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Scharff, Alexander; Staatliche Museen zu Berlin / Ägyptische Abteilung
Mitteilungen aus der Ägyptischen Sammlung: Werkzeuge, Waffen, Gefässe — Berlin: Curtius, 4.1931

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Vorwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.72929#0011
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Vorwort.
Die Ausarbeitung und Drucklegung des ersten Teiles (IV. Band der „Mitteilungen") der Altertümer
der Vor- und Frühzeit beanspruchte ein Jahr mehr an Zeit, als ich mir ursprünglich gedacht hatte, so daß
er dem 1929 erschienenen zweiten Teil (V. Band der „Mitteilungen") erst jetzt folgen kann. Über die
Gesamtanlage dieses Werkes ist der Anfang des Vorworts des zweiten Teils zu vergleichen.
An dieser Stelle sei für beide Bände bemerkt, daß an Hand des besonders reichen und vielseitigen
Bestandes der Berliner Sammlung, der Versuch gewagt wurde, unter Heranziehung des notwendigen
Vergleichsmaterials aus anderen Sammlungen ein Gesamtkulturbild Ägyptens von der älteren Steinzeit bis
an die Schwelle der Pyramidenzeit zu entwerfen. Sowohl die allgemeine Einleitung dieses Bandes wie
die einzelnen Einleitungen zu den verschiedenen Abschnitten beider Bände wollen in diesem Sinne verstanden
sein. Erstere enthält im großen und ganzen eine Neubearbeitung meiner 1927 erschienenen Arbeit
„Grundzüge der ägyptischen Vorgeschichte" (Morgenland, Heft 12), wobei ich mich bemüht habe, möglichst
alles neue Material bis 1930 zu verwerten und zu den zahlreichen Besprechungen sowie schriftlichen und
mündlichen Äußerungen zu jener Schrift, wenn auch nicht immer unter namentlicher Bezugnahme, Stellung
zu nehmen. Die hier versuchte Verflechtung eines Kataloges mit einer kulturgeschichtlichen Darstellung
hat es mit sich gebracht, daß das Ganze vielleicht etwas uneinheitlich ausgefallen ist, manches eigentlich
Zusammengehörige auseinandergerissen, anderes zweimal an verschiedenen Stellen gesagt ist. Zum Teil
ist schuld daran, daß die große Einleitung erst geschrieben wurde, als der V. Band längst erschienen und
etwa die Hälfte des IV. Bandes gedruckt war. Ich hoffe aber, daß das Stichwortverzeichnis und die Listen
ausgleichend helfen werden, damit sich alles an verschiedenen Stellen über einen Punkt Gesagte leicht
zusammenfinde.
Seit es vor- und frühgeschichtliche Funde aus Ägypten gibt, d. h. seit Mitte der neunziger Jahre, war
die Berliner ägyptische Sammlung bestrebt, auch dieses Sondergebiet zu pflegen. Sie hat durch geldliche
Beteiligung an englischen Grabungen (Petrie und Brunton), durch zahlreiche kleinere und größere Ankäufe
im Handel und bei Versteigerungen (z. B. Sammlung Amelineau) reiche Bestände erworben. Dazu kamen
Tausche mit anderen Sammlungen (Wien, Leipzig) und die Überweisung des gesamten Fundmaterials der
Deutschen Orient-Gesellschaft aus ihrer Grabung auf dem vorgeschichtlichen Gräberfeld von Abusir el-Meleq;
darüber, daß nur ein kleiner, ausgewählter Teil der Abusir el-Meleq-Funde in unseren Bänden mitveröffentlicht
ist, vgl. im Vorwort zu Band V. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Schenkungen, deren sich die
Sammlung zu erfreuen hatte; die Geber sind jedesmal im Katalog aufgeführt. Allen voran steht Georg
Schweinfurth, dessen regem Interesse die Sammlung eine Auswahl paläolithiseher Feuerstein gerate und
zahlreiche Einzeldinge von sonst in der Sammlung nicht vertretenen Fundplätzen verdankt. Ferner sei
dankbar des Herrn Martin Kennard gedacht, der der Berliner Sammlung eine reiche Auswahl aus Petries
vorgeschichtlichen Funden bei Negade zum Geschenk machte. Diese große Verschiedenartigkeit der Herkunft
erklärt die Vielseitigkeit der Sammlung, die fast auf jedem Einzelgebiet bemerkenswerte Stücke aufzu-
weisen hat, auf dem der Rundbildnerei sogar völlig einzigartige. Gerade diese Eigenart der Sammlung
erforderte eine sachliche, nicht etwa zeitliche oder örtliche Ordnung des Gesamtstoffes.
 
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