VI. GARTENBAUTEN
Unser Garten als Kulturerzeugnis will genossen sein. Nur durch die
Möglichkeit behaglichen Verweilens und Beschauens kann er in seinem
vollen Wert gewürdigt werden. Ein Garten ohne Sitz und Ruhegelegen-
heiten hat deshalb auf diesen Namen kaum Anspruch, und unbequeme,
rohe oder ihm künstlich aufgenötigte Gebrauchseinrichtungen sind auf
die Dauer sein Ruin. Auch das Bauliche im Garten muß mit und aus
ihm herauswachsen. Der Garten und sein Gerät soll ein Organismus sein.
A. GARTENMÖBEL
Die simple Gartenbank, ein Stuhl und ein Tisch sind wohl immer
die ersten Dinge für eine intimere Benutzung der Gärten gewesen. Es
ist Tatsache, daß sie irgend wesentlich immer erst dann in Erscheinung
traten, wenn sich die Gärten eines Volkes aus einem embryonalen Zu-
stand emporgehoben hatten. Und es ist ebenso interessant, gelegentlich
wohl zu sehen, daß die Gärten einer Zeit solange noch minderschön und
für andere unvorbildlich waren, solange ihr Gerät, das sie bargen, tech-
nisch schlecht, unverfeinert und im strengeren Sinne unbenutzbar war.
Gute Gärten ohne gute Möbel hat es nie gegeben.
Wenn wir demnach heute für unser Gartenleben auf eine Hilfe durch
das Gartenmöbel rechnen, so muß dieses selbst zuvor in jedem Belang
einwandfrei sein.
Es gibt da schon bei deren Herstellung vieles zu beachten: Gartenmöbel
stehen bei jeder Witterung im Freien. Deshalb wird bei ihrer Konstruk-
tion durch Neigen der ebenen Flächen und durch Vermeiden größerer
Hölzer überall auf guten Wasserabfluß und allgemeine Widerstands-
fähigkeit gesehen. Aus dem gleichen Grunde wird ein Gartentisch auch
nicht geleimt oder gar foumiert, wie ein Innenmöbel, sondern es wird
genagelt, verschraubt und gezapft. Das Holz muß sich „bewegen" kön-
nen. Es ist eine eigene Sache um die Herstellung eines Gartengerätes.
Der Möbeltischler ist zu schwierig dafür und der Bautischler oder gar der
Zimmermann gemeinhin zu grob. Das Gartenwesen birgt allenthalben
seine eigenen Erfahrungen und diese erfordern auch hier ganz besondere
Handhabungen.
Mit der Konstruktion hängt auch eine gewisse Beweglichkeit des Gar-
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Unser Garten als Kulturerzeugnis will genossen sein. Nur durch die
Möglichkeit behaglichen Verweilens und Beschauens kann er in seinem
vollen Wert gewürdigt werden. Ein Garten ohne Sitz und Ruhegelegen-
heiten hat deshalb auf diesen Namen kaum Anspruch, und unbequeme,
rohe oder ihm künstlich aufgenötigte Gebrauchseinrichtungen sind auf
die Dauer sein Ruin. Auch das Bauliche im Garten muß mit und aus
ihm herauswachsen. Der Garten und sein Gerät soll ein Organismus sein.
A. GARTENMÖBEL
Die simple Gartenbank, ein Stuhl und ein Tisch sind wohl immer
die ersten Dinge für eine intimere Benutzung der Gärten gewesen. Es
ist Tatsache, daß sie irgend wesentlich immer erst dann in Erscheinung
traten, wenn sich die Gärten eines Volkes aus einem embryonalen Zu-
stand emporgehoben hatten. Und es ist ebenso interessant, gelegentlich
wohl zu sehen, daß die Gärten einer Zeit solange noch minderschön und
für andere unvorbildlich waren, solange ihr Gerät, das sie bargen, tech-
nisch schlecht, unverfeinert und im strengeren Sinne unbenutzbar war.
Gute Gärten ohne gute Möbel hat es nie gegeben.
Wenn wir demnach heute für unser Gartenleben auf eine Hilfe durch
das Gartenmöbel rechnen, so muß dieses selbst zuvor in jedem Belang
einwandfrei sein.
Es gibt da schon bei deren Herstellung vieles zu beachten: Gartenmöbel
stehen bei jeder Witterung im Freien. Deshalb wird bei ihrer Konstruk-
tion durch Neigen der ebenen Flächen und durch Vermeiden größerer
Hölzer überall auf guten Wasserabfluß und allgemeine Widerstands-
fähigkeit gesehen. Aus dem gleichen Grunde wird ein Gartentisch auch
nicht geleimt oder gar foumiert, wie ein Innenmöbel, sondern es wird
genagelt, verschraubt und gezapft. Das Holz muß sich „bewegen" kön-
nen. Es ist eine eigene Sache um die Herstellung eines Gartengerätes.
Der Möbeltischler ist zu schwierig dafür und der Bautischler oder gar der
Zimmermann gemeinhin zu grob. Das Gartenwesen birgt allenthalben
seine eigenen Erfahrungen und diese erfordern auch hier ganz besondere
Handhabungen.
Mit der Konstruktion hängt auch eine gewisse Beweglichkeit des Gar-
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