Massimo Taparelli, Marchese d’Azeglio.
494 Thomas Ayres
Christus-Ordens gebaut haben. Man zeigt seine
Statue am Giebelfeld der Kirche. Seine Nach-
kommen leben noch zu Santarem.
s. Kaczynski, Dict. p. 238.
Fr. W. Unger.
Ayres. Thomas Ayres , Kupferstecher, am
Ende des 17. Jahrh. zu London.
1—2) 2 Bll. zu einem Schreiblehrebuche. Sehr
zierlich gestochen und mit Ornamenten verziert.
Das Buch wurde (nach einer handschr. Notiz auf
demOttley vorliegenden Explr.) 1694/95 heraus-
gegeben und dem König Wilhelm gewidmet.
Auf dem einen dieser Bll. steht: Ayres Londini
Faciebat, auf dem andern : Tho. Ayres fecit. qu.
Fol.
s. Ottley, Notices.
W. Schmidt.
Ayres. Pietro Ayres, Maler aus Turin,
Schüler der dortigen Akademie, wurde von Graf
Stanislaus Potocki nach Warschau berufen, wo
er viele Gemälde hinterlassen haben soll. Im
Schloss Wil lanow bei Warschau malte er 1816
in der offenen Galerie von der Gartenseite Musen
und Landschaften; ähnliches malte er in Gncin
und Morysin. In der Bildersammlung des
Schlosses Willanow befinden sich zwei seiner
Landschaften. Von Warschau ging Ayres nach
England.
Nagler führt einen P e t e r A y r e s aus Savig-
liano gebürtig an ; nicht unwahrscheinlich, dass
dieser mit dem Obigen Eine Person ist. Ciampi
(Bibliogr. critica, Firenze 1839. n. 2-18) nennt
ihn Hairs.
s. Rastaw iecki, Polnisches Künstlerlexikon.
Lepkowski.
Aywasowsky, s. Aiwasowsky.
Aze. A z e, Kupferstecher mit dem Grabstichel,
arbeitete zu Paris um 1828—35.
1) Gre'goire XVI. qu. 4.
2j Siege de York-Town etc. 19. Okt. 1781. Zu
einer Folge von 4 Bll. nach Conder’s Gemälden
in der Galerie von Versailles. Martinet del.
Gest, von Fontaine, Gibon und Aze. qu.
Fol.
s. Le Blanc, Manuel.
W. Schmidt.
Valere Adolphe Louis Aze, Maler,
geb. zu Paris den 4. März 1823. Schüler von
Robert-Fleury, hat er sich wie dieser namentlich
dem geschichtlichen Sittenbild gewidmet, dann
aber auch mannigfach malerische Motive aus dem
heutigen Orient behandelt. Ohne eigenthümlich
oder bedeutend zu sein, verbindet er mit einem
gewissen Geschick der Darstellung die kolori-
stische Richtung seines Meisters. Ein Gemälde
von ihm, eine Rathssitzung von Kardinalen vor-
stellend, aus dem J. 1851 besitzt das Museum von
R o d e z.
Nach ihm lithographirt:
1) Türkische Kaufleute. Von A. Mouilleron.
Fol.
2) Drei Armenier. VonMilster. In: Les Artis-
tes Contemporains, gr. 4.
s. Belli er, Dict. wo das Vcrzeichniss seiner
1845 —1868 ausgestellten Werke.
*
Azer, s. Adzer.
Azeglio. Roberto Taparelli, Marchese
d’Azeglio, Kunstliebhaber, geb. zu Turin den
24. Sept. 1790, f daselbst den 24. Dez. 1862,
eignete sich eine vielseitige Bildung an, nament-
lich in der Kunst, die er auch praktisch übte.
Er wandte sich der Historienmalerei zu und soll
sich dann insbesondere nach Gaudenzio Ferrari,
dem piemontesischen Maler des 16. Jahrh., ge-
bildet haben. Seine Gemälde im Besitze von
AmbrogioTJboIdo werden gerühmt, während ihm
freilich andererseits wieder Mangel an richtiger
Zeichnung und an Komposition vorgeworfen
werden. Nach der Thronbesteigung Karl Albert’s
1830 wurde er zum Direktor der Turiner Ge-
mäldegalerie ernannt. Von ihm sind folgende
Schriften:
1) La Reale Galleria di Torino illustrata da R. d’A.
164 Kupfer. 4 Bde. Turin 1836—46. Fol.
2) Delle Accademie di belle arti. Turin 1859. 8.
3) Studi storici e archeologici sulle arti del disegno.
Mit dem Bildniss Azeglio’s. 2 Bde. Florenz
1861. 8.
4) Notizie estetiche e biograflche sopra alcune
precipue opere oltramontane del museo Torinese.
Florenz 1862. 8.
5) Ritratti di uomini illustri dipinti da illustri arte-
fici, estratti dall’ antica raccolta dei Reali di
Savoia per R. d’A. Con una biogratia dell’ antore
per Giorgio Briano. Florenz 1863. 8.
s. Antologia di Firenze 1832. — Müller,
Künstlerlexikon.
Massimo Taparelli, Marchese d’Azeg-
lio, Bruder des Vorigen, Staatsmann, Dichter
und Maler, geb. 24. Okt. 1798 zu Turin. Er
studirte namentlich in Rom unter M. Verstappen
die Malerei und zeichnete sich besonders in der
Landschaft aus. Er pflegte dieselbe mit histori-
scher Staffage zu versehen, hat aber auch in sei-
ner späteren Zeit vortreffliche Stimmungsland-
schaften gemalt, worunter besonders »Mein Wald«
genannt wird. Im J. 1833 stellte er auf der Mai-
länder Kunstausstellung 17 Bilder aus. Von
diesen heisst es im Kunstblatt (1833, p. 400):
»Der Marchese M. d’A., der, obgleich nur Dilet-
tant, doch seit einigen Jahren schon sich den
größten Meistern dieses Faches (Genre und
Landschaft) an die Seite gestellt hat, zeigt auch
diesmal-sein großes Talent in Nachbildung
der ländlichen Natur, der Meerszenen, in der
Darstellung von Schlacht- und Turnierstücken,
die er mit den schönsten romantischen oder histo-
rischen Episoden auszuschmücken weiss«. Durch
die Vervielfältigung im Stiche ist namentlich der
Kampf italienischer und französischer Ritter bei
Barletta (s. Stich Nr. 1) allgemeiner bekannt
geworden. Ausserdem nennen wir noch Die
494 Thomas Ayres
Christus-Ordens gebaut haben. Man zeigt seine
Statue am Giebelfeld der Kirche. Seine Nach-
kommen leben noch zu Santarem.
s. Kaczynski, Dict. p. 238.
Fr. W. Unger.
Ayres. Thomas Ayres , Kupferstecher, am
Ende des 17. Jahrh. zu London.
1—2) 2 Bll. zu einem Schreiblehrebuche. Sehr
zierlich gestochen und mit Ornamenten verziert.
Das Buch wurde (nach einer handschr. Notiz auf
demOttley vorliegenden Explr.) 1694/95 heraus-
gegeben und dem König Wilhelm gewidmet.
Auf dem einen dieser Bll. steht: Ayres Londini
Faciebat, auf dem andern : Tho. Ayres fecit. qu.
Fol.
s. Ottley, Notices.
W. Schmidt.
Ayres. Pietro Ayres, Maler aus Turin,
Schüler der dortigen Akademie, wurde von Graf
Stanislaus Potocki nach Warschau berufen, wo
er viele Gemälde hinterlassen haben soll. Im
Schloss Wil lanow bei Warschau malte er 1816
in der offenen Galerie von der Gartenseite Musen
und Landschaften; ähnliches malte er in Gncin
und Morysin. In der Bildersammlung des
Schlosses Willanow befinden sich zwei seiner
Landschaften. Von Warschau ging Ayres nach
England.
Nagler führt einen P e t e r A y r e s aus Savig-
liano gebürtig an ; nicht unwahrscheinlich, dass
dieser mit dem Obigen Eine Person ist. Ciampi
(Bibliogr. critica, Firenze 1839. n. 2-18) nennt
ihn Hairs.
s. Rastaw iecki, Polnisches Künstlerlexikon.
Lepkowski.
Aywasowsky, s. Aiwasowsky.
Aze. A z e, Kupferstecher mit dem Grabstichel,
arbeitete zu Paris um 1828—35.
1) Gre'goire XVI. qu. 4.
2j Siege de York-Town etc. 19. Okt. 1781. Zu
einer Folge von 4 Bll. nach Conder’s Gemälden
in der Galerie von Versailles. Martinet del.
Gest, von Fontaine, Gibon und Aze. qu.
Fol.
s. Le Blanc, Manuel.
W. Schmidt.
Valere Adolphe Louis Aze, Maler,
geb. zu Paris den 4. März 1823. Schüler von
Robert-Fleury, hat er sich wie dieser namentlich
dem geschichtlichen Sittenbild gewidmet, dann
aber auch mannigfach malerische Motive aus dem
heutigen Orient behandelt. Ohne eigenthümlich
oder bedeutend zu sein, verbindet er mit einem
gewissen Geschick der Darstellung die kolori-
stische Richtung seines Meisters. Ein Gemälde
von ihm, eine Rathssitzung von Kardinalen vor-
stellend, aus dem J. 1851 besitzt das Museum von
R o d e z.
Nach ihm lithographirt:
1) Türkische Kaufleute. Von A. Mouilleron.
Fol.
2) Drei Armenier. VonMilster. In: Les Artis-
tes Contemporains, gr. 4.
s. Belli er, Dict. wo das Vcrzeichniss seiner
1845 —1868 ausgestellten Werke.
*
Azer, s. Adzer.
Azeglio. Roberto Taparelli, Marchese
d’Azeglio, Kunstliebhaber, geb. zu Turin den
24. Sept. 1790, f daselbst den 24. Dez. 1862,
eignete sich eine vielseitige Bildung an, nament-
lich in der Kunst, die er auch praktisch übte.
Er wandte sich der Historienmalerei zu und soll
sich dann insbesondere nach Gaudenzio Ferrari,
dem piemontesischen Maler des 16. Jahrh., ge-
bildet haben. Seine Gemälde im Besitze von
AmbrogioTJboIdo werden gerühmt, während ihm
freilich andererseits wieder Mangel an richtiger
Zeichnung und an Komposition vorgeworfen
werden. Nach der Thronbesteigung Karl Albert’s
1830 wurde er zum Direktor der Turiner Ge-
mäldegalerie ernannt. Von ihm sind folgende
Schriften:
1) La Reale Galleria di Torino illustrata da R. d’A.
164 Kupfer. 4 Bde. Turin 1836—46. Fol.
2) Delle Accademie di belle arti. Turin 1859. 8.
3) Studi storici e archeologici sulle arti del disegno.
Mit dem Bildniss Azeglio’s. 2 Bde. Florenz
1861. 8.
4) Notizie estetiche e biograflche sopra alcune
precipue opere oltramontane del museo Torinese.
Florenz 1862. 8.
5) Ritratti di uomini illustri dipinti da illustri arte-
fici, estratti dall’ antica raccolta dei Reali di
Savoia per R. d’A. Con una biogratia dell’ antore
per Giorgio Briano. Florenz 1863. 8.
s. Antologia di Firenze 1832. — Müller,
Künstlerlexikon.
Massimo Taparelli, Marchese d’Azeg-
lio, Bruder des Vorigen, Staatsmann, Dichter
und Maler, geb. 24. Okt. 1798 zu Turin. Er
studirte namentlich in Rom unter M. Verstappen
die Malerei und zeichnete sich besonders in der
Landschaft aus. Er pflegte dieselbe mit histori-
scher Staffage zu versehen, hat aber auch in sei-
ner späteren Zeit vortreffliche Stimmungsland-
schaften gemalt, worunter besonders »Mein Wald«
genannt wird. Im J. 1833 stellte er auf der Mai-
länder Kunstausstellung 17 Bilder aus. Von
diesen heisst es im Kunstblatt (1833, p. 400):
»Der Marchese M. d’A., der, obgleich nur Dilet-
tant, doch seit einigen Jahren schon sich den
größten Meistern dieses Faches (Genre und
Landschaft) an die Seite gestellt hat, zeigt auch
diesmal-sein großes Talent in Nachbildung
der ländlichen Natur, der Meerszenen, in der
Darstellung von Schlacht- und Turnierstücken,
die er mit den schönsten romantischen oder histo-
rischen Episoden auszuschmücken weiss«. Durch
die Vervielfältigung im Stiche ist namentlich der
Kampf italienischer und französischer Ritter bei
Barletta (s. Stich Nr. 1) allgemeiner bekannt
geworden. Ausserdem nennen wir noch Die