichenfelder. Hans Aichenfelder, Maler
von Salzburg, arbeitete in München von 1530—
1537. Werke bis jetzt unbekannt oder verloren.
Notiz von Nagler.
Aichlioru. J. B. S. Aichhorn, Kupferste-
cher in Bayern. Von ihm ist uns bloss bekannt:
Ansicht von Wasserburg. 1790. qu. Fol.
W. Schmidt.
Aiffre. Raymond Rene Aiffre, Maler,
geb. zu Rodez (Aveyron) den 29. Juli 1806, f zu
Paris am 18. Aug. 1867. Er kam 1825 in das
Atelier von Guillon-Lethiere, der eine ähnliche
Richtung wie David eingeschlagen. Von dem
akademischen Einfluss, den hier Aiffre erfahren,
ist er nie frei geworden, wie seine religiösen u.
allegorischen Bilder bis in die neueste Zeit be-
wiesen haben (Martyrthum der hl. Procula, in
der Kathedrale zu Rodez). Ausserdem arbeitete
er viel im Porträtfach (Bildniss des Erzbischofs
Affre von Paris im Museum zu Rodez).
s. BellierdelaChavignerie, Dict. Daselbst
Verzeichniss seiner ausgestellten Werke.
*
Aigen. Johann Joachim Aigen, Gold-
schmied von Nürnberg, fertigte nach Füssli um
1670 Silberarbeiten für die Kirche des Klosters
Radisch bei Olmütz, wurde 1676 katholisch und
liess sich darauf in Olmütz nieder.
s. Füssli, Neue Zusätze p. 29, nach: Ausführ-
liche Beschreibung des Mariäberges unweit Ol-
mütz. Olmütz 1679. p. 183.
W. Schmidt.
Aigen. Karl Aigen, Maler, geb. zu Olmütz
1684, bildete sich wahrscheinlich in Wien unter
P. v. Strudl, wurde am 18. Mai 1754 zum Mit-
gliede der Akademie ernannt, leitete während
der Jahre 1750 — 1759, als nach dem Tode van
Schuppen’s das Direktorat unbesetzt blieb, ab-
wechselnd mit J. Mülldorfer die Malerschule u.
st. in Wien am 22. Okt. 1762 als Professor der
Akademie. Von seinen Arbeiten sind noch vor-
handen : Zwei Winterlandschaften in der Här-
t’ach'sehen Gemäldegalerie zu Wien; Zwei Al-
tarbll.: St. Joh. von Nepomuk u. St. Sebastian in
der Kirche zu böhmisch W a i d h o f e n a. d. Thaya
und zwei Genrebilder in der Galerie des Belve-
dere, von denen das Eine einen Jahrmarkt vor
dem Thore einer Stadt, das andere ein Kirch-
weihfest vorstellt. Die Landschaften und Genre-
bilder weisen auf niederländische Vorbilder hin,
die kleinen Figuren sind ausdrucksvoll und gut
gezeichnet; die Beleuchtung der Landschaften
ist nicht ohne Reiz. Von ihm sollen auch die
Figürchen in einigen Landschaften von Schina-
gel herrühren.
Nach ihm gestochen:
1) Der hl. Leopold, Schutzpatron von Oesterreich,
von Engeln in den Himmel getragen. Gest, von
G. Adolph Müller in Wien. Fol.
2) Der hl. Kajetan. Von Pfeffel. 4.
s. Weinkopf, Beschreibung der Akademie der
Künste. Wien 1783. p. 79. — Tschischka,
Kunst u. Alterthum. Wien 1836. p. 107.
K. Weiss.
Aiglstorfer. AugustinAiglstorfer, Ma-
ler, verfertigte im Markte Gars die Fresken (5 Fel-
der) im Langhause der Klosterkirche (1777?).
s. Halm, Materialien zur bayrischen Kunstge-
schichte. Handschrift auf der kgl. Bibliothek zu
München.
G. Aiazzi
Aiglstorfer.
pferstecher um 1730. Das folgende kleine Bl.
ist nach Ottley (Notices) sehr mittelmässig ge-
stochen und im Fleisch mit Punkten beendigt.
Heiliger, im Gewarnt eines Geistlichen, mit dem
Jesuskind auf den Armen. Halbe Fig. in Oval.
Venerabilis Pater Emmanuel Padial etc. Obiit etc.
1725. — Ahumada En. 12.
W. Schmidt.
Aiazzi. G. Aiazzi, italienischer Zeichner
dieses Jahrh. Von ihm :
La Capella de’ Rinuccini in S. Croee di Firenze,
descritta ed illustrata da G. Aiazzi. Firenze
1841. 4. Mit 5 Kupfertaf.
*
Aicardo. Giovanni A i c a r d o, Baumeister,
geb. zu Cuneo im Piemontesischen, f gegen 1625.
Nachdem er in seinem Vaterlande viel beschäf-
tigt gewesen, nahm er seinen Aufenthalt in Ge-
nua und baute dort zunächst die öffentlichen
Kornmagazine bei dem Thore S. Tommaso. Er
hatte in Genua vielen Erfolg, so dass, nach So-
prani, nicht leicht ein Bau ohne seinen Rath
oder seine Hülfe unternommen wurde. Nament-
lich bei dem Adel stand er in Ansehen; auch hat
er damals manche Paläste erbaut, worunter na-
mentlich der Palazzo Serra hervorzuheben. Er
leitete ferner den Bau des Aquädukts von Cal-
zolo, der aus einer Entfernung von 18 Miglien
zur Stadt geführt wurde: doch kam derselbe erst
durch seinen Sohn zur Vollendung. Nach seinem
Modelle wurde endlich auch der Chor von S.
Domenico gebaut.
s. Soprani, Pittori etc. Genovesi. Genova 1674.
p. 334. — Milizia, Memorie. Bologna 1827.
11. 196.
*
(Giovanni) Jacopo Aicardo, Sohn des
Vorigen, Baumeister und Ingenieur, f 1650 un-
gefähr 70 Jahre alt. Er war der Gchtilfe des Va-
ters und trat dann nach dessen Tode in die
gleiche Bauthätigkeit zu Genua ein. Insbeson-
dere errichtete er die Salzmagazine gegenüber
der Kirche S. Marco, erweiterte die beiden
zum Ausladen der Waaren im Hafen dienenden
Brücken »Reale« und »dei Mercanti« und führte
auf der ersteren den grossen öffentlichen Brunnen
auf (aus weissem Marmor mit Statuen der Fama
und sie umgebenden Genien). Das von dieser
Brücke in die Stadt führende Thor ist gleich-
falls von ihm. Auch für den Ausbau und die
Befestigung der Stadtmauern war er thätig.
s. Soprani, Pittori etc. Genovesi. p. 335. —
Milizia, Memorie. 11. 196.
*
Aichenfelder. Hans Aichenfelder, Maler
von Salzburg, arbeitete in München von 1530—
1537. Werke bis jetzt unbekannt oder verloren.
Notiz von Nagler.
Aichlioru. J. B. S. Aichhorn, Kupferste-
cher in Bayern. Von ihm ist uns bloss bekannt:
Ansicht von Wasserburg. 1790. qu. Fol.
W. Schmidt.
Aiffre. Raymond Rene Aiffre, Maler,
geb. zu Rodez (Aveyron) den 29. Juli 1806, f zu
Paris am 18. Aug. 1867. Er kam 1825 in das
Atelier von Guillon-Lethiere, der eine ähnliche
Richtung wie David eingeschlagen. Von dem
akademischen Einfluss, den hier Aiffre erfahren,
ist er nie frei geworden, wie seine religiösen u.
allegorischen Bilder bis in die neueste Zeit be-
wiesen haben (Martyrthum der hl. Procula, in
der Kathedrale zu Rodez). Ausserdem arbeitete
er viel im Porträtfach (Bildniss des Erzbischofs
Affre von Paris im Museum zu Rodez).
s. BellierdelaChavignerie, Dict. Daselbst
Verzeichniss seiner ausgestellten Werke.
*
Aigen. Johann Joachim Aigen, Gold-
schmied von Nürnberg, fertigte nach Füssli um
1670 Silberarbeiten für die Kirche des Klosters
Radisch bei Olmütz, wurde 1676 katholisch und
liess sich darauf in Olmütz nieder.
s. Füssli, Neue Zusätze p. 29, nach: Ausführ-
liche Beschreibung des Mariäberges unweit Ol-
mütz. Olmütz 1679. p. 183.
W. Schmidt.
Aigen. Karl Aigen, Maler, geb. zu Olmütz
1684, bildete sich wahrscheinlich in Wien unter
P. v. Strudl, wurde am 18. Mai 1754 zum Mit-
gliede der Akademie ernannt, leitete während
der Jahre 1750 — 1759, als nach dem Tode van
Schuppen’s das Direktorat unbesetzt blieb, ab-
wechselnd mit J. Mülldorfer die Malerschule u.
st. in Wien am 22. Okt. 1762 als Professor der
Akademie. Von seinen Arbeiten sind noch vor-
handen : Zwei Winterlandschaften in der Här-
t’ach'sehen Gemäldegalerie zu Wien; Zwei Al-
tarbll.: St. Joh. von Nepomuk u. St. Sebastian in
der Kirche zu böhmisch W a i d h o f e n a. d. Thaya
und zwei Genrebilder in der Galerie des Belve-
dere, von denen das Eine einen Jahrmarkt vor
dem Thore einer Stadt, das andere ein Kirch-
weihfest vorstellt. Die Landschaften und Genre-
bilder weisen auf niederländische Vorbilder hin,
die kleinen Figuren sind ausdrucksvoll und gut
gezeichnet; die Beleuchtung der Landschaften
ist nicht ohne Reiz. Von ihm sollen auch die
Figürchen in einigen Landschaften von Schina-
gel herrühren.
Nach ihm gestochen:
1) Der hl. Leopold, Schutzpatron von Oesterreich,
von Engeln in den Himmel getragen. Gest, von
G. Adolph Müller in Wien. Fol.
2) Der hl. Kajetan. Von Pfeffel. 4.
s. Weinkopf, Beschreibung der Akademie der
Künste. Wien 1783. p. 79. — Tschischka,
Kunst u. Alterthum. Wien 1836. p. 107.
K. Weiss.
Aiglstorfer. AugustinAiglstorfer, Ma-
ler, verfertigte im Markte Gars die Fresken (5 Fel-
der) im Langhause der Klosterkirche (1777?).
s. Halm, Materialien zur bayrischen Kunstge-
schichte. Handschrift auf der kgl. Bibliothek zu
München.