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Nr.
320 Kleines Bronzetropfgefäß für den Tuschstein, in Form einer
Flaschenkürbisfrucht mit Blatt; schöne dunkle Patina; Kupferbronzeguß
in verlorener Form; 17. Jahrh. L. 14 cm. 35.
321 Kleiner Bronzebeschwerer und Pinselableger in Form eines alten
knorrigen Pflauinenbaums am Wasserufer und zwei kleine Mandarin-
enten, einige ausgeschlagene Blüten des Pflaumenbaumes in Silber auf-
gesetzt; schönes Stück in Shibuitchi (starkhaltiger Silberlegierung),
japanische Arbeit des 17.—18. Jahrh. H. ö1^, L. 11 cm. 60.—
322 Kleines Bronzeminiaturväschen als Pinselhalter, in Form einer
Sakralvase mit Schildmuster und zwei Tierkopfhenkeln; Ming-Zeit oder
früher, grünliche Patina. H. 71/2cm. 30.—

CHINESISCHE ORIGINAL-
MALEREIEN
a) Rollbilder (Kakemonos)
1. Landschaften, teils mit, teils ohne
Figurenstaffage und Einzelfigurenbilder
323 Große Landschaft, im Vordergrund ein prächtiges Lustschloß mit
Terrassen und schönen, alten Bäumen am Seeufer gelegen, lustwandelnde
Personen; drüben am See eine bewaldete Insel mit Pavillons und Booten,
im Hintergrund das halb im Nebel auf steigende Gebirge; in zarten Farben
auf Seide gemalt; Signaturen und Stempel; wohl 17.—18. Jahrh. Hervor-
ragendes, dekoratives Gemälde. Gesamtgröße: H. 315, Br. 133 cm; Bild-
größe: H. 218, Br. 119 cm. 975.—
Siehe Bildtafel 75.
324 Ganz große Landschaft mit steil sich emportürmenden Felsen, be-
waldet von uralten, knorrigen Kiefern; zwischen den Felsen ein steil sich
herabstürzender Gebirgsfluß, an dessen Ufer ein schmaler Holzsteg mit
kleinen Brücken führt, auf dem man Wanderer auf Mauleseln und zu
Fuß herauf- und herabkommen sieht; in den Felsennischen und auf den
vorspringenden Plateaus sieht man eingebaute Hütten, worin die bedürf-
nislosen Menschen ihren Beschäftigungen obliegen oder im Schatten der
alten Bäume in der Einsamkeit der Berge Zuflucht vor der Welt suchen;
in der Höhe über einer ganz steil abfallenden Felsschlucht sieht man
eine Hängebrücke, die wohl zu einem auf dem Gipfel des Felsens unter
Bäumen versteckten Kloster führt. — Dieses hervorragende Gemälde ist
in kräftiger, vorwiegend schwarzweißer Tuschmalerei, die bei den Figuren
in zarten Farben erhöht wird, auf Seide gemalt und war für den Sommer-
palast eines chinesischen Fürsten bestimmt; Signaturen und Stempel; wohl
aus dem 17.—18. Jahrh. Gesamtgröße: H. 490, Br. 180 cm; Bildgröße:
H. 400, Br. 160 cm. 1500.—

Hugo Meyl, Ostasiatische Kunst

München, Karolinenplatz i
 
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