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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 4.1903

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Thomae, Walter: Welche Gestalt hatten die ältesten Giebel des Ottheinrichsbaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.3260#0159
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schreicndeiii widcrspruch stchcn, iiidcin sie bcide die Lsorizoiitalivirkniig stören.
Aiißcrdcm stcsten sie mit der Fa<;ade in Midcrspriich: die eine durch ihre
iinsymiiictrische tFestalt und ihre Plumpheit, die andere, welche nicht so
schiver auf der Fac;ade lastet, durch den lViderspruch mit dem System, d. h.
durch die Verschiebuug der Giebelfigur aus der Vichtung der untereii
Figureureihe heraus uach rechts oder uach liuks. Die zweite, gleichseitige
Zorm hat vielleicht deu kleiuen Vorzug, daß sie die Breitemvirkuug der
Fa<;ade weuiger beeiuträchtigt uud die Facade selbstäudiger läßt, währeud
die audere Form durch Lsiuzufügeu eiucs durchgeheudeu ^tockwerkes die
Facade selbst glcichsam erhöht.

Wie ist feruer eiue etwaige Nekoustruktiou iu uatura zu beurteileu?
Um eiue solche vorzuuehmeu müßte mau geuau keuueu: s. Die Lsauptum-
risse uud Feusterorduuug; diese aber siud zweifelhaft. 2. Dcu voluteu-
schmuck uud die Bpitze; diese siud ebeuso zweifelhaft. 3. Die Form der
pilaster uud des Gebälks. Lsierfür gibt es uicht eiumal Mäglichkeiteu. Die
Fai;ade zeigt übereiuauder: (guaderu mit fouischem Rapitäl, rechteckige uud
halbruude pilaster mit Variauteu des koriuthischeu Aapitäls. Iu wclcher
Gestalt sich diese Neihe iu uoch zwei Btockwerkeu fortgesetzt hat, ist ebeuso
eiue küustlerisch wichtige, wie uulösbare Frage. Icde 2lrt des Aufbaus ist
demuach sowohl iu deu Liauptumrisscu, als auch uanieutlich iu deu Giuzel-
heitcu keiue N e koustruktiou, souderu eiue N e u koustruktiou uud somit eiue
reiue kVillkür.
 
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