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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0330
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im Leben und Sterben dem Kämmerer verpflichtet waren, befreit würden, einen bestimm-
ten Weinberg. Dieser Kaufpreis sollte sowohl für mich als auch für meine Schwestern
Agatha, Adelheit und Osilia und in gleicher "Weise auch für meine Mutterschwester Osilia
gelten. Die Übergabe an den Kämmerer erfolgte, damit er alle Rechte, die er bisher an
uns hatte, durch den Ertrag des Weinberges ablöse. Damit dieser (Freikauf-) Vertrag nicht
von der einen oder anderen Seite — was fern sei und als zwecklos gelte — böswillig ge-
brochen werde, haben wir beschlossen, vorliegende Urkunde auszustellen und mit dem
Siegel der Kirche zu fertigen. Geschehen im obengenannten Kloster im Jahre 1195, zur
Zeit des Kaisers Heinrich (VI., 1190—1197) und des Vogtes Heinrich (L, Weif., Pfalz-
graf, gest. 1227), unter dem vorgenannten Herrn und Abt, in Gegenwart geeigneter Zeu-
gen:

Von den Mönchen: Cunrat (Dekan, später Abt?), Gerhart, Erinfrit, Sifrit, Arnolt,
Symon, Dithmar, Berdold, Diepolt, Cunrat, Friderich;

Von den Dienstmannen: Craft (v. Handschuhsheim), Arnold (v. Bensheim), Nantoho,
Heinrich von Heppenheim, Heinrich von Isenbach; in Gegenwart von sehr vielen anderen
Zeugen.

URKUNDE 3834
(Tausch zwischen Mainz und Magenheim)
Wir, Cunrat, Ritter von Magenheim (s. Brackenheim sw. Heilbronn a. N.) erklären
und bezeugen vor aller Welt durch diesen unseren Brief, daß wir im Einverständnis mit
unserer Gemahlin und nach erfolgter Verzichtleistung durch unsere Söhne, unserem ehr-
würdigen väterlichen Herrn, dem Erzbischof, und den ehrenwerten Herren Kapitularen
von Mainz und ihrem Dekan einige von unseren Eigengütern in Tausch gegeben haben.
Diese sind:

Das Dorf, welches Ramesbach (Ramsbach, Wüstung bei Cleebronn s. Brackenheim sw.
Heilbronn) genannt wird, das Patronatsrecht der Kirche dieses Dorfes, eine

Bruvel (Brühl bei Brackenheim) genannte Wiese, vier Morgen Weinland in

Roden (Rodbachhof s. Pfaffenhofen sw. Brackenheim) mit einem Jahresertrag von
zwanzig Krügen Wein, eine (ebenfalls)

Bruvel genannte Wiese in Paffenhoven (Pfaffenhofen), ein für den Ackerbau geeigne-
ter Hof in

Viehingen (Flehingen nö. Bretten ö. Karlsruhe), ein weiterer (ebenfalls besonders)

zum Ackerbau brauchbarer Hof in

Baltshoven (Balzhofen bei Güglingen w. Brackenheim), ein anderer ähnlicher in
Erlenkeim (Erligheim bei Besigheim a. N. n. Stuttgart), ferner ein Hof in
Meimotsheim (Meimsheim sö. Brackenheim), von dem die Hälfte des Bodens für den

Ackerbau benutzt werden kann, dann fünf Joch Weinberge in
Bunnenkeim (Bönnigheim nw. Besingheim).

Nachdem nun die genannten Güter endgültig von ihnen (den Mainzern) in Besitz
genommen sind, haben sie selbst im Sinne des vorgenannten Ausgleichs die unten be-
schriebenen Güter uns in Tausch gegeben. Diese sind:

Ein Drittel des Zehnten in Bunnenkeim (Bönnigheim), zwei Anteile des Zehnten in

Erlenkeim (Erligheim), die Hälfte des Zehnten in

Kleberen (Cleebronn s. Brackenheim) und das Patronatsrecht der Kirche in
 
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