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Mitteilungen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst — 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.4208#0067
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— 63 —

Diesem Standpunkt schloß sich Minister a. D. Dr. Franz Klein unter der lebhaften Zustimmung der Ver-
sammhing an.

Hofrat Leisching führte dann weiter aus, daß der Vervvaltungsrat die Billigung des Kuratoriums für die ordent-
lichen und außerordentlichen Veröffentlichungen für 1914 erwarte, die sich wie alle Gebarungen der Geschäftsstelle
durch größten Ernst und Gediegenheit auszeichnen. Für die Aufrechterhaltung und Fortentwicklung der künstlerischen
und literarisch-wissenschaftlichen Tätigkeit der Gesellschaft sei diese vor allem den Herren Sekretären Dr. Glück und
Dr. Weixlgärtner zu wärmstem Dank verpflichtet und sie sei stolz darauf, solche ausgezeichnete Männer an dieser
Stelle zu sehen.

Auf Antrag der Herren Kommerzialräte Wilhelm von Bosch an und Dr. Richard Faber wurde dem Ver-
waltungsrat das Absolutorium erteilt; die beiden genannten Herren wurden einstimmig zu Kassenrevisoren wiedergewählt.

Auf Antrag des Sektionschefs Wilhelm Freiherrn von Weckbecker wurde Graf Wickenburg neuerlich
einstimmig zum Präsidenten gewählt. Neu gewählt wurden ins Kuratorium die Herren Professor Rudolf Bacher,
Alfred Cossmann. Alois Hänisch, Richard Harlfinger, Oskar Laske, Professor Ludwig Michalek und
Hofrat Prof. Dr. Emst Freiherr von Schwind, in den Verwaltungsrat Professor Bacher und Direktor Dr. Franz
M. Haberditzl. In die Kuratoren-Wahlkommission wurde Herr Kommerzialrat Dr. Richard Faber neugewählt
und Sektionschef Freiherr von Weckbecker wiedergewählt.

Zu Yeririkatoren des Sitzungsprotokolls waren ernannt worden die Herren Kommerzialrat Dr. Faber und
Hofrat Dr. Rudolf Maresch. Dem Verwaltungsrate, sowie den Sekretären Direktor Dr. Glück und Kustos Dr. Weixl-
gärtner und dem Direktor Gradmann wurde der wärmste Dank für die entfaltete Tätigkeit ausgesprochen.

Bericht des Yerwaltungsrates über seine Tätigkeit im Jahre 1914,

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Das geschäftliche Ergebnis des Jahres 1914 wurde
durch die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse,
die der Kriegsausbruch geschaffen hat, beeinträchtigt, der
Kunsthandel war im zweiten Halbjahr fast ganz lahmgelegt.

Immerhin war es, trotz Verminderung des Umsatzes
um etwa 23.000 Kronen gegen 1913, infolge weitgehender
Ersparnisse möglich, mit einem kleinen Gewinnsaldo
abzuschließen, welcher auch dieses Jahr dem Ausgaben-
reservekonto gutgeschrieben wurde.

Austritte von Mitgliedern kamen bis zum Jahres-
abschluß 1914 nicht in größerer Zahl vor, doch ist ein nicht
unbeträchtlicher Ausfall für 191ö zu gewärtigen. Die
Gründerausgabe ist nach wie vor voll subskribiert.

I. ORDENTLICHE PUBLIKATIONEN.
1. Veröffentlichungen im Jahre 1914.

1. Die Graphischen Künste. Den Jahrgang eröffnet
eine Studie Gustav Glücks über Jan van Eycks Bildnis
eines Mannes im Bruckenthalschen Museum zu Hermann-
stadt; eine Radierung Peter Halms bietet eine höchst
feinsinnige Wiedergabe des vorzüglichen Werkes. Dann
würdigen Hans Vollmer Eugene Delacroix als Illustrator,
Clement-Janin die französischen Holzschnitte Frederic
Florians und Otto Zoff den interessanten modernen
deutschen Radierer Hans Meid; eine neue Original-
radierung des zuletzt genannten Künstlers konnte dem

Hefte beigegeben werden. Das zweite Heft bringt einen Aul-
satz Felix Brauns über »Exlibris« im Anschluß an die große
von der österreichischen Exlibris-Gesellschaft veranstaltete
Ausstellung im Österreichischen Museum für Kunst und
Industrie. Der Aufsatz ist verschwenderisch illustriert,
auch mit Originalblättern von Felix Hollenberg, Alois
Kolb und Maximilian Li eben wein. Es folgen eine
Studie über den englischen Radierer Robert Spence
von Frank Gibson und ein mit zwei bisher unveröffent-
lichten Zeichnungen von Böcklin illustrierter Aufsatz
Adolf Freys über die Entstehungsgeschichte von Böcklins
und Anton Scharffs Medaille auf Gottfried Kellers
siebzigsten Geburtstag. Das dritte Heft enthält außer einem
kunsttheoretischen Aufsatz Paul Kristellers über »Ge-
druckte Kunst« die erste vollständige Veröffentlichung des
berühmten »Römischen Porträtbuches« Julius Schnorrs
von Carolsfeld aus dem Besitze der Akademie der
bildenden Künste zu Wien: neunzehn Tafeln mit einer
Einleitung von Alois Trost. Als selbständige Tafel liegt
dem Hefte bei die schöne Originalradierung »Pandora«
von Siegmund Lipinskyin Rom. Das vierte Heftendlich
enthält einen größeren Aufsatz Franz Ottmanns »Über
künstlerische Plakate«, illustriert durch ausgewählte Proben
aus der bekannten Sammlung Dr. O. Maschas in Wien,
ferner Würdigungen der zwei Radierer Richard Lux und
Erich Wolfsfeld von Leopold Liegler und Engelbert
Baumeister, wobei von jedem der beiden Künstler je eine
Originalarbeit als Tafel geboten werden konnte. Außerdem
enthält dieses Heft noch als Beilage eine geschmackvolle
OriginalradierungGottlieb von Kempfs (Der Stephans-
platz in Wien).
 
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