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Meyer, Julius [Editor]; Nagler, Georg Kaspar [Oth.]
Allgemeines Künstler-Lexikon: unter Mitwirkung der namhaftesten Fachgelehrten des In- u. Auslandes (Band 2): Appiani - Domenico del Barbiere — Leipzig: Engelmann, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.49923#0747
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Baccio Baldini.

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3) David besiegt Goliath. Komposition von vielen
Figuren zu Fuß und zu Pferde. Auf der Degen-
scheide des an der Erde liegenden Riesen liest
man: golias, und auf dem Kleide des jungen
Siegers: david. — gr. qu. Fol. — Pass. V.
p. 39. No. 94.
4) Der Besuch der Königin von Saba bei König Sa-
lomo, ein figurenreiches Bl.; »eine Komposition«,
wie Zani sagt, »von circa 117 kleinen Figu-
ren, vier Pferden, neun Hunden, einem Vogel
und acht Statuen.« Unter den »neun Hunden«
befinden sich, nebenbei bemerkt, drei Panther.
Im Mittelgründe, am Haupteingange eines mit
Säulen geschmückten Tempels empfängt Salomo,
begleitet von Hofleuten, die Königin von Saba,
die ein langes Schleppkleid mit weiten bis an
die Erde hinabreichenden Hängeärmeln trägt

gleichen sie in Zeichnung und Stichart vollkom-
men den nach Baldini’s Propheten ausgeführten
Kopien und rühren unstreitig von demselben
Meister her; auch haben sie dieselbe Dimension.«
»Man hat davon zwei Plattenzustände :
I. Vor dem Aufstich der Figuren ; die beiden
ersten Bll. sind betitelt: Sibylla Cimme-
richa und Sibylla Agrippa.
II. Die Platten sind aufgestochen; die bei-
den ersten Sibyllen heissen: Sibylla chi-
mica und Sibylla Agrippa.«
Mir sind von diesen Kopien nur fünf bekannt:
die Samische Sibylle, originalseitige Kopie in
breiter Manier nach der Baldini’schen; die Per-
sische , die Kumäische , die Phrygische und die
Europäische, die ganz anders komponirt sind,
als die entsprechenden Baldini’schen.

und ebenfalls zahlreiches Gefolge bei sich hat.
gr. qu. Fol. — Pass. V. p. 39. No. 95.
I. Vor der Inschrift über dem Tempelportal.
II. Mit der Inschrift: tfnplvm salomonis,
wobei das N im ersten Wort nicht verkehrt
geschrieben ist, wie Passavant angibt.
Nach Zani’s und Passavant’s Ansicht sind
dieses Bl. und die drei verhergehenden nach
Botticelli von Baldini gestochen, der aber ganz
gewiss Nichts mit ihnen zu thun hatte. Auf
dem letzten Ez

41—55) Das Leben Christi und seiner Mutter.
Folge von 15 Bll. kl. Fol. — Nach C. Meyer’s
Mittheilung in Naumann’s Archiv (XVI. 90 —
91) enthält die Harzen’sche Sammlung in Ham-
burg von diesem Werk ein auf Leinen geklebtes
Exemplar in einer bisher ganz unbekannten
Vollständigkeit. Die 15 Bll. sind in drei Reihen

von je 5 Bll. geordnet, die durch 18 Zwischen-

stücke und 10 Friese mit Kandelabern, geflü-
gelten Frauengestalten und anderen Verzierungen
. \ und zugleich eingerahmt werden.

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neben einem —
Mann, der m
Erde stützt;
sprechende M
an der Leiu
C. Meyer, i
bemerkt: »]
sich nebst ai

sind ganz ve
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hang mit de
Meyer, Künstler-

von schlanke
Formen.
5—28) Die Prop
pien nach de
24). — B. X]
gende Unter
»Die Schattei
Kreuzschraffii
mit einfacher!
Das Wort Prc
ben; nur bei'
f gebraucht.
Haggai, Mali
oder weniger;
Kopien nur e
der in der (
Apostel Pauh


|she Zwischenstücke, eben so hoch und
: die Hauptblätter, sind auch von der-
rbeit wie diese und bilden ein Ganzes von
ehern Umfange. Bartsch, XIII. p. 257
'eschreibt diese Folge unter den Werken
Bletto von Modena, mit dessen authenti-
rpferstichen sie jedoch keine Aehnlich-
Heineken (III, 213) gibt sie dem Botti-
tley (pp. 319 und 449) betrachtet sie als
it eines altflorentinischen Meisters, und
3S sei nicht unmöglich, dass sie von der
niguerra’s herrühre. Die Originalzeich-
schreibt Passavant(V. p. 51) dem Filippo
, der selbst einige derselben gestochen
e andern seien von einem Schüler Lippi’s
r ausgeführt. Dass diese Bll. von einem
der florentinischen Schule entworfen
unterliegt keinem Zweifel. Die Zeich-
d Gruppirung der Figuren, der Cha-
r Köpfe, der Wurf der Gewänder, die
Brtig aufgesetzten Heiligenscheine, die
Bonisch reichen Hintergründe neben dürf-
Brrain- und Vegetationsformen — alles
■Jharakter jener Schule. Die Ausführung
■des ist jedoch einigermaßen von der
B sehen Art abweichend. Die Schatten-
Bind zwar auch nur in einer einzigen
B gezogen, ungefähr so wie in Pollajuolo’s
ichen, aber dünner und weicher, und
■> schiefer Zwischenstrich in Mantegna’s
■verbindet die schrägen Parallelstriche;
Buse trifft man sogar Kreuzschraffirungen,
B('h von Retuschen herrühren mögen.
en wurden nämlich von ungeschickter
sichtsloser Hand aufgestochen , welche
tenstriche vergröberte und die Wirkung
e. Die Abdrücke des ersten Platten-
s, von denen ich niemals eine vollstän-
| ihefolge gesehen, zeigen gewöhnlich
issen und grauen, aber harmonischen
en Gesammtton.
i Verkündigung Mariä.—B. 6.—Pass. 1.
77

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