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V

ENTDECKUNGEN IM OSTEN

n den Arbeiten und der Leitung des Archäologischen
Instituts hatte zeitweilig in den dreißiger Jahren auch
Richard Lepsius teilgenommen, der von italischen Dialekt-
studien ausgegangen war. Ihn hatte Bunsen, der Generalsekretär des
Instituts, zu dessen Bereich damals auch die ägyptischen Denk-
mäler gehörten, auf das Studium der ägyptischen Hieroglyphen
hingewiesen, die durch Champollions Entdeckung dem Verständnis
erschlossen worden waren. In der Tat begann der junge Gelehrte '
seine ägyptologischen Arbeiten 1837 mit einer Revision von
Champollions Entzifferung, die einen methodischen Fortschritt
bezeichnete. Damit hatte Lepsius die Bahn betreten, auf der er
seine größten Erfolge erringen sollte.

Abgesehen von der Lesung der Hieroglyphen hatte die Er-
kundung der Denkmäler Ägyptens seit der napoleonischen Ex-
pedition (S. 14 ff.) keine sehr bedeutenden Fortschritte gemacht.
Die in den Jahren 1828/30 ausgesandte französisch-toskanische
Expedition unter Leitung Champollions und Rosellinis hatte wohl
den Stoff gemehrt, aber wenig neue Gesichtspunkte zutage ge-
fördert. Das größte Aufsehen erregten die Gräber von Beni 60
Hassan mit ihren einfachen protodorischen Säulenformen, in denen 59
man das Vorbild der dorischen Säule der Griechen gefunden zu
haben glaubte. Somit war eindringender Forschung ein weites
Feld geöffnet, zumal wenn sie über die Mittel und die Erlaubnis
gebot Ausgrabungen vorzunehmen, die bisher kaum in nennens-
wertem Maße stattgefunden hatten.
 
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