165
Alantse.
Joäo dos Santos Ala
baro, dem Kommentator und Herausgeber des
Vitruv, zur Prüfung übergab.
s. G. B. Zaist, Notizie Istoriche de’ Pittori etc.
Cremonesi. Cremona 1774. I. 236.
Ala. Joäo dos Santos Ala, Historien-u.
Bildnissmaler, arbeitete in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrh., Schüler von Andr. Gonsalves.
Er malte den Plafond der Kirche das Commen-
dadriras da Incarnacäo und zwei Bilder aus dem
Leben der hl. Jungfrau für die Jesuskirche (wahr-
scheinlich in Lissabon . Cyrillo berichtet, dass
er in der Weise seines Meisters, aber mit weni-
ger Freiheit malte.
s. Cyrillo Volkmar Machado, Collec^ao de
Memorias etc. Lisboa 1823. p. 91.
*
Alabardi. Giuseppe Al ab ar di, gen.
S c h i o p p i, venetianischer Maler von Verdienst,
der um 1600 in seiner Vaterstadt namentlich per-
spektivische Ansichten mit Figuren, wie sie da-
mals zur Ausschmückung von Palasträumen,
auch von Kirchen, beliebt waren, inOel u. Fresko
malte. Eine derartige Dekoration war von ihm
in dem Korridor, der zur Sala de’ Conviti im
Dogenpalaste führte. In diesem Saale selbst
fand sich von ihm über einer Thüre eine Ver-
kündigung mit Heiligen, dann im Fries Darstel-
lungen von Meergöttern und an der Decke alle-
gorische Städtefiguren in Fresko. Bei der Aus-
schmückung derselben waren noch andere Maler
thätig. Von alle dem war schon zur Zeit Za-
netti’s (1792) nichts mehr vorhanden. Dieser
kannte von ihm nur noch ein paar Figuren in
Fresko im Hofe des Palastes Mocenigo.
s. Boschini, Le rieche minere d. pitt. venez.
Venezia 1674. S. M. pp. 60. 61. — Ritratto
di Venezia.' Venezia 1704. pp. 638. 641. —
Zanetti, Della pitt. venez. Ed. sec. Venezia
1792. p. 472.
*
Alaman. Name einer Malerfamilie aus dem
14. und 15. Jahrh., welche zu Montpellier thätig
war. Jean und Henri sind beide in einer Ur-
kunde von 1331 als ymaginatores bezeichnet.
Der Erstere wurde zwischen 1354 und 1388 von
seinen Genossen acht Mal zum Konsul erwählt;
sein Name findet sich in dem Registre dels sen-
hors consols et curials de la villa de Montpellier,
dem Register der Konsuln, unter denen das Loos
jährlich diejenigen bestimmte, welche zum Ma-
gistrate der Stadt gehörten. Er hat darin den
Titel: penhaire, was in der Sprache des Langue-
doc Maler bedeutet. Bisweilen ist er Lalaman
genannt, was zu der Vermuthung Anlass gege-
ben, dass er zu einer von Deutschland stammen-
den Künstlerfamilie zählte. In den Archiven von
Montpellier kommt der Name unter beiden For-
men vor. II e n r i Alaman ist noch in einem Akte
von 1365 erwähnt. 1413 findet sich noch ein an-
derer Jean, ein Gerard Lalleman 1495; beide
gleichfalls Maler.
s. J. Renouvier et A. Ricard, Des Maitres de
pierre et des autres artistes gothiques de Mont-
pellier. Montpellier 1844. p. 69. 77.
Alex. Pinchart.
Alamandini. GirolamoAla m a n d i n i, um
1680? ist vielleicht der Verfertiger folgender
Radirung, wovon Ottley, Notices, ein Exemplar
beschreibt, worauf Jemand den obigen Namen
geschrieben hatte. Die Initialen G. A., die sich
auf derselben befinden, passen allerdings auf
den obigen Namen. Doch ist die Deutung natür-
lich nicht mit Zuversicht aufzunehmen.
Zur Linken ein Altar auf zwei Stufen, worauf ein
Priester Messe liest. Zwei Knaben, die ihm
assistiren, knieen dahinter, ebenso ein Greis in
kurzem Gewände mit einem Diadem auf dem
Haupt, nämlich S. Isidor, und eine Frau. In der
Ferne ziehen zwei Ochsen den Pflug, von einem
Engel geleitet. Al merito dell Illm°. Sigr. Co.
Giuseppe Filippo Caldarini. G. A. D. D. D. Auf
angefügter Platte: Vera efflgie di S. Isidoro
Agricoltore — und ein Gebet. Der Name Giro-
lamo Alamandini ist zweimal sorgfältig auf die-
sen Rand geschrieben, kl. Fol. Leichte Maler-
radirung, etwas in der Art von Marco San Martino.
W. Schmidt.
Alamanno. Die verschiedenen Meister dieses
Namens s. Alemanno.
Alamannus. Ant. Alamannus delineauit
steht auf einem von einem Unbekannten gesto-
chenen Bl., das Kapitol und angrenzende Gebäu-
lichkeiten des antiken Roms darstellend : in Alex.
Donatus, Doma vetus.ac recens, Doma 1639. 4.;
spätere Aufl. Amstelaed. 1695 und Roma 1725.
Dasselbe in : Descrizione di Roma antica. In Roma
1727. 8.
s. Füssli, Neue Zusätze.
W. Schmidt.
Alamant. E n r i k A1 a m a n t, d. i. Heinrich
der Deutsche, wird nach Mittheilung des unga-
rischen Architekten Franz Schulz (Schulcz Fe-
rencz) in Palma auf Majorca als Erbauer eines
reizenden gothischen Portals am dortigen Dome,
der Puerta del Mirador, genannt. Derselben
Schule soll die Holzschnitzerei im Chor, eine
Menge prächtiger Grabmäier und vieles Andre
angehören. Llaguno (I. 51) weiss von ihm nichts
und vermuthet in dem Dom einen Bau aus der
Schule der Pisani.
s. Christliches Kunstbl. 1867. p. 50.
Fr. W. Unger.
Alamire, s. Van den Hove.
Alantse. Leonhard, Georg und Lukas
Alantse, der Erstere Verleger zu Wien, die
beiden Letzteren Buchdrucker im Anfang des
16. Jahrh., waren ohne Zweifel Verwandte, viel-
leicht Brüder, was wenigstens von Leonhard und
Lukas gilt, die sich auf verschiedenen Werken
fratres nennen. Nagler (s. unten) handelt von
ihnen, jedoch in verworrener Weise. Das Fol-
gende scheint in Nagler’s Angaben das Richtige.
Im J. 1515 befanden sich Lukas und Georg in
Alantse.
Joäo dos Santos Ala
baro, dem Kommentator und Herausgeber des
Vitruv, zur Prüfung übergab.
s. G. B. Zaist, Notizie Istoriche de’ Pittori etc.
Cremonesi. Cremona 1774. I. 236.
Ala. Joäo dos Santos Ala, Historien-u.
Bildnissmaler, arbeitete in der zweiten Hälfte
des 18. Jahrh., Schüler von Andr. Gonsalves.
Er malte den Plafond der Kirche das Commen-
dadriras da Incarnacäo und zwei Bilder aus dem
Leben der hl. Jungfrau für die Jesuskirche (wahr-
scheinlich in Lissabon . Cyrillo berichtet, dass
er in der Weise seines Meisters, aber mit weni-
ger Freiheit malte.
s. Cyrillo Volkmar Machado, Collec^ao de
Memorias etc. Lisboa 1823. p. 91.
*
Alabardi. Giuseppe Al ab ar di, gen.
S c h i o p p i, venetianischer Maler von Verdienst,
der um 1600 in seiner Vaterstadt namentlich per-
spektivische Ansichten mit Figuren, wie sie da-
mals zur Ausschmückung von Palasträumen,
auch von Kirchen, beliebt waren, inOel u. Fresko
malte. Eine derartige Dekoration war von ihm
in dem Korridor, der zur Sala de’ Conviti im
Dogenpalaste führte. In diesem Saale selbst
fand sich von ihm über einer Thüre eine Ver-
kündigung mit Heiligen, dann im Fries Darstel-
lungen von Meergöttern und an der Decke alle-
gorische Städtefiguren in Fresko. Bei der Aus-
schmückung derselben waren noch andere Maler
thätig. Von alle dem war schon zur Zeit Za-
netti’s (1792) nichts mehr vorhanden. Dieser
kannte von ihm nur noch ein paar Figuren in
Fresko im Hofe des Palastes Mocenigo.
s. Boschini, Le rieche minere d. pitt. venez.
Venezia 1674. S. M. pp. 60. 61. — Ritratto
di Venezia.' Venezia 1704. pp. 638. 641. —
Zanetti, Della pitt. venez. Ed. sec. Venezia
1792. p. 472.
*
Alaman. Name einer Malerfamilie aus dem
14. und 15. Jahrh., welche zu Montpellier thätig
war. Jean und Henri sind beide in einer Ur-
kunde von 1331 als ymaginatores bezeichnet.
Der Erstere wurde zwischen 1354 und 1388 von
seinen Genossen acht Mal zum Konsul erwählt;
sein Name findet sich in dem Registre dels sen-
hors consols et curials de la villa de Montpellier,
dem Register der Konsuln, unter denen das Loos
jährlich diejenigen bestimmte, welche zum Ma-
gistrate der Stadt gehörten. Er hat darin den
Titel: penhaire, was in der Sprache des Langue-
doc Maler bedeutet. Bisweilen ist er Lalaman
genannt, was zu der Vermuthung Anlass gege-
ben, dass er zu einer von Deutschland stammen-
den Künstlerfamilie zählte. In den Archiven von
Montpellier kommt der Name unter beiden For-
men vor. II e n r i Alaman ist noch in einem Akte
von 1365 erwähnt. 1413 findet sich noch ein an-
derer Jean, ein Gerard Lalleman 1495; beide
gleichfalls Maler.
s. J. Renouvier et A. Ricard, Des Maitres de
pierre et des autres artistes gothiques de Mont-
pellier. Montpellier 1844. p. 69. 77.
Alex. Pinchart.
Alamandini. GirolamoAla m a n d i n i, um
1680? ist vielleicht der Verfertiger folgender
Radirung, wovon Ottley, Notices, ein Exemplar
beschreibt, worauf Jemand den obigen Namen
geschrieben hatte. Die Initialen G. A., die sich
auf derselben befinden, passen allerdings auf
den obigen Namen. Doch ist die Deutung natür-
lich nicht mit Zuversicht aufzunehmen.
Zur Linken ein Altar auf zwei Stufen, worauf ein
Priester Messe liest. Zwei Knaben, die ihm
assistiren, knieen dahinter, ebenso ein Greis in
kurzem Gewände mit einem Diadem auf dem
Haupt, nämlich S. Isidor, und eine Frau. In der
Ferne ziehen zwei Ochsen den Pflug, von einem
Engel geleitet. Al merito dell Illm°. Sigr. Co.
Giuseppe Filippo Caldarini. G. A. D. D. D. Auf
angefügter Platte: Vera efflgie di S. Isidoro
Agricoltore — und ein Gebet. Der Name Giro-
lamo Alamandini ist zweimal sorgfältig auf die-
sen Rand geschrieben, kl. Fol. Leichte Maler-
radirung, etwas in der Art von Marco San Martino.
W. Schmidt.
Alamanno. Die verschiedenen Meister dieses
Namens s. Alemanno.
Alamannus. Ant. Alamannus delineauit
steht auf einem von einem Unbekannten gesto-
chenen Bl., das Kapitol und angrenzende Gebäu-
lichkeiten des antiken Roms darstellend : in Alex.
Donatus, Doma vetus.ac recens, Doma 1639. 4.;
spätere Aufl. Amstelaed. 1695 und Roma 1725.
Dasselbe in : Descrizione di Roma antica. In Roma
1727. 8.
s. Füssli, Neue Zusätze.
W. Schmidt.
Alamant. E n r i k A1 a m a n t, d. i. Heinrich
der Deutsche, wird nach Mittheilung des unga-
rischen Architekten Franz Schulz (Schulcz Fe-
rencz) in Palma auf Majorca als Erbauer eines
reizenden gothischen Portals am dortigen Dome,
der Puerta del Mirador, genannt. Derselben
Schule soll die Holzschnitzerei im Chor, eine
Menge prächtiger Grabmäier und vieles Andre
angehören. Llaguno (I. 51) weiss von ihm nichts
und vermuthet in dem Dom einen Bau aus der
Schule der Pisani.
s. Christliches Kunstbl. 1867. p. 50.
Fr. W. Unger.
Alamire, s. Van den Hove.
Alantse. Leonhard, Georg und Lukas
Alantse, der Erstere Verleger zu Wien, die
beiden Letzteren Buchdrucker im Anfang des
16. Jahrh., waren ohne Zweifel Verwandte, viel-
leicht Brüder, was wenigstens von Leonhard und
Lukas gilt, die sich auf verschiedenen Werken
fratres nennen. Nagler (s. unten) handelt von
ihnen, jedoch in verworrener Weise. Das Fol-
gende scheint in Nagler’s Angaben das Richtige.
Im J. 1515 befanden sich Lukas und Georg in