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Cod. Pal. germ. 222

stabe K in Brustschild (identisch in Cod. Pal. germ. 240, 250, 259), Piccard, Wasserzeichenkartei, Nr. 28489
bzw. Nr. 28513 (Zwiefalten, Innsbruck 1580); ein weiteres Wz., nicht nachweisbar. Kustoden 3-10, 13, 18-29
(16r, 24r, 32r, 40r, 48r, 56r, 64r, 72r, 92r, 132r, 140r, 148r, 156r, 164r, 172r, 180r, 184r, 192r, 200r, 208r, 212r); Blattsig-
naturen innerhalb der einzelnen Lagen 2-4 (beide Signaturenarten zum Teil be- oder abgeschnitten). Foliierung
des 17. Jhs.: 1-223, Bll. 1**, l*-2*, 224*-226* mit moderner Zählung. Schriftraum und Zeilenzahl variierend.
Deutsche Kursive des 16. Jhs. von einer Hand. Kompilationsvermerke und Kommentare von wenig späteren
Händen. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rücken und weiß-grünes Kapital modern. Restaurierung
1981 (Walter Schmitt/Heidelberg). Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 222.

Herkunft: Datierung und Provenienz aufgrund identischer Wz. in Cod. Pal. germ. 177, 234, 236, 240, 250, 259.
22v Schreibereintrag (?): Auch frauw Ich wolt es wehr auß. Autographe Namenszüge der Pfalzgräfin Elisabeth
von Pfalz-Lautern 12r, 64r könnten auf eine Herkunft der Hs. aus der Linie Pfalz-Lautern hindeuten. Die Hs.
kam in ungebundenem Zustand nach Rom (vgl. lr: Capsanummer: C. 131; Kompilationsvermerke: Michel hatt
die salben geschrieben. Eberhardt hat die waßer geschriebenn; alte römische Signatur und Rückentitel: 1333
Secreta medicinß). Hinterspiegel: Gio. [vanni] Andreoli Cugito an. 1636.

Schreibsprache: südrheinfränkisch mit wenigen mitteldeutschen Formen und bairischen Schreibeigentümlich-
keiten.

Literatur: Wille, S. 33f.; Wilken, S. 387f.; Strauss, S. 74-76 (Sigle Hc).

lrA ‘VOLKSKALENDER’ (Fragment). >Anstotiles vnd andre Meister die von der Na-
tuer geschriben habenn, Barthollomeus vnd ander Meister, die vonn dem gestirnn ge-
schrieben haben, alle gemeinlich vnd sprechen, dz die weltt der Vier Elementen ... V als
ein hirschkörnlin auff einer grossen kugell wehr vnd dz alles ist ist [!] zuuerstehn Bey der-
nach geschehenen figuer< [Zeichnung fehlt]. Vgl. Zinner, Nr. 10348. Text auch Cod. Pal.
germ. 226, 9r— 10r (s.d. zur Parallelüberlieferung). - l*::'r/v, l*r-2*v leer.

2r-223r ANONYME REZEPTSAMMLUNG, KRÄUTERLEHREN, ROSSARZNEI,
TRAKTATE (zum Teil nach Indikationen oder Konfektionen geordnet; 1126 Rezepte
und Praktiken). Vorrede und Rezepte bis 92' zum Teil aus ‘Bartholomäus’ (im folgenden
nach Pfeiffer zitiert), Rezeptinhalte jedoch stark verändert, aufgeschwemmt bzw. mit
anderen Rezepten durchmischt. Die Rezepte wiederholen sich zum Teil innerhalb der Hs.
(zum Beispiel die Augenrezepte 7', 59', 90r). Weitere Rezepte, insbesondere die Kräu-
terlehre ab 111', aus dem ‘Älteren dt. Macer’, aus ‘Geiertraktaten’, Roßarzneien u.a.

Als Rezeptzuträgerinnen oder Probandmnen genannt: Frau von Regberg (Rechberg?)
geb. von St. Ganns (146r); Margreth (221').

(1. 2r-3r) ‘Bartholomäus’ [Vorrede]. Diß Buch ticht ein Meister der hies Bartholomeus,
vnd names zu Kirchen [!] aus einem Buch genantt Prima [!] wahr nun rechter vnd warer
Ertzney pleger... Bleich färb von dem wasser, Braunfarb von der Erden vnd Reist. Wer
Nun will wisen welchen sichtag der Mensch haben soll oder hatt... dz es erschwartzet vnd
wirtt der mensch schier Greuw. Pfeiffer, S. 127/Z. 11-S. 128/Z. 17. (2') Seitt nun dz
hauptt ein Ahnbegine ist des Menschen so sollen wir ahn dem haubt der artzney ahnfan-
gen, wer nun den harm recht Besehen wolle ... (3r) vnd dz kompt von vberigem bluet dar
für soll man lassen. Pfeiffer, S. 128/Z. 18-S. 129/Z. 13. (3r) Item alle harm semtt dreyer-
ley... das dritt ist dick vnd durchschneiendt vnd dz kann nitt woll durch sehen vnd ist
gahr tödlich. Zu ‘Bartholomäus’ vgl. Gundolf Keil, in: VL" 1 (1978), Sp. 609-615. Vgl.
auch Cod. Pal. germ. 212, 28v-31v, 213, 98r-120v, 214, 3ra-47rb. - (2. 3r-4v) 15 Rezepte
gegen Krankheiten am Kopf und an den Haaren. Darunter (3') >Wem dz heubtt stettichli-
chen wehe thuet ...<. Pfeiffer, S. 146/Z. 13-26, 31—S. 147/Z. 2. (4r) >Wem dz haer aus-

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