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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0288
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fadrnerr

278

Käßre

lliivä., Fam. Orolliäsas), sowie andere Arten dieser brasi-
lianischen Gattung von Baumorchidecn. liefern in ihrem
eingedickten Saft einen brauchbaren Leim.
fadmen, absadmeu,trs.Z.(Schiffb.), nach Faden messen.
k'rwx, lat., s. Weinhefe.
I'a.xot, vn, frz., Bündel, des. Reisigbündel, Faschine;
ta§ot äs 8ap6, Sappenbündel.
I'axol, 8., engl., das Bündel, daher 1. das Reisig-
bündel, die Wase. — 2. Die Schaube oder Schovc. —
3. Das Packet Eisen.
kaxoiaüls, tst frz., Bnschbctt, Reisigbett, Grundbett.
Fahl, in. (Hütt.), s. v. w. Spießglanz (s. d.).
fahl, ackf., s. v. ro. falb (s. d.).
FahlblciglanZ m. (Hütt.), s. Bleischweif.
Fahlr'rz, v., frz. euivrs na. Aris (Hütt.), Kollektivname
für eine Eiruppe zusammengesetzter Schwefelmetalle. Die
F.e enthalten gewöhnlich Silber, Kupfer, Eisen, Zink,
Arsenik, Antimon und Schwefel. Farbe: Stahlgrau ins
Bleigraueu. Eisenschwarze, metallisch glänzend. Bor dem
Löthrohr schmilzt cs zu stahlgrauer Schlacke, unter Ent-
wicklung von Antimondämpfen, schwefliger Säure rc.
Fahlscher, m., s. Ocher.
Fahlstem, rv., blasser Schiefer, wird zum Dachdccken
gebraucht und seiner Farbe nach so genannt.
Fahne, ll, frz. evssitzvs, t-, ärapoau, Pavillon, IN.,
engl, tavs, altengl. vavs, pllavo, sv8iAv, 8., ooloui-8 pl.
lat. vsxitlum, 8iAvuNi, ivbi^ve, kann, ivt6r8i^vivm sto.
lieber die verschiedenen Formen der F.n u. dazugehörigen
Benennungen herrscht viel Verwirrung. — I. Nach der Be-
festigung.a)Das eavtadrurn bestehtalsvsxilluinnuseinem
quadratischen Fahnentuch od. Fahnenblatt an einem
Querstab, der fest od. mittels Schnuren am Fahnen stock
befestigt war. In dieses vsxillnnr setzte Konstantin d. Gr.
das Monogramm Christi, und nun hieß es labarvm.


Fig 1846—1653. Zu Art. Fahne.

l>) der Stander, die Standarte, frz. stovckarä, lat. stav-
ckaräus, deren Blatt fest direkt am Fahnenftock angemacht
ist, kommt zuerst unter Karl d. Gr. (mit 4 Spitzzipfeln),
unter Otto III. mit einer Spitze vor. o) Die Flagge, frz.
xavillov, engl, üa^, lat. vsvtiladruiv, wodas Blattzwar
auch direkt an den Stock, aber mit Schleifen, Ringen oder
dgl. zum Aufziehen befestigt ist, kommt zuerst unter Leo von
Byzanz 820 vor.—II. Nach der Form des Fahnenblattes.
а) Reichsbanner, landesherrliche F., vorzugsweise stsv-
clarä genannt, etwas länger als hoch, Fig. 1646. —
б) Banner, F. des Bannerhcrrn, auch Bannier, Panier
genannt, frz. davuidrtz, engl, lbavvsr, mit quadratischem
Blatt, Fig. 1647.— e) Rennfahne, frz. psvvov, engl.
P6VN0V, F. der Ritter, welche 20 Mann mindestens ins
Feldführtcn,Fig. 1648.—ck)Spitzfahne,Fähnlein,Wimpel,
frz. üavaivo, engl, povovvls, psmil, psvssll (wenn sehr
kurz: pavov), lat. üaraivula, toollvs, s. Fig. 1649. F.der

einfachen Ritter. — s) Rundbanner, frz. Auiäov, bavcko-
rolo, engl, ^az'älioivivo, Zv^äov-, bavverol, lat. ^uiäo,
Fig. 1650, bes. bei Begräbnissengebraucht. —I) Hing der
Rundbanner an einem Querstab,so hieß er oorvstts; dieser
wurde später bei der Reiterei eingeführt u. nun Standarte
gen. —Z) Hing der Banner an einem Querstab, Fig. 1651,
so hieß er frz. Zovtalov, ^ovtavov, engl, ^ovtavvov,
lat. Avvttavo, oovtato. — lr) Läuft das Tuch in eine Spitze
aus, Fig. 1652, so heißt der Stander ttarvsv; i) mit drei
Spitzen, Fig. 1653, lat.trillamev. Die drei letzten Formen
find für Kirchenfahnen gebräuchlich; die ebenfalls oft so
abgebildete Oriflamme hatte vielmehr die Gestalt eines
Standers mit 4 Zipfeln. Ueber die historische Entwicklung
findet man Näheres in M. M. a. W. In der Baukunst
kommen F.n fast nur als Wetterfahnen, franz. ^irovotts
(s. d.), vor; vergl. d. Art. Anemoskop. Dieselben haben
entweder die Form eines Flügels, frz. ttoust, m., ttovstts,
ll, engl. vavs, kavo, d. h.sie haben nur an einer Seite einen
viereckigen, bannerähnlichenBlechlappenFahncublatt, nach
der andern Seite hin nur ein Gegengewicht, od. die Form
einer Rennfahne, frz.psvvov, d. h. eines Vierecks mit oben
angesetzter zipfelarliger Verlängerung; oder endlich sie
haben nach beiden Seiten hin Blechlappen, wo dann aber
der eine kleiner sein muß.
Fahnrnbaake, 5, s. Baake 1. o.
Fahnenstock, in. Fahnenstange,!., frz. lut vr. cts pavillov,
äs ^irovstts, engl. vavs-8liavst, s. d. Art. Wetterfahne.
Fahrbahn, !., 1. einerStraße, frz.6ti6iviviv.rovlavt,
engl, sart-vea^; — 2. einer Brücke, frz. airs ä'uv povt,
engl, roaä-rvav, driä^s-roack. Bei Brücken und Straßen
liegt die F. etwas tiefer als die Trottoirs oder Fußwege,
u. erhält nach der Mitte hin eine kleine Wölbung. Zu dem
Pflaster der F. wähle man nur gute, lagerhaftem möglichst
große Steine u. setze sie in regelmäßigen Reihen in schräger
Richtung sischgrätenförmig gegen die Lüngenachse der
Straße; s. übrigens d. Art. Brücke, Pflaster, Laufbrücke,
Straße und Chaussee.
Fahrbrücke, ll, Lahn, Lnmbam, s. Auflauf und Gerüst.
Fahrdamm, rv., frz. 6llau38ss, !., engl, oarms-rva.)',
s. v. w. Chaussee (s. d. und Straßenbau).
Fahrdamm, m., Fährftegcl, v. (Straßb.), erhöhter Weg
bei einem mit derFährez ipassirendenFlußübergang, auf
welchem man auch bei hohem Wasser zur Fähre gelangen
kann; wird von Faschinen, Steinen und Kies od. auch von
Balken mit darüber gelegten Bohlen hergestellt.
Fahrdrllh, m., frz. äiAvsI.praotioadls avx voitvi-68,
Deich, dessen Krone zum Befahren breit genug ist. Für die
Festigkeit des Deiches ist es besser, einen etwaigen Fahrweg
nicht auf der Krone, sondern an der Binnenseite des Deichs
anzulegen; s. d. Art. Deich.
Fahrdiele, I., 1. Bahndiele einer Brücke, s. d. Art. Deck-
bret und Brücke. — 2. ^ softe, welche auf weiches Terrain
od. auf das Gerüst gelegt ivird, um mit Schubkarren darauf
zu fahren. Es ist zweckmäßig, hierzu nicht eine einfache
Pfoste zu verwenden, sondern dieselbe dicht mit quergelcgten
Bretstückchen zu benageln u. an den Hirnenden mit einem
Gebinde von Bandeisen zu versehen.
Fahre, !., s. Baake 2.
Fähre, !., Fährschiff, m, auch Fahrprahm, im, Fährschuit,
frz. bao im äs trafst, povt iv. llottavt, engl, tbrrv-doat,
traf 6ot, Üoativ§briä§s, ital. tra^itto, spaN.balba,flaches,
verhältnismäßig sehr breites Schiff mit niederem Bord u.
geringem Tiefgang, noch besser eine Verkoppelung von zwei
schmalen Kähnen, zum U ebersetzen der Menschen, des Fuhr-
werks und Viehes; 1. gewöhnliche F., gleitende F. am
Spanntau, frz. I>ao ll traillo, engl. trail-ü^ivA-I-riäAS,
an einem quer über den Fluß gespannten Draht- oder
gewöhnlichen Seil befestigt, auf welchem eine mit Rollen
versehene Oese läuft, an welcher das Fährschiff mittels eines
Taues hängt; zweckmäßig ist es, das Schiff an ztvei solche
Rollen zu hängen; vermittels des Einstellens der Taue auf
 
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