B. Steingefäße.
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603. Zwei Randbruchstücke ähnlicher Alabastergefäße. (Tafel 27.)
Berlin 13971. 1897 von Prof. G. Schweinfurth geschenkt, aus den Grabungen Amelineaus in den
Königsgräbern von Abydos und zwar aus der Anlage des Königs Djet. — Maße: Länge 16,8 und
5,7 cm. — Rosa schimmernder Alabaster; das größere Stück teilweise feuergeschwärzt. — Vgl. wie bei
Nr. 601. — Datierung: 1. Dynastie.
604. Zwei Bruchstücke von kleineren Gefäßen aus metamorphischem Schiefer. (Tafel 27.)
1910 aus den Funden der Deutschen Orient-Gesellschaft am Totentempel des Sahure bei Abusir
erworben.
a) Berlin 19904. — • Länge 5,6 cm. — Das Schnurmuster besteht aus zwei dünnen, durch eine
Rille voneinander getrennten Wülsten mit kurzen Schrägkerben.
b) Berlin 19905. — Länge 6 cm. — Das Schnurmuster ist einfach und sehr schmal.
Kleine, manchmal winzige Gefäße mit Schnurmuster kommen schon an der Grenze der Vor- und
Frühzeit vor: Abusir el-Meleq I Taf. 26 Nr. 237 aus Alabaster und 238 aus feinem, gelbem Kalkstein;
vgl. auch Tarkhan II Taf. 26 Nr. 551. — Die vorliegenden Bruchstücke zeigen andererseits, daß diese
Gefäßart sich bis in die Pyramidenzeit hinein erhalten hat; vgl. Borchardt, Sahure I, Der Bau, S. 115
Abb. 146. Borchardt nimmt zwar dort auf S. 114 an, daß diese Gefäßbruchstücke sich von der 1. Dynastie
her erhalten hätten, d. h. also rund 600 Jahre, sämtliche übrigen ebenda abgebildeten Steingefäße zeigen
aber Formen der 2. bis 4. Dynastie, wozu auch die erhaltenen Königsnamen passen. Ich möchte daher
eher glauben, daß im Tempel des Sahure wohl noch Gefäße aus dem Anfang der Pyramidenzeit verwendet
wurden, aber keine mehr aus der 1. Dynastie. — Datierung: Nach dem Fundort 5. Dynastie, um 2550 v. Chr.,
wahrscheinlich aber aus dem Anfang der Pyramidenzeit.
605. Randbruchstück von einem kleinen Gefäß aus metamorphischem Schiefer. (Tafel 27.)
Berlin 20015. 1902 aus den Grabungen am Sonnenheiligtum des Königs Niuserre bei Abusir
(Abu Guräb) erworben; Geschenl< des Herrn Prof. Dr. Fr. W. Freiherrn von Bissing. — Maße: Länge
6 cm. — Flaches Schnurmuster mit sorgfältig eingeschnittenen Schrägkerben. Sehr gut polierter Stein.
Im übrigen vgl. bei Nr. 604. — Datierung: Nach dem Fundort 5. Dynastie, um 2550 v. Chr., wahrschein-
lich aber aus dem Anfang der Pyramidenzeit.
b) Mit Inschrift.
606. Gefäß aus bläulicher Breccie. (Tafel 22.)
Berlin 22698. 1926 durch Prof. L. Borchardt in Oberägypten erworben, vermutlich von Abydos. —
Maße: Höhe 12,8 cm, Durchmesser der Öffnung 8,3 cm, Durchmesser der Standfläche 11 cm. — Oben
und unten leicht auswärts geschweift, Rand ausladend, Lippe 2,7 cm breit. Zur Form vgl. Roy. T. II
Taf. 51, bez. 0 190, Abusir Taf. 6 Nr. 13.
Unterhalb des Randes ist die in Abb. 82 wiedergegebene Inschrift eingeritzt, die zwecks besserer
Deutlichkeit auf der Tafelabbildung mit Kreide ausgerieben wurde. Die Inschrift ist darum so besonders
wichtig, weil sie einen neuen Königsnamen enthält: „den König von Ober- und Unter-
ägypten, den Herrn der Diademe Hetep". Die in ein Rechteck eingeschlossene Gruppe
wird von Sethe „das Bauen (kd) des Hauses (hw-t) des Horus (Hr) von Buto (P)"
gelesen. Sethe vergleicht hierzu Roy. T. I Taf. 26 Nr. 58—60, wo derselbe Tempel mit
dem Königsnamen Anedj-ib vorkommt, ferner Roy. T. II Taf. 12 Nr. 6, wo unter
Abb. 82. Ritzinschrift
auf Nr. 606.
König Kea dieselbe Gruppe belegt ist, dazu das „Mauern (h ws) des it-Hauses", beides im Zusammenhang
mit dem Titel „königlicher Zimmermann"; dadurch wird die Bedeutung des an sich unklaren, harpunen-
27*
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603. Zwei Randbruchstücke ähnlicher Alabastergefäße. (Tafel 27.)
Berlin 13971. 1897 von Prof. G. Schweinfurth geschenkt, aus den Grabungen Amelineaus in den
Königsgräbern von Abydos und zwar aus der Anlage des Königs Djet. — Maße: Länge 16,8 und
5,7 cm. — Rosa schimmernder Alabaster; das größere Stück teilweise feuergeschwärzt. — Vgl. wie bei
Nr. 601. — Datierung: 1. Dynastie.
604. Zwei Bruchstücke von kleineren Gefäßen aus metamorphischem Schiefer. (Tafel 27.)
1910 aus den Funden der Deutschen Orient-Gesellschaft am Totentempel des Sahure bei Abusir
erworben.
a) Berlin 19904. — • Länge 5,6 cm. — Das Schnurmuster besteht aus zwei dünnen, durch eine
Rille voneinander getrennten Wülsten mit kurzen Schrägkerben.
b) Berlin 19905. — Länge 6 cm. — Das Schnurmuster ist einfach und sehr schmal.
Kleine, manchmal winzige Gefäße mit Schnurmuster kommen schon an der Grenze der Vor- und
Frühzeit vor: Abusir el-Meleq I Taf. 26 Nr. 237 aus Alabaster und 238 aus feinem, gelbem Kalkstein;
vgl. auch Tarkhan II Taf. 26 Nr. 551. — Die vorliegenden Bruchstücke zeigen andererseits, daß diese
Gefäßart sich bis in die Pyramidenzeit hinein erhalten hat; vgl. Borchardt, Sahure I, Der Bau, S. 115
Abb. 146. Borchardt nimmt zwar dort auf S. 114 an, daß diese Gefäßbruchstücke sich von der 1. Dynastie
her erhalten hätten, d. h. also rund 600 Jahre, sämtliche übrigen ebenda abgebildeten Steingefäße zeigen
aber Formen der 2. bis 4. Dynastie, wozu auch die erhaltenen Königsnamen passen. Ich möchte daher
eher glauben, daß im Tempel des Sahure wohl noch Gefäße aus dem Anfang der Pyramidenzeit verwendet
wurden, aber keine mehr aus der 1. Dynastie. — Datierung: Nach dem Fundort 5. Dynastie, um 2550 v. Chr.,
wahrscheinlich aber aus dem Anfang der Pyramidenzeit.
605. Randbruchstück von einem kleinen Gefäß aus metamorphischem Schiefer. (Tafel 27.)
Berlin 20015. 1902 aus den Grabungen am Sonnenheiligtum des Königs Niuserre bei Abusir
(Abu Guräb) erworben; Geschenl< des Herrn Prof. Dr. Fr. W. Freiherrn von Bissing. — Maße: Länge
6 cm. — Flaches Schnurmuster mit sorgfältig eingeschnittenen Schrägkerben. Sehr gut polierter Stein.
Im übrigen vgl. bei Nr. 604. — Datierung: Nach dem Fundort 5. Dynastie, um 2550 v. Chr., wahrschein-
lich aber aus dem Anfang der Pyramidenzeit.
b) Mit Inschrift.
606. Gefäß aus bläulicher Breccie. (Tafel 22.)
Berlin 22698. 1926 durch Prof. L. Borchardt in Oberägypten erworben, vermutlich von Abydos. —
Maße: Höhe 12,8 cm, Durchmesser der Öffnung 8,3 cm, Durchmesser der Standfläche 11 cm. — Oben
und unten leicht auswärts geschweift, Rand ausladend, Lippe 2,7 cm breit. Zur Form vgl. Roy. T. II
Taf. 51, bez. 0 190, Abusir Taf. 6 Nr. 13.
Unterhalb des Randes ist die in Abb. 82 wiedergegebene Inschrift eingeritzt, die zwecks besserer
Deutlichkeit auf der Tafelabbildung mit Kreide ausgerieben wurde. Die Inschrift ist darum so besonders
wichtig, weil sie einen neuen Königsnamen enthält: „den König von Ober- und Unter-
ägypten, den Herrn der Diademe Hetep". Die in ein Rechteck eingeschlossene Gruppe
wird von Sethe „das Bauen (kd) des Hauses (hw-t) des Horus (Hr) von Buto (P)"
gelesen. Sethe vergleicht hierzu Roy. T. I Taf. 26 Nr. 58—60, wo derselbe Tempel mit
dem Königsnamen Anedj-ib vorkommt, ferner Roy. T. II Taf. 12 Nr. 6, wo unter
Abb. 82. Ritzinschrift
auf Nr. 606.
König Kea dieselbe Gruppe belegt ist, dazu das „Mauern (h ws) des it-Hauses", beides im Zusammenhang
mit dem Titel „königlicher Zimmermann"; dadurch wird die Bedeutung des an sich unklaren, harpunen-
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