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Meusel, Johann Georg [Editor]
Museum für Künstler und für Kunstliebhaber: oder die Fortsetzung der Miscellaneen artistischen Inhalts — 8.1789

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6. Ueber die bunten Kupfer; an Hrn. * (Aus den im J. 1789 zu Leipzig erschienenen philosophischen Unterhaltungen B. 1. S. 203-222.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.52630#0063
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Neber die bunreri Kupfer r/I
schreibung ergänzet wird, als wenn in einem bunten
Kupfer weder dem einen, noch dem andern Genüge
geschieht. Sind die Thierstücke von Nidinger nicht un-
terrichtender, als die bunten Bilder in verschiedenen
Werken der Naturgeschichte? Nur diejenigen Ge-
schöpfe, welche Heils von geringer Größe, Heils von
einfacher Gestalt, und von desto manigfaltigern Far-
ben sind, wie die Thiere der niedern Classen, be-
sonders die Schmetterlinge, die möchten sich für bunte
Kupfer eher schicken. Mein diese ganze Ausnahme
fällt weg, wenn das Kunstwerk blos durch Schönheit
nützlich werden soll. Da ist Vie Pflicht des Künstlers,
sich einzig und allein an die Vorschriften der Kunst
zu halten, und alles m vermeiden, was ihm die ge-
naue Beobachtung derselben unmöglich macht.
Ich habe einen Punkt noch unberührt gelassen.
Der Kupferstich stellt eine Zeichnung vor, nur mir
dem Unterschiede, daß er vervielfältiget werden kann.
Diese Erfindung ist gewiß für Künstler und Liebha-
ber ungemein vortheilhaft; aber uugeachtet dessen,
würde sie doch verwerflich seyn, wenn sie für die Beob-
achtung der Kunstregeln nur die mindesten Hindernisse
mit sich führte. Bey dem schwarzen Kupfer fällt dies
ganz weg; der Kupferstecher kann sein Werk mit al-
lem Fleiße, und vollkommen so schön, als die Zeich-
nung , auSarbeiten; bey dem bunten Kupfer hingegen
wird Stich und Malerey unausgeführt gelassen, dis
letztere mechanisch behandelt, und zu einer Art Fa-
brtqenarbeit gemacht«
Ich
 
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