Hugo Meyl (München): Ostasiatische Kunst (München: Hugo Meyl, 1926)

41

Nr.
325 Große Landschaft; im Vordergrund ein Felsplateau, auf dem ein
Sommerhaus und Bäume, worunter ein Mann steht, zu beiden Seiten von
einem seeartig erweiterten Fluß umgeben; hinter dem Haus steil empor-
steigende Felspartie mit Kiefern und schmalem Fußpfad, auf der Höhe
Felsen von ziehenden Nebeln verborgen; links eine Brücke über den
Fluß mit Bauer und zwei Maultieren, im Hintergrund Nebelstreifen und
auf steigender Gebirgszug mit Hütten der Bergbewohner ; hervorragende
Malerei in Schwarzweiß und zarten grünen Tönen, eines Meisters, viel-
leicht noch der Ming-Dynastie angehörig, auf Seide; längere Signaturen
undStempel. Gesamtgröße: H.266,Br. 117 cm; Bildgröße: H. 187, Br. 97 cm.
Siehe Bildtafel 76. 775-~
326 Große Landschaft; im Vordergrund links, am Ufer eines Sees zwei
uralte, halbabgestorbene Trauerweidenstämme, deren einer in das Wasser
hineinragt; unter den Bäumen sitzen fünf Wildgänse im Schilf, auf den
neu ausgeschlagenen grünbelaubten Zweigen der Bäume sitzen Vögel; ein
Ast des Baumes ragt in kühn entworfener Silhouette bis zur Höhe des
Bildes; auf der rechten Seite, im Nebel halb verborgen, eine Sumpf- und
Schilflandschaft; hervorragende Malerei eines Ming-Meisters, die wohl
symbolhaft das Werden und Vergehen des Lebens darstellen soll. —
Signatur und Stempel, Malerei in zarten Farben vorwiegend Grün und
Braun auf bräunlich verfärbter Seide. Gesamtgröße: H. 317, Br. 119 cm;
Bildgröße: H. 169, Br. 100 cm. 1250.—
Siehe Bildtafel 77.
327 Große Landschaft; im Vordergrund Fluß mit Brücke, Bäumen und
Gehöften, Angler im Boot und Feldleuten; im Hintergrund Reisfelder,
größere Gehöfte mit Baumgruppen und Wald mit ansteigendem Gebirge
zum Teil bewaldet. Das Auge umfaßt eine große Tiefe des Landschafts-
raumes. Malerei in zarten Farben auf bräunlich verfärbter Seide, wahr-
scheinlich noch einem Meister der Ming-Zeit angehörig; längere Signa-
turen und sieben roten Stempeln. Gesamtgröße: H. 240, Br. 95 cm; Bild-
größe: H. 150, Br. 67 cm. 525.—
Siehe Bildtafel 78.
328 Große Winterlandschaft in tiefem Schnee; im Vordergrund hügeliges
Ufer mit schöner alter, über den See hängender Baumgruppe, links ein
steiler Felspfad am Seeufer, dahinter ein Reiter auf Maultier; der See zieht
sich in der Diagonale des Bildes in der Mitte hin, ein Angler im Boot;
am anderen Seeufer setzt sich die Gebirgslandschaft fort, man sieht
Hütten und Menschen, im bewaldeten Bergtal oben eine Tempelanlage;
Schwarzweiß-Tuschmalerei auf Papier, mit wenigen Tönen in kaltem
Blau erhöht; die grandiose Wirkung der tief winterlichen Stimmung mit
den verschneiten Gebirgen ist nur durch die Valeurs der Tusche erzielt;
große Signatur und großer roter Siegelstempel. Wahrscheinlich noch
eine Arbeit eines Ming-Malers nach einem berühmten Vorbild eines Sung-
Meisters. (Die beiden Knöpfe der Holzrolle aus blauweißem Porzellan.)
Gesamtgröße: H. 300, Br. 124 cm; Bildgröße: H. 150, Br. 120 cm. 550.—
Siehe Bildtafel 79.
329 Große Gebirgslandschaft in Querformat; man sieht aus der Vogel-
perspektive auf große bewaldete Bergketten und groteske Felspartien;
unten rechts im Vorgrund die Ebene mit blühenden Bäumen und Flüssen;
bewaldete Bergtäler von Nebelstreifen verdeckt führen hinauf zum steil

Hugo Meyl, Ostasiatische Kunst

München, Karolinenplatz i