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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0269
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263

(welche diesen Traditions-Notizen entsprechen und in dieser Ausgabe durch Hinweise ge-
kennzeichnet sind) angegeben. Dadurch ist unbedingte Wahrheitstreue auf das verläßlich-
ste gewährleistet.

Urk. (Trad.-Not.) 3684

3684a (Reg. 465. Vgl. Urk. Nr. 3067). Gerbreht in Lare. Da der gütigste und ruhmreichste
König Karl regierte, da der erste Abt Gundeland diesem Kloster vorstand, übergaben
Castuich und Gerbrecht, sein Sohn, dem Hl. Nazarius zu Lorsch ihre Güter in pago
Logenehe (im Lahngau), in den Dörfern Larere marca (Gemarkung Lohra sw. Mar-
burg/Lahn? — Wüstung bei Aßlar nw. Wetzlar/Lahn? — Dorlar nö. Wetzlar?) und in
Duda marca (in der Gemarkung Dutenhofen ö. Wetzlar). Es handelt sich um Felder,
Wiesen, Wälder, stehende und fließende Gewässer.

3684b (Reg. 474. Vgl. Urk. Nr. 3066). Schenkung des Aldrat in Lare. In gleicher Fröm-
migkeit übergab Aldrath in pago Logenehe (im Lahngau), und zwar in Larer marca
(in der Gemarkung Lohra sw. Marburg) und in Walahangrere marca (in der Gemar-
kung Walgern; N-, O.-; s. Marburg), und zwar im Dorf Niwendorph (?) eine herr-
schaftliche Hofreite mit Haus und allem Zubehör an Äckern, Wiesen, Weiden, Wegen,
Wäldern, Wasserstellen und Wasserläufen, außerdem 13 Güteranteile, genannt huban-
nae::", ferner in der Ortschaft Dudari (Dutenhofen ö. Wetzlar), welche (Graf) Suicgers
Verwaltungsbezirk ist, zwei ihm von den Edelleuten Rutger und Hereman hinter-
lassene Erbschaften und 34 Leibeigene beiderlei Geschlechts in jenen (genannten) Ort-
schaften mit ihrer Habe (besonders ihrem Vieh).

Urk. (Trad.-Not.) 3685

3685a (Reg. 651. Vgl. Urk. Nr. 3142). Rupert in Girmes. Unter dem gleichen König
(Karl) und Abt (Gundeland) gab Rupert in Logenehe (im Lahngau) im Dorf Germizer
marca (Gemarkung Girmes; Niedergirmes, Obergirmes, Waldgirmes; n. und nö. Wetz-
lar/Lahn) sein gesamtes Erbe, bestehend in Hof reiten, Feldern, Wiesen, Weiden,
Äckern, Wäldern, stehenden und fließenden Gewässern.

3685b (Reg. 708. Vgl. Urk. Nr. 3183). Weither) in Erda. Danach übergaben Wanither
und seine Frau Leuodruth in Logenehe (im Lahngau) ihr gesamtes Erbe, in Erdeher
marca (in der Gemarkung Erda n. Wetzlar) überdies noch zwei Joch Ackerland.

3685c (Reg. 711. Vgl. Urk. Nr. 3194). Im gleichen Gau und in der gleichen Gemarkung
übergab auch Au(dajeher zwanzig Joch Ackerland und ein Wiesengrundstück, ferner
eine weitere Wiese mit einem Ertrag von einem Fuder Heu.

::' Hubanna = Länderei von der Größe einer einfachen Hube (huba, huoba, hoba). Das späte
Mittelalter und die frühe Neuzeit kennt, besonders in den Gebieten des sächsischen Volksstammes,
einfache oder Hakenhuben (15 Morgen), Doppelhuben oder Dorfhuben (30 Morgen), Tripelhuben
(45 Morgen) und Heierhuben (60 Morgen). Für eine Hube (Hufe), die zur Ernährung eines „Hüb-
ners" mit Familie ausreicht und mit einer „Hufe" (Pferdegespann) bewirtschaftet wird, darf ein
Flächeninhalt von etwa 30 Morgen (je 25 bis 36 Ar; kleine oder große Morgen) angenommen
werden. Ungefähr gleichbedeutend mit Morgen ist Joch und Tagwerk. — Zur Hube gehört der
mansus, die Hof reite, (manere = bleiben, wohnen; mansio = Wohnung, Haus; Frz.: maison.) —
Die Ubersetzung von area gibt der Lorscher Codex selbst in Urk. 157: area id est Hovestat oder in
Urk. 3832: area id est hovestete (Hofstätte).
 
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