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Meyer, Julius [Hrsg.]; Nagler, Georg Kaspar [Bearb.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (1): Aa - Andreani — Leipzig: Engelmann, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.49957#0186
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152 Jos. Matthäus Aigner —
spielet Wilhelmi und Löwe, des Komponisten
Rubinstein, der Professoren Oppolzer und Dum-
reicher u. s. f. — Vom Kaiser Max erhielt er den
Auftrag, für ihn eine Reihe von Kopien nach
den besten Meistern des Belvedere für eine in
Mexico anzulegende Galerie anzufertigen, wo-
mit der Künstler eben beschäftigt war, als Kai-
ser Max sein tragisches Ende nahm. In den Jah-
ren 1867 — 1868 war er damit beschäftigt, für das
Künstlerhaus die Porträts der Stifter anzuferti-
gen, welche den grossen Saal des Neubaues
schmücken sollen. Aigner’s Porträts sind durch
charakteristische Auffassung, einen kräftigen
breiten Vortrag und ein warmes Kolorit bemer-
kenswerth.
Sein Bildniss ist 1848 von K rieh u6 e r lithogr.
Fol.
Nach ihm gestochen und lithographirt:
1) Weiblicher Studienkopf. Gest, von Ch. Mayer.
In dem Wiener Kunstalbum, 1. Jahrg. 1857.
gr. Fol. Schwarzkunst.
2) W. Messenhauser, Arzt, Novellist, Komman-
dant der Wiener Bürgergarde, geb. 1815, er-
schossen 1848. Aigner p. 1848. Zastierasc. 12.
3) J. Wächter, Superintendent. Brustb. in Oval.
F. Eybl del. kl. qu. Fol.
4) J. Oppolzer, Arzt. Kniestück. Mit Facsimile.
Dauthage lith. 1859. roy. Fol.
s. Wurzbach, Biografisches Lexikon. — FZand-
schrifHielte Notizen des Künstlers.
K. Weiss.
Aigremout. D Aigremont, s. Daigre-
m o n t.
Aiguani. Michele Aiguani (irrthümlich
bei Mazzuchelli, Scritt. Ital. I. 2. 780 Angriani,
und in einer Inschrift bei Ghirardacci, Stör, di
Bologna II. 516 Aguano genannt) war ein be-
rühmter Karmeliter, als theologischer Schrift-
steller bekannt unter dem Namen Fr. Michael
de Bononia, und nach Ghirardacci auch ein tüch-
tiger Bildhauer, von dessen Hand die Karme-
liter-Kirche S. Martino maggiore daselbst
einige Skulpturen besass. Er war ein Sohn
des Stefano Aiguani und der Giacoma Buona-
mici in Bologna, und studirte, nachdem er in den
Karmeliter-Orden getreten war, in Paris, er-
langte dort die Doktorwürde, und wurde von
mehreren Kapiteln seines Ordens, besonders von
dem im J. 1362 zu Trier abgehaltenen, zum er-
sten Lektor der Theologie in seinem Kloster zu
Paris bestellt. Hier erwarb er sich durch meh-
rere , zum Theil noch ungedruckte Schriften
einen nicht unbedeutenden Namen und stieg bis
zur Würde des Ordensgenerals, 1380, in der ihn
der Papst 1385 bestätigte. Aber schon im fol-
genden Jahre setzte ihn Papst Urban VI., als er
sich demselben in Genua vorstellen wollte, ab,
wahrscheinlich weil A. im Verdacht stand, es mit
der Gegenpartei desselben zu halten. Er zog
sich in sein Kloster zu Bologna zurück, und Bo-
nifaz IX. ernannte ihn 1394 zum General-Vikar
der Provinz. Hier beschloss er am 16. Nov. 1400

William Aikman.

sein Leben und wurde in S. Martino begraben.
Sein Bildniss war auf dem Grabsteine vor der
Kapelle des Hochaltars von ihm selbst einge-
hauen. Ausserdem kannten Solimani, der 1657
die Geschichte des Ghirardacci fortsetzte, und
Masini nur noch einen Marmor im Kreuzgange
derselben Kirche, der ursprünglich drei Figuren
enthielt. Zwei davon waren aber mittelst Er-
brechens des schützenden Eisengitters geraubt
und nur noch eine Madonna erhalten. Sie scheint
nicht mehr bekannt zu sein.
s. Niceron, Memoires des honimes illustres. V.
392. — Masini, Bologna perlustrata. Terza
impr. Bologna 1666. I. 634. — Tiraboschi,
Storia della letteratura Ital. V. 115.
Fr. W. Unger.
Aiguier. Louis Auguste Laurent Ai-
guier, Landschafts-u. Seemaler, geb. zu Tou-
lon 21. Febr. 1819, ~ daselbst 8. Juni 1865, Schü-
ler von E. Hebert. Nachdem er Studienreisen
in Frankreich und Spanien gemacht, malte er
eine Zeitlang genrehafte Scenen aus dem süd-
ländischen Leben in landschaftlicher Umgebung,
wobei die malerische Wirkung namentlich in die
letztere gelegt war. Neuerdings, seit Ende der
fünfziger Jahre, hat er ein viel bedeutenderes
Talent in Seestücken gezeigt, indem er ganz
einfache Motive behandelte, aber den lichtvollen
Schein des Meeres und die Reinheit heiterer Luft
über sie auszubreiten wusste. Es ist insbeson-
dere das mittelländische Meer und seine Küste,
die er dargestellt hat. In der Behandlung nähert
er sich dem breiten Vortrag der neuesten fran-
zösischen Schule. Von ihm im Museum zu Tou-
lon Herbstabend, im Museum zu Marseille
Herbstmorgen.
s. Bellier de la Chavignerie, Dict., wo das
Verzeichniss seiner ausgestellten Werke.
Aikin. Edmund Aikin, englischer Archi-
tekt dieses Jahrh. Von ihm die Werke :
1) Designs for Villas and other rural Buildings. Lon-
' don 1808. Mit 31 Bll. 4.
2) An Essai on theDoric Order of Architecture. Lon-
don 1810. Mit 7 Taf. Imp. Fol.
3) Plans, Elevation, Section and View of the Ca-
thedra! Church of St. Paul, London. Engraved
by J. Le Keux fromDrawings by Jam. Eimes,
architect. With an hist, and descript. account
by Edm. Aikin, arch. London 1813. Mit 5 Taf.
4. form. M^phant.
Zuerst veröffentlicht in : J. Britton, The fine
arts of the english school. 1812. gr. 4. Bd. I.
*
Aikman. William Aikman, schottischer
Maler, geb. zu Cairney in der Grafschaft Aber-
deen den 24. Okt. 1682, f zu London 7. Juni
1731. Aikman, den seine Familie für das Rechts-
studium bestimmte, erhielt eine gediegene Er-
ziehung zu Edinburgh. In seiner Jugend zeigte
er Neigung zur Literatur und hat dann immer
eine gewisse Vorliebe für die Poesie und die
Poeten behalten. Sobald er aber nach London
gekommen, ging er zur Malerei über und begann
 
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