I. Werkzeuge.
A. Feuersteingeräte der Alt- und Jungsteinzeit.
Über die verschiedenen Fundstellen alt- und jungsteinzeitlicher Feuersteingeräte in Ägypten und
über die allgemeinen Zusammenhänge vgl. in der Einleitung S. 1—16. In dem hier folgenden Abschnitt
sind alle die Stücke der Berliner ägyptischen Sammlung zusammengefaßt, die nicht mit den schlechthin
als „vorgeschichtlich" bekannten Grabfunden von Negade, Abusir el-Meleq usw. in Zusammenhang stehen.
Es handelt sich hier durchweg um Oberflächenfunde, die meist schwer zu beurteilen und einzugliedern sind.
Während für die Funde von den Höhen bei Theben und die von Heluän die Zugehörigkeit zu bestimmten
Gruppen mit ziemlicher Sicherheit feststeht, ist die Datierung der jungsteinzeitlichen Geräte erheblich erschwert
durch die Verschiedenartigkeit der Grab-, Siedlungs- und Oberflächenfunde, von denen nur die beiden
letzten wenigstens einigermaßen Zusammengehen. Der Unterschied zwischen Grab- und Siedlungsfunden
(über solche vgl. S. 9 ff.) ist dadurch entstanden, daß man den Toten in der Regel nur „Totenware" (vgl.
z. B. die Messer Nr. 59 ff.), keine Gebrauchsgeräte mit ins Grab legte; bei den Tongefäßen werden wir aus
demselben Grunde einen ähnlichen Unterschied wiederfinden.
a) Sogenannte Eolithen.
Unter Eolithen (Steingeräten aus der Morgenröte der Menschheit) versteht man Steine, deren Be-
arbeitung von Menschenhand nicht zweifelsfrei feststeht und deren Formen, wenn man sie als Werkzeuge
bezeichnen will, offenbar zeitlich vor den aus der quartären Eiszeit bekannten Formenreihen einzugliedern
sein müßten. Das Eolithenproblem ist bei den Prähistorikern noch heftig umstritten. Es ist mit
allen Für und Gegen von H. Obermaier im Reallex. der Vorgesch. III S. 99 ff. in sehr besonnener
Weise behandelt. Danach hat sich weder für das Vorhandensein des tertiären Menschen noch für
das von Steinwerkzeugen eines solchen — und dies müßten die Eolithen sein -— bisher ein zwingender
Beweis führen lassen. Höchstens könnten die von Obermaier am Schluß erwähnten jüngsten Funde aus
England (a. a. 0. S. 106 § 14) geeignet sein, zu einer Lösung des Problems beizutragen. Für Ägypten, und zwar
hier für die Höhen der thebanischen Westseite, wo meines Wissens bisher allein Eolithen aufgelesen worden
sind, trifft all das zu, was Obermaier gegen die sichere Erklärung als Geräte von Menschenhand anführt
(a. a. 0. S. 102 § 9 ff.). Danach , sind Eolithen bisher immer an solchen Stellen gefunden worden, wo viel
Feuersteinmaterial vorkommt und wo mit Einwirkung fließenden Wassers zu rechnen ist. Die schein-
baren Arbeitsspuren an den Rändern können also ohne weiteres auf natürliche Einflüsse zurückgeführt
werden (Druck, Stoß und Splittern, Waschung, atmosphärische Einflüsse u. a. m.). Sogenannte Eolithen
gibt es an vielen Orten der Welt, die von Obermaier abgebildeten französischen (a. a. 0. Tafel 19) unter-
scheiden sich kaum von den ägyptischen.
A. Feuersteingeräte der Alt- und Jungsteinzeit.
Über die verschiedenen Fundstellen alt- und jungsteinzeitlicher Feuersteingeräte in Ägypten und
über die allgemeinen Zusammenhänge vgl. in der Einleitung S. 1—16. In dem hier folgenden Abschnitt
sind alle die Stücke der Berliner ägyptischen Sammlung zusammengefaßt, die nicht mit den schlechthin
als „vorgeschichtlich" bekannten Grabfunden von Negade, Abusir el-Meleq usw. in Zusammenhang stehen.
Es handelt sich hier durchweg um Oberflächenfunde, die meist schwer zu beurteilen und einzugliedern sind.
Während für die Funde von den Höhen bei Theben und die von Heluän die Zugehörigkeit zu bestimmten
Gruppen mit ziemlicher Sicherheit feststeht, ist die Datierung der jungsteinzeitlichen Geräte erheblich erschwert
durch die Verschiedenartigkeit der Grab-, Siedlungs- und Oberflächenfunde, von denen nur die beiden
letzten wenigstens einigermaßen Zusammengehen. Der Unterschied zwischen Grab- und Siedlungsfunden
(über solche vgl. S. 9 ff.) ist dadurch entstanden, daß man den Toten in der Regel nur „Totenware" (vgl.
z. B. die Messer Nr. 59 ff.), keine Gebrauchsgeräte mit ins Grab legte; bei den Tongefäßen werden wir aus
demselben Grunde einen ähnlichen Unterschied wiederfinden.
a) Sogenannte Eolithen.
Unter Eolithen (Steingeräten aus der Morgenröte der Menschheit) versteht man Steine, deren Be-
arbeitung von Menschenhand nicht zweifelsfrei feststeht und deren Formen, wenn man sie als Werkzeuge
bezeichnen will, offenbar zeitlich vor den aus der quartären Eiszeit bekannten Formenreihen einzugliedern
sein müßten. Das Eolithenproblem ist bei den Prähistorikern noch heftig umstritten. Es ist mit
allen Für und Gegen von H. Obermaier im Reallex. der Vorgesch. III S. 99 ff. in sehr besonnener
Weise behandelt. Danach hat sich weder für das Vorhandensein des tertiären Menschen noch für
das von Steinwerkzeugen eines solchen — und dies müßten die Eolithen sein -— bisher ein zwingender
Beweis führen lassen. Höchstens könnten die von Obermaier am Schluß erwähnten jüngsten Funde aus
England (a. a. 0. S. 106 § 14) geeignet sein, zu einer Lösung des Problems beizutragen. Für Ägypten, und zwar
hier für die Höhen der thebanischen Westseite, wo meines Wissens bisher allein Eolithen aufgelesen worden
sind, trifft all das zu, was Obermaier gegen die sichere Erklärung als Geräte von Menschenhand anführt
(a. a. 0. S. 102 § 9 ff.). Danach , sind Eolithen bisher immer an solchen Stellen gefunden worden, wo viel
Feuersteinmaterial vorkommt und wo mit Einwirkung fließenden Wassers zu rechnen ist. Die schein-
baren Arbeitsspuren an den Rändern können also ohne weiteres auf natürliche Einflüsse zurückgeführt
werden (Druck, Stoß und Splittern, Waschung, atmosphärische Einflüsse u. a. m.). Sogenannte Eolithen
gibt es an vielen Orten der Welt, die von Obermaier abgebildeten französischen (a. a. 0. Tafel 19) unter-
scheiden sich kaum von den ägyptischen.