Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst (15.1916)

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monie von beharrender Stille zusammen. Die anti-
kisierende Vorhalle, die an sich gute Tradition hat,
schob er in den Hintergrund. Sie stellt sich aller-
dings mit dem Hauptteile der Vorderseite etwas
fremd zusammen. Die Solidität des guten Bürger-
hauses, die auch die Rückseite mit ihrem turm-
artigen Erkerausbau beredt ausspricht, weicht im
Inneren einer unerwarteten Lebhaftigkeit und Mun-
terkeit, die sich sowohl in den reichen Schnitzereien
der Treppe wie noch ausdrucksvoller in Täfelung
und Stuck des Speisezimmers kundtut.

Die Häuser haben alle etwas von guter natio-
naler Kunst, etwas vom ehrlichen deutschen Gemüt.
Auch der alte Herrensitz Hohneck bei Ludwigs-
burg, den Eitel teilweise umbaute, betont nicht ganz
ausschließlich die Rechte der Neuzeit. Er hat etwas
von der alten Behäbigkeit von einst bewahrt und
zugleich die moderne Wohnungskultur erhalten.
An dem Kamin im Speisesaal ließe sich wohl in
unserer eisenklirrenden Zeit von den friedevollen
Tagen trauter deutscher Vergangenheit gemächlich
träumen.


Albert Eitel, Stuttgart.
Die Friedhofkapelle zu Gaildorf. — Grundrisse vom Untergeschoss und Hauptgeschoss.
Maßstab 1 :250