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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0089
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URKUNDE 3090 (2. Juli 812 — Reg. 3011)
Schenkung des Folcart in der Solmser Gemarkung unter König Karl und Abt Adalung

(Vgl. Urk. Nr. 3726b)

In Christi Namen, am 2. Juli im 44. Jahr (812) des Königs Karl. Ich, Folcrat, beab-
sichtige, zum Heile meiner Seele eine Zuwendung an den heiligen Märtyrer ~N(azarius) zu
machen, dessen Leib in dem im Oberrheingau gelegenen Lorscher Kloster ruht, das vom
ehrwürdigen Abt Adalung geleitet wird. Nach meinem Willen soll die Schenkung für alle
Zeiten in Kraft bleiben, und ich versichere, daß sie völlig freiwillig erfolgt. Ich übergebe
als Eigentum für ewige Zeiten im Gau Logenehe (Lahngau), in

Sulmisheimer marca (in der Gemarkung Oberndorf-Burgsolms w. Wetzlar) alles, was
ich dort an Hofreiten, Feldern, Wiesen, Wäldern, Gewässern, an Wohn- und Wirtschafts-
bauten, an bepflanztem und unbepflanztem Land, an beweglicher und unbeweglicher
Habe besitze, außerdem zwölf Leibeigene. Vertraglich abgeschlossen. Geschehen im Lor-
scher Kloster zur oben ermittelten Zeit.

URKUNDE 3091 (12. April 803 — Reg. 2777)

Schenkung des Folcrat im gleichen Dorf unter Abt Richbod und König Karl

(Vgl. Urk. Nr. 3722e)

Ich, Folcrat, übereigne in Gottes Namen und zu meinem Seelenheil ein Geschenk an
den heiligen Märtyrer ~N(azarius), dessen Leib im Oberrheingauer Kloster Lorsch ruht,
dem der ehrwürdige Richbodo als Abt vorsteht. Ich wünsche meiner Vergabung ewigen
Bestand und erkläre, daß sie auf meinem vollkommen freien Willen beruht. Ich schenke
im Gau Logenehe (Lahngau), in

Sulmisheimer marca (wie Urk. 3090) vier Hof reiten mit allen darauf errichteten Bau-
werken und alles, was ich an Feldern, Wiesen, Wäldern, Gewässern, Wohn- und Wirt-
schaftsbauten besitze, außerdem noch zwölf Leibeigene. Gemäß nachfolgender Vertrags-
fertigung gebe ich dies alles auf ewig zu eigen. Geschehen im Lorscher Kloster am 12. April
im 35. Jahr (803) des Königs Karl.

URKUNDE 3092 (4. Januar 817 — Reg. 3113)

Schenkung des Folcart im gleichen Dorf unter. Abt Adalung und Kaiser Ludwig

(Vgl. Urk. Nr. 3729a)
Ich, Folcrat, schenke im Namen Gottes und zu meinem Seelenheil dem heiligen Mär-
tyrer N(azarius) Güter. Der Leib des Heiligen ruht im Lorscher Kloster, das vom ehr-
würdigen Abt Adalung betreut wird. Ich bestimme, daß meine Schenkung für alle Ewig-
keit gültig bleiben soll und bekräftige den gänzlich freien Willen, mit dem ich sie gemacht
habe. Ich schenke im Gau Logenehe (Lahngau), in

Sulmisheimer marca (wie Urk. 3090) zwei Huben und ihr gesamtes Zubehör. Alles
soll Eigentum (des Heiligen) auf ewige Zeiten sein. In diesem Sinne erfolgt die abschlie-
ßende Urkundenfertigung. Geschehen im Lorscher Kloster am 4. Januar im 3. Jahr (817)
des Kaisers Ludwig (des Frommen).
 
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